Subject: Unerhörte Musik | Newsletter | 2016 | Nr. 10
From: Unerhörte Musik
Unerhörte Musik | Newsletter | 2016 | Nr. 10
NEWSLETTER 2016 | Nr. 10
10. und 17. Mai
„Musik. Sie legt sich auf und geht unter die Haut, in den Bauch,
in den Kopf, ins Rückenmark. Sie wirkt im besten Sinne und Falle
subversiv, ist ein spitzer Stachel und hält die Entzündung wach,
die bestehenden Verhältnisse zu ändern. Sehnsucht zu
provozieren. Sie ist Treibstoff für eine produktive
Untröstlichkeit. Und vor allem ist sie auch immer das, was sie
nicht ist.“
(Helmut Oehring)
DEGEM,
Heimatklänge….
Die „Unerhörten Musik“ präsentiert in den kommenden zwei Konzerten ein
durch und durch Berlin-Brandenburger Programm:
am Dienstag, 10. Mai ehren wir eine herausragende
Musikerpersönlichkeit in beiden Ländern, den Komponisten und
unermüdlichen Förderer der Neuen Musik Helmut Zapf, der in diesem Jahr
seinen 60. Geburtstag feierte.
Unter dem Motto Helmut Zapf 60 spielt das Ensemble JungeMusik Berlin
Werke von Maksym Kolomiiets, Ralf Hoyer UA, Sebastian Stier,
Friedrich Goldmann, Johannes Boris Borowski, Helmut Zapf,
Sebastian Elikowski-Winkler, Friedrich Schenker , Georg Katzer ,
Anton Safronow, Eres Holz, Taner Akyol , Lothar Voigtländer und
Susanne Stelzenbach.
Am Dienstag, 17. Mai folgt das Preisträgerkonzert Jugend komponiert
als Ergebnis des Wettbewerbes, den der Landesmusikrat Brandenburg für
junge Komponisten von 10 bis 25 Jahren in der Besetzung Oboe, Viola,
Klavier, Akkordeon und Percussion ausgeschrieben hatte.
In der Ausschreibung heißt es:
„Musik beherrscht unser Leben wie keine zweite Kunst.
Sie drückt unsere Stimmungen aus, beruhigt, tröstet, belebt und tauscht
auf immer noch rätselhafte Weise ihre Energien mit uns. Aber wie
entsteht dieses sonderbare Element mit der geheimnisvollen, magischen
Kraft, wie wird es hergestellt?
Der Wettbewerb Jugend komponiert soll Kinder und Jugendliche dazu
ermuntern, ihre eigenen klanglichen Vorstellungen zu formen.“
Zur Uraufführung kommen die Wettbewerbsstücke von Leander Ruprecht,
Franz Ferdinand August Rieks, Elias Jurgschat, Jinyu Jang und
Dustin Zorn sowie Werke von Alexandra Filonenko, Sebastian
Elikowski-Winkler und Markus Bongartz.
Inhalt
Dienstag, 10. Mai 2016 | 20:30 Uhr | Ensemble JungeMusik | Helmut
Zapf 60
Ensemble JungeMusik Berlin
Nadezda Tseluykina und Antonis Anissegos, Klavier
Christine Paté undRoman Yusipei, Akkordeon
Erik Drescher, Flöte
Maksym Kolomiiets, Oboe
Matthias Badczong, Klarinette
Andrej Lakisov, Saxophon
Biliana Voutchkova, Violine
Vladimir Reshetko, Violoncello
Matthias Bauer, Kontrabass
Helmut Zapf 60
Maksym Kolomiiets – Hymn (2013) – für Klavier vierhändig
Ralf Hoyer – Nachtstück (2016) – für Tenorsaxophon, Kontrabass und
Zuspiel UA
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Ralf Hoyer 1950 geboren in Berlin / Tonmeisterstudium an
der Hochschule für Musik “Hanns Eisler“ Berlin/ 1977-1980
Meisterschüler für Komposition an der Akademie der
Künste bei Ruth Zechlin und Georg Katzer, seitdem
freischaffend / Kompositionen für kammermusikalische
Besetzungen, Chor, Orchester, Kammer-oper und
elektronische Musik / Arbeiten für Hörspiel, Theater und
Film / Education-Projekte / Entwicklung und Realisation von
MusikTheaterInstallationen, multimedialen Projekten
und Klanginstallationen, oft zusammen mit Susanne
Stelzenbach / verschiedene Preise, Stipendien und
Arbeitsaufenthalte / Gründungs-vorsitzender der Initiative
Neue Musik Berlin 1991-93 / Vorsitzender der Berliner
Sektion des Deutschen Komponistenverbandes 1995-1998 /
Vorstandsmitglied 1995-2000, 2010-2013 Vorsitzender
der Berliner Gesellschaft für Neue Musik / 2002–2009 im
Leitungsteam des interdisziplinären Kunstfestivals
Pyramidale Berlin-Hellersdorf / Aufträge von
internationalen Festivals, Theatern und Rundfunksendern,
Aufführungen in verschiedenen europäischen Ländern und in
den USA.
