Seit 2018 vergibt die DEGEM den von Folkmar Hein gestifteten Thomas-Seelig-Fixed-Media-Preis in Höhe von 2000 € verbunden mit einem Kompositionsauftrag für „fixed media“. Mit dem Preis sollen herausragende Leistungen im Bereich der akusmatischen Musik gewürdigt und gefördert werden.
Eine dreiköpfige, alle 2-3 Jahre wechselnde Jury wählt jährlich eine Person für den Preis aus. Bewerbungen sind nicht möglich.
In den vergangenen Jahren erhielten den Preis:
2023: Natasha Barrett

Photo: Carsten Ansikdal
Den Thomas-Seelig-Fixed-Media-Preis 2023 vergibt die Jury an die britische Komponistin Natasha Barrett, deren Œuvre zu einem hohen Anteil dem Genre „fixed media music“ (Akusmatik) zuzurechnen ist. Ihre Realisationen zeichnen sich beispielhaft aus durch akustisch und dramaturgisch überzeugenden Einsatz von immersivem Raumklang (Ambisonics / 3D-Audio). Mit dem Preis beauftragt die DEGEM Natasha Barrett mit der Komposition eines neuen, immersiven Fixed-Media-Werkes.
Jury: Hanna Hartman, Folkmar Hein und Kilian Schwoon
Das Schaffen der britischen Komponistin Natasha Barrett umfasst eine große Bandbreite der zeitgenössischen Musik, dazu zählen konzertante Werke, Raumklanginstallationen und interaktive audiovisuelle Arbeiten. Sie nutzt für ihre Klangforschung neue Technologien (hier besonders 3D-Verfahren) und genießt internationales Renommee für ihre elektroakustische und akusmatische Musik.
Ihr Werk wird weltweit aufgeführt, sie hat schon über 20 internationale Auszeichnungen erhalten, darunter den Nordic Council Music Prize. Sie arbeitet mit Persönlichkeiten aus den Bereichen Performance, visuelle Kunst, Architektur und Wissenschaft zusammen, und sie erhält zahlreiche Kompositionsaufträge aus aller Welt.
Jüngste Highlights:
Audiovisuelle 3D-Filme mit der OpenEndedGroup (USA), eine Auftragsarbeit des IRCAM (Frankreich), des EMPAC (USA) und des Ultima Festival (Norwegen), Klangarchitektur-Installationen, Applikationen zur künstlerisch-wissenschaftlichen Sonifikation und Live-Elektronik für die Zusammenarbeit mit zahlreichen Solisten und Ensembles.
Seit einigen Jahren hat sie eine Professur für Komposition an der norwegischen Musikakademie inne und arbeitet im Rahmen eines Forschungsauftrag zum Einfluss von 3D-Technologien auf Soundscapes im Freien und auf die Wahrnehmung ortsspezifischer Klanginstallationen. Sie ist Performerin, arbeitet in Forschung und Lehre, und sie ist Mitbegründerin der norwegischen Gruppe für Elektroakustische Musik „Electric Audio Unit“.
Natasha Barrett lebt in Norwegen.
www.natashabarrett.org
https://www.emdoku.de/de/artist/barrett-natasha
2022: Jonty Harrison
2021: Annette Vande Gorne

2020: Benjamin Thigpen
Geboren in den Vereinigten Staaten, später nach Frankreich eingebürgert; nomadisch in seinem Charakter und in seinen Erfahrungen. Nach abgebrochenem Musikstudium studierte er Literatur und Ästhetik und unternahm ausgedehnte Reisen. Durch elektronische Komposition kehrte er schrittweise wieder zur Musik zurück.
Er schafft Musik für Lautsprecher – als Komponist und als darstellender elektronischer Musiker. Er komponiert in verschiedenen europäischen elektroakustischen Studios (VICC, GRM, EMS, STEIM) und gibt Konzerte in Europa, Amerika, Russland und Japan. Er hat drei Solo-CDs veröffentlicht – human for scale (EMF Media 2005), divide by zero (Sub Rosa 2011), flux (empreintes DIGITALes 2017) – und seine Musik erscheint auch auf verschiedenen Compilations. Er tritt mit Jean-François Laporte im Duo Rust, mit Stefano Bassanese in Les Frères Bobine, mit dem Cellisten Benjamin Carat in Fluid Identities und mit dem Schlagzeuger/Sänger Seijiro Murayama in einem unbenannten Duo auf. Er lehrt Computermusik an der Arts2 in Belgien.
Er ist der Meinung, dass Musik keine Sprache ist, sondern eine gelebte körperliche Erfahrung, und dass sie nicht die Kunst des Klangs ist, sondern die Kunst der Transzendenz des Klangs.
http://soundcloud.com/benjamin-thigpen/sets
http://www.benjaminthigpen.net
https://www.emdoku.de/de/artist/thigpen-benjamin
2019: Magdalena Długosz
Studium der Komposition an der Musikakademie in Krakau. Seit 1979 unterrichtet sie dort auch im Electroacoustic Music Studio. Długosz arbeitete auch im polnischen Radio Experimental Studio in Warschau, in der Stockholmer Elektronmusikstudie und im Centrum pre elektroakustickú a computerovú hudbu von Radio Bratislava. Sie arbeitet auch mit elektroakustischen Musikzentren in Frankreich zusammen, darunter dem GRAME-Studio (Groupe de Recherche Appliquée en Musique Electroacoustique) in Lyon und dem IMEB (Institut International de Musique Electroacoustique de Bourges). Magdalena Długosz ist auch eine ausgezeichnete Dozentin am Lehrstuhl für Komposition der Hochschule für Musik in Krakau. Ihre Stücke wurden auf Festivals für zeitgenössische Musik in Polen und im Ausland aufgeführt (Nürnberg, Köln, Berlin, Dresden, Hamburg, Stockholm, Oslo, Bratislava, Lyon, Seoul, Taegu, Washington, Straßburg, Stuttgart, Bourges, Lemberg, Minsk).
https://emdoku.de/de/artist/dlugosz-magdalena
2018: Beatriz Ferreyra
Sie war Mitglied von Pierre Schaeffers G. R. M. (1963-70) und arbeitete mit ihm an seinen Büchern „Traité des Objets Musicaux“ (1966) und „Solfège de l’Objet Sonore“ (1967). Ferreya ist seit 1970 ein unabhängiger Komponist und Mitglied des Collège des Compositeurs der Groupe de Musique Expérimentale de Bourges (G.M.E.B.). Seit 1967 erhielt sie Aufträge für Konzerte, Festivals, Filme, Theater und Video, verfasste Artikel und hielt Seminare und Vorträge. Ferreyra ist seit 2014 Ehrenmitglied von CIME / ICEM.