[ 5. Februar 2013 ]

BERLIN – Sound Studies Lecture No39

Von: Martin Supper
Betreff: Sound Studies Lecture No39
Datum: 5. Februar 2013 09:54:49 MEZ

Liebe Freunde der Sound Studies,

ich freue mich sehr, Ihnen die nächste Sound Studies Lecture ankündigen zu können:

Montag – 11. Februar 2013 – 19:00 Uhr

Antje Vowinckel
Das Ohr in der Tropfsteinhöhle

Antje Vowinckel spricht über ihre Klangkomposition Terra Prosodia, eine Serie von Sprachkompositionen mit Walis-Dytsch, Rumansch, Gascon, Provencal, Schottisch-Gälisch und Gutamal

Produktion:
WDR Studio Akustische Kunst, Ursendung: 11. 11. 2011
Länge 34’40“
gefördert von der Film und Medienstiftung NRW,
lobende Erwähnung beim Prix Ars Electronica Linz

Die Komposition beruht auf kurzen improvisierten Erzählungen, deren Inhalt jedoch keinerlei Bedeutung für die Stücke hat. Die Tatsache, dass die gewählten Dialekte und Minderheitensprachen nur wenige Sprecher haben, und für die meisten Menschen unverständlich sind, wird hier zum Vorteil: nur wenn man nichts versteht, kann man sich auf den Reichtum der ursprünglichen Melodien konzentrieren. Die Melodien werden durch instrumentale Stimmen ergänzt, die die Melodien teilweise imitieren und sich dann verselbständigen. Die Melodien bilden jedoch weniger den exakten Klang der Dialekte ab, sondern die Weise, wir sie mit unseren Ohren hören und im Kopf behalten.

http://www.antjevowinckel.de
Antje Vowinckel, geb. 1964, lebt nach Studium, Promotion und Rundfunkvolontariat seit 2000 als Klangkomponistin, Radiokünstlerin und Performerin in Berlin. Der Schwerpunkt ihrer elektroakustischen Arbeit liegt auf der musikalische Komposition mit Originaltönen. Sie arbeitet mit Sprachimprovisationen, die auf automatischem Sprechen beruhen, oder mit den Melodien in Sprachkursen und natürlichen Dialektaufnahmen. Daneben gibt es musikalische Solo-Performances, z.B. “organ and objects“, bei der die Bedienoberfläche der Orgel in den Vordergrund rückt, und das Instrument neben Lautsprecherklängen und verstärkten Objekten zur Klangquelle wird.
Sie realisierte zahlreiche Radiokompositionen und Inszenierungen für den WDR, SWR, HR, NDR, BR, DeutschlandRadio sowie Konzerte und Festivals, z.B: Donaueschinger Musiktage, Biennale Bonn, Goethe-Institut u.a. Ihr Stück “Call me yesterday“ wurde in 15 Ländern gesendet. Daneben schreibt sie gelegentlich Essays, und wirkt als Jurorin und Dozentin. Ihre Werke wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Prix Europa, dem Karl-Sczuka-Förderpreis, dem spanischen Ars-Acustica Preis von RNE/Madrid, dem Ferrari recouté-Preis des ZKM, außerdem erhielt sie Stipendien der Villa Auraoa, Casa Baldi, Cité des Arts und GRM Paris, binaural nodar u.a.

Was sind Sound Studies Lectures?
Die öffentlichen Sound Studies Lectures geben einen Einblick in die künstlerischen, wissenschaftlichen, gestalterischen und konzeptuellen Fragestellungen des postgradualen Masterstudiengangs Sound Studies.

Der Studiengang Sound Studies verfolgt die Idee eines fachübergreifenden und damit fächerverbindenden Studiums des Klangs. Ein Studium jenseits eines Musikstudiums, das aber dennoch die Musik nicht ausschließt, ist neu und einzigartig. Der Begriff Sound Studies ist angelehnt an den mittlerweile etablierten TerminusCultural Studies: http://www.udk-berlin.de/soundstudies

Universität der Künste Berlin
Masterstudiengang Sound Studies
Berlin Career College
Lietzenburger Straße 45 – Raum 314
Berlin-Wilmersdorf
(U3/U9 Spichernstraße)

Mit herzlichen Grüßen
Prof. Dr. Martin Supper
Studiengangsleiter

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