[ 14. März 2011 ]

BERLIN – Sound Studies Masterarbeiten AUFHÖRN!

—– Original Message —–
From: Martin Supper
Subject: AUFHÖRN!

AUFHÖRN!

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Sound Studies,

hiermit möchten wir Sie herzlich zur Präsentation der Masterarbeiten
einladen.

AUFHÖRN! Mit diesem Aufruf verabschieden sich die Absolventen und
Absolventinnen des Masterstudiengangs Sound Studies und fordern Neugierige
dazu auf, mit ihren Klangwerken in Interaktion zu treten. Gespannt soll der
Betrachter aufhörn, wenn sich die polymorphen Variationen der neuen
Klangkunst durch die Räume schlängeln.

Den Auftakt gibt am 16. März um 18 und 19 Uhr die Aufführung movement#1 in
der UdK Berlin. Am 17. und 18. März präsentieren die Absolventen und
Absolventinnen ihre Arbeiten im Arsenal – Institut für Film- und Videokunst.
Im Anschluss daran erklingen die Exponate in den verschiedenen
Ausstellungsräumen. Die filigranen Werke sind im HomeBase in Pankow zu
entdecken, den lauten Tönen kann man in Räumen des Salons – Zur Wilden
Renate und des Nahen Ostens in Friedrichshain frönen. Einzelne Arbeiten
bespielen ihren ganz eigenen Ort in der Stadt. Bis zum 31. März werden sie
dort zu unterschiedlichen Zeiten zu hören, fühlen und sehen sein.

Wir freuen uns über Ihr kommen!

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Martin Supper
Studiengangsleitung Sound Studies
Zentralinstitut für Weiterbildung
Universität der Künste Berlin
http://www.udk-berlin.de/soundstudies

—–
16. März | 18.00 und 19.00 Uhr
Auftakt: Aufführung movement#1 in der UdK Berlin

17. und 18. März | 09:45.00 Uhr – 17.00 Uhr
Masterpräsentationen im Arsenal – Institut für Film- und Videokunst, Kino 1

18. März | 19.00 Uhr – 22.00 Uhr
Eröffnung im HomeBase

19. März | 19.00 Uhr – 22.00 Uhr
Eröffnung im Salon – Zur wilden Renate

Programmablauf im Kino Arsenal

Donnerstag, 17. März 2011

9.45 Uhr Begrüßung durch den Studiengangsleiter Prof. Dr. Martin Supper

10.00 Uhr Anne-Kathrin Pheline Binz aka txoko / TXOKO’s Enhance Your
Presence HomeBase
EYP ist eine Klang-Jacke, die wie ein Instrument von dem Träger oder ihm
Begegnenden gespielt werden kann. Nonverbale Interaktion wird so über eine
Soundhülle möglich. Mode-Design: Anna Hentschel aka ka:oz; gefördert von der
Frauenbeauftragten der UdK, Berlin.

10.30 Uhr Harald Christ / Prägung – ein perkussiver Werkprozess Salon – Zur
Wilden Renate
Ein Roboter bespielt eine Membran aus räumlicher Distanz, als Teil eines
klangbildnerischen Systems in ständiger Wandlung. In Zusammenarbeit mit
Sonice Development.

11.00 Uhr Elen Flügge / Personal Sound Space: aural boundaries, auditory
intrusion and sonic propriety. Privatwohnung Rochstraße 9
Anhand der fallbezogenen Diskussion akustisch verletzter Privatsphäre sowie
in Anbetracht der vermehrten individuellen Einflußnahme auf den persönlichen
Klangraum untersucht Personal Sound Space die Konzeptualisierung
menschlichen Verhaltens zu und in ihrer auditiven Umgebung.

11.30 Uhr Marco Alexander Fox / Musik & Sprache Salon – Zur Wilden Renate
Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine Abhandlung über die Substituierung
natürlicher Sprachen durch Musikinstrumente. Dies lässt einen Vergleich
verschiedener Kulturen zu, die sich solch einer Technik bedienen, wie den
westafrikanischen Ethnien der Yoruba, der Wolof sowie afrokubanischer und
afrobrasilianischer Kulturen.

12.00 Uhr Markus Hübner / movement#1 UdK Berlin
movement#1; ist eine Komposition für 17 MusikerInnen in einem 7-stöckigen
Treppenhaus, ist die Vertonung der Studien zur Gruppenentwicklung nach Bruce
Tuckman (1965), ist der Versuch einer musikalischen Dramaturgie unabhängig
von Noten und Metrum.

12.30 Uhr – 14.00 Uhr Pause

14.00 Uhr Daisuke Ishida / Die Akustische Erforschung des Raums Nr.1
HomeBase
Ein Versuch, die räumliche Wahrnehmung des Zuhörers mit einer modifizierten
Bemessung der Raumakustik zu rekonstruieren.