Sebastian Stier - Etüde 1 (2014) - für 2 Akkordeons
Friedrich Goldmann - Strofen (2006) - für Violine und Klarinette in B
Johannes Boris Borowski - aus:Miniaturen (2016) - Prequel
Helmut Zapf - Auf dass die Gebeine wieder fröhlich werden (1998) - für
Klarinette und Kontrabass
Sebastian Elikowski-Winkler - Strukturwandel (2015) - für Akkordeon und
Klavier
Friedrich Schenker - Monolog (1978) - für Oboe solo
Georg Katzer - Aufgrund meiner Verehrung für Domenico Scarlatti (2001) -
für Klavier solo
Anton Safronow - Abschiedsvogel (2015) - für Flöte solo - Vogel der
Freude/Vogel des Vergessens
Eres Holz - Transmigration (2009) - für Elektronik
Eres Holz wurde 1977 in Israel geboren. 1998-2002 studierte
er Bachelor der Komposition bei Ruben Seroussi an der
Tel-Aviv-Universität. 2004 Kompositionsunterrichte bei
Helmut Zapf. 2004-2012 studierte er Diplom- und
Masterstudium der Komposition bei Hanspeter Kyburz an der
Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, an der er seit
2009 Lehrbeauftragter für algorithmische Komposition tätig
ist. 2005, 2008 und 2010 wurde er beim Hanns-Eisler-Preis
ausgezeichnet. 2012 wurde er für den Deutschen
Musikautorenpreis in der Kategorie ''Nachwuchsförderung''
nominiert. 2013 erhielt er das Aufenthaltsstipendium an der
Cité Internationale des Arts in Paris. 2013, 2014 und 2015
erhielt er Kompositionsstipendien des Berliner Senats. Holz'
Werke wurden in Deutschland und International in
renommierten Festivals und Konzertreihen aufgeführt.
Mehrere Radiosendungen u.a im DLF, DLR, SWR2, HRF, RBB und
Kol Ha Musica. 2015,2016 ist er Jurymitglied der Initiative
neue Musik Berlin e.V.. Er lebt und arbeitet in Berlin
Helmut Zapf - Album Novum Amicorum (2014) - für Tenorsaxophon und Klavier
Taner Akyol - ROBOSKI (2013) - für Klavier vierhändig
Lothar Voigtländer - Fou avec contrebasse (2005) - für singenden und
spielenden Kontrabassisten und Elektronik
Der „Fou“ ist ein Auftrag des Institut International de
Musique Electroacoustique,Bourges (F ). Inspiriert durch die
professionelle szenische Darstellungskunst von Matthias
Bauer (Kontrabaß), sind alle Klänge aus dem Instrument und
der Stimme des Interpreten geformt und moduliert (Singen,
Rufen, Schreien). Die Interpretation nutzt die Symbiose
zwischen realem Klang des Instrumentes, der Stimme des
Interpreten und deren elektronischen Verfremdungen im
akustischen Zuspiel. Demzufolge ist die Komposition zugleich
eine freie Interaktion zwischen interpretatorischem Einfall
und dem spontanen Reagieren auf das Zuspielband. Die
Zeitmaße sind exakt vorgegeben, lassen aber dem Interpreten
genügend Spielraum für eigene Aktionen.
„Fou“ kann durchaus auch als Kult, als ein Zelebrieren
urnatürlicher Bewegungen, Schreie und Instinkte gedeutet
werden. Das Instrument ist der Körper– und der Körper ist
untrennbar zugleich das Instrument der Performance.
Lothar Voigtländer, geb. 1943, erhielt seine musikalische
Ausbildung im Dresdner Kreuzchor und an der Hochschule für
Musik in Leipzig, die er mit Staatsexamina in Dirigieren
(Rolf Reuter) und Komposition (Fritz Geißler) abschloss.
Nach seiner Tätigkeit als Chordirektor und Kapellmeister am
Theater der Altmark und einer weiteren Ausbildung an der
Akademie der Künste in Berlin als Meisterschüler für
Komposition bei Günter Kochan lebt und arbeitet Voigtländer
seit 1970 als freischaffender Komponist in Berlin.
Er war Gründungsmitglied und Vizepräsident der „Gesellschaft
für elektroakustische Musik“ und erhielt 1992 eine
Gastprofessur an der Universität Paris VIII. Seit 2001 hat
er einen Lehrauftrag und seit 2003 eine Professur für
Komposition an der Musikhochschule Dresden inne. Daneben war
Voigtländer Gründer des Festivals „Lange Nacht der
elektronischen Klänge“, ist z.Zt. Mitglied des
Aufsichtsrates der GEMA und Präsident des Deutschen
Komponistenverbandes. Das kompositorische Schaffen umfasst
bisher 4 Orchestermusiken, 3 Sinfonien,
2 Oratorien, Orchesterlieder, die Kammeroper „VISAGES“, ein
Violinkonzert, diverse Chor- und Kammermusiken sowie
elektro-akustische und multimediale Kompositionen
(Recitals) und Klanginstallationen. Internationale CD´s und
Preise, Arbeit in den Studios Bourges, Zürich, Basel,
Hilversum, Freiburg (SWR), Bