[ 1. Februar 2012 ]

BERLIN – MERZBOW – samidara1 – Zu hören am 5. und 12. Februar 2012 im ohrenhoch

Von: ohrenhoch Newsletter
Datum: 1. Februar 2012 12:47:50 MEZ
Betreff: MERZBOW – samidara1 – Zu hören am 5. und 12. Februar im
ohrenhoch

ohrenhoch, der Geräuschladen | Weichselstr. 49 | 12045 Berlin-Neukölln

Zu hören am Sonntag 5. und 12. Februar 2012, 14 – 21 Uhr:

„samidara1“ (Uraufführung)
von Merzbow

’samidara1′ ist ein unveröffentliches Werk, das die Methode
verschiedener Granularsynthese-Programme und den Zufallsprozess der
Komposition benützt.

Merzbow duschte mich zum 1. Mal im CBGB’s 315 Bowery, New York, NY
10012 Bleecker St. In der rechten Hand hielt ich ein Glas Wild Turkey,
die Soundkaskaden peitschten, schmetterten, durchkreuzten den Raum.
Merzbow windete sich wie ein mähniges gefangenes, verzweifeltes wildes
Tier, das versuchte sich loszureissen. Ein Wirrwarr an matten,
glitzernden Clustern, die sich auftürmten, umarmten und wieder in sich
zusammensackten. Elektrische Funken züngelten die Wände hoch und
zerschnitten alte Zöpfe. Mein Herz leuchtete grell orange. Meine
Knochen und Eingeweide vibrierten. Es war in jener Zeit, als ich mit
meiner Grossen Trommel und meiner elektrischen Rassel mit Voice Crack
und Borbetomagus zusammen spielte. Übrigens wuchs die Hähnchen-
Legebatterien-Musik schon damals gewalttätig an – nämlich ein
zurechtgebürstetes, monetaristisches Pop- und Jazz-Gefusel. Es war
eine eindrückliche Demonstration von Merzbow, wozu Musik imstande ist.
Knut Remond, ohrenhoch

Merzbow
Merzbow ist ein Projekt von Masami Akita, der in Tokyo, Japan geboren
ist und lebt.
Akita studierte Malerei und Kunsttheorie an der Universität von Tokyo.
Er spielte in mehreren Rock-Improvisations-Bands in den späten 70ern,
aber er zog sich allmählich von der Rockszene zurück und begann in
seinem Keller mit kaputten Tonbandgeräten und Feedback zu
experimentieren und gründete eine eigene Noise Musik.
Er startete das Projekt „Merzbow“ im Jahr 1981.
Der Name kommt von dem berühmten Werk Merzbau des deutschen Künstlers
Kurt Schwitters, welches er auch Die Kathedrale des erotischen Elends
nannte. Akitas Wahl widerspiegelt seine Vorliebe für Junk-Art (durch
Schwitters Methode der Collage).

http://www.merzbow.net
http://www.ohrenhoch.org

————————————