14.30 Uhr Konrad Kassing / Sound Design beim Film High End 54
Sounddesign als gestalterisches Mittel zur Steuerung emotionaler
Empfindungen beim Rezipienten. Der Kurzfilm „Bill“ zeigt die Reise eines
Geldscheins, der als Bindeglied zwischen verschiedenen Figuren fungiert.

15.00 Uhr Philip Kullen / Nexus – eine Klanginstallation für Gongs und
Lautsprecher Naher Osten
Tamtam Gongs schwingen auf magische Weise wie von selbst. Ungehörte Klänge
breiten sich im Raum aus, sie wollen betören… Schwingungen sind spürbar,
der Raum verwandelt sich.

15.30 Uhr Steffen Martin / Klang als Bildsprache HomeBase und Salon – Zur
Wilden Renate
Audiovisuelle Entsprechungen und Dreibeinzeichner. Ein speziell entwickelter
Klangzeichner schreibt Sinustöne auf unterschiedliche Oberflächen und
ermöglicht so einen individuellen Blick auf die innere Struktur von Schall.
Artverwandte Techniken und künstlerische Ansätze aus der Geschichte der
visuellen Darstellung von Klang dienen dabei als Referenz.

16.00 Uhr Marco Montiel-Soto / Strudel between contradiction y confusión
Salon – Zur Wilden Renate
Zwei Personen treffen sich in einem Strudel. Der eine reist von Berlin nach
Maracaibo zur Zeit des Ölbooms, der andere reist von Maracaibo nach Berlin
in einer ewigen Rückkehr.

16.30 Uhr Tamer Fahri Özgönenc / Musik für Krypta Salon – Zur Wilden Renate
/ Düsseldorf
Die achteckig angelegte Krypta unter dem Partikasaal der Robert Schumann
Hochschule in Düsseldorf dient als überkonfessioneller Andachtsraum. Emil
Schults künstlerische Gestaltung dieses sakralen Raums stützt sich auf
symbolhaltige Bilder der christlichen Tradition und berücksichtigt dabei
ebenso Aspekte der Zahlenmystik. Die musikalische Vertonung der Krypta
konzentriert sich auf den meditativen Aspekt in der Musik und die
Wechselwirkungen zwischen Religion und Kunst.

Freitag, 18. März 2011

10.00 Uhr Marc Poppcke / The Sound of Visual Arts HomeBase
Wie klingen Casper David Friedrichs ‚Der Watzmann‘ im Gegensatz zu Picassos
‚Großer Liegender Akt‘, der ‚Pergamonaltar‘ im Gegensatz zu Joseph Beuys
‚Unschlitt‘?
Eine vorkomponierte Vierkanal-Klanginstallation, die diese an sich stillen,
prominenten Werke der bildenden Kunst auditiv erfahrbar macht.

10.30 Uhr David Rusitschka / Sweetspotting – Raum als Klangkörper Salon –
Zur Wilden Renate
Eine begehbare Lautsprecherinstallation für fünf miteinander verbundene
Räume. Die einzelnen Räume werden als Klangkörper für eine ortsspezifische
Klanggestaltung genutzt. Das Ergebnis ist eine wechselseitige Beeinflussung
von äußeren, physikalischen Bedingungen und klanggestalterischen Vorgängen.
Das ästhetische Objekt manifestiert sich erst in der Wahrnehmung der
Rezipienten.

11.00 Uhr Timo Schneider / X MOTIVE High End 54
Eine Arbeit über die Entstehung neuer Klangidentitäten durch Sound Design im
Film „X-MEN – The Last Stand“. Die auditive Integration eines fiktiv
konzipierten X-MEN Charakters namens SonX, bewirkt eine Veränderung im
Umgang mit Raum, Zeit und Schall.

11.30 Uhr Danny Schwohl / „Scardanelli – Ein (Ge-)Hörspiel“ HomeBase
Aus dem Projekt einer rhapsodischen Theateraufführung heraus entwickelte
sich dieses Hörspiel. Auf der Grundlage des Stückes „Scardanelli“ von
Stephan Hermlin (1971) und verschiedenen Textfragmenten werden Stationen aus
dem Leben Hölderlins beleuchtet. Seine innere und äußere Wahrnehmung und
Zerrissenheit sind Gegenstand der klanglichen Gestaltung. Neben
professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern sind Klientinnen und
Klienten einer psychotherapeutischen Einrichtung als Sprecher zum Einsatz
gekommen.

12.00 Uhr Jana Sotzko / Rose hört die Kiste näherkommen. HomeBase
Was ist zu hören, wenn es nichts zu hören gibt? Der Notbehelf Sprechblase
ist nur eine von vielen Strategien der grafischen Literatur, Klang zu
visualisieren. Die schriftliche Arbeit bildet den Schwerpunkt und wird
ergänzt durch die Vertonung eines Comics von Anke Feuchtenberger.

12.30 Uhr – 14.00 Uhr Pause

14.00 Uhr Alois Späth / Panharmonicon 2 HomeBase
Eine Reminiszenz an den Musikautomaten „Panharmonicon“ des in Regensburg
geborenen Erfinders und Instrumentenbauers Johann Nepomuk Mälzel aus dem
Jahre 1805, ein Spiel mit den Klängen der historischen Instrumente aus dem
Museum der Stadt Regensburg, eine Installation mit Resonanzkörpern von
ungewöhnlicher Materialität, eine Reflexion über Möglichkeiten und Grenzen
von Klangreproduktion.

14.30 Uhr Johannes Steininger / Raumakustische Aufenthaltsqualitäten
HomeBase
Ein wesenseigenes Wirkungsfeld eines Milieus, wird durch eine pneumatisch
tönende Skulptur extravertiert und geräuschmaskiert. Der physische
Schallraum wird atmosphärisch überhöht. Das Endresultat von Ursache und
Wirkung einer akustischen Umwelt wird artikuliert und klangplastisch
ausgestaltet.

15.00 Uhr Sebastian Trump / Orphion HomeBase
Wie klingt ein Touchscreen, wäre er ein Musikinstrument, und wie würde man
darauf spielen? Sebastian Trump entwickelt in seiner Masterarbeit mit
Orphion ein genuines Multitouchscreen- Instrument. Dabei untersucht er die
komplexen Anforderungen an ein Interface, das verschiedene Spielkonzepte
bestehender akustischer Instrumente auf ein neues Medium überträgt.

15.30 Uhr Olga Ukova / Soul catcher Salon – Zur Wilden Renate
Die „Falle“ in unserer Welt ist das Bedürfnis, der Umgebung einen Sinn zu
geben und sie zu rationalisieren. Gewöhnlich wird die Technologie
entwickelt, um etwas Nützliches zu schaffen, das Interface, um Kommunikation
zu gewährleisten. Verhält es sich entgegen jedes praktischen Nutzens,
entsteht schnell eine absurde Situation. Die Dekonstruktion der praktischen
Funktion verwandelt das Interface in ein (absurdes) ästhetisches Objekt. Die
Aufforderung an uns ist, zu verstehen, was wir über den Rationalismus hinaus
wahrnehmen.

16.00 Uhr Jan Zimmermann / Transcriptions Salon – Zur Wilden Renate
Eine Experimentalstudie zur Erzeugung, Verfremdung und Organisation von
Klängen auf Basis der Phonographentechnologie. Sie beginnt mit dem
Überspielen einer Schallplatte auf sich selbst. Durch Überlagerung,
Verzerrung u. Modulation sowie gezielte technische Fehler werden komplexe
musikalische Strukturen erzeugt. Der Klang entsteht mit und durch das
Medium, das ihn aufzeichnet.

Öffnungszeiten:
19. bis 31. März

Mi bis So 16.00 – 20.00 Uhr HomeBase
Mi bis So 17.30 – 18.00 Uhr High End 54
Mi bis So 18.00 – 22.00 Uhr Naher Osten
Mi bis So 18.00 – 22.00 Uhr Salon – Zur Wilden Renate

Orte:
Arsenal – Institut für Film- und Videokunst
Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin-Tiergarten
U- und S-Bhf Potsdamer Platz

High End 54
Oranienburger Straße 54, 10117 Berlin-Mitte (Kino im Tacheles)
U-Bhf Oranienburger Tor

HomeBase
Thulestraße 54, 13189 Berlin-Pankow
U-Bhf Vinetastraße, S-Bhf Prenzlauer Allee

Naher Osten
Alt Stralau 69, 10245 Berlin-Friedrichshain,
S-Bhf Ostkreuz

Salon – Zur wilden Renate
Alt-Stralau 70, 10245 Berlin-Friedrichshain
S-Bhf Ostkreuz

UdK Berlin (Treppenhaus)
Lietzenburger Straße 45, 10789 Berlin-Wilmersdorf
U-Bhf Augsburgerstraße

Kontakt
Sound Studies
Universität der Künste Berlin
Zentralinstitut für Weiterbildung
Lietzenburgerstr. 45
10789 Berlin
Tel.: +49 30 3185-2482
Fax: +49 30 3185-2530
Email: SoundStudies@udk-berlin.de
http://www.udk-berlin.de/soundstudies

Projektleitung
Karin Angela Schyle | KulturAnSpruch

Technische Leitung
Daniel Scheffler

Gestaltung
Anne-Claire Martin

Titelbild
Alois Späth

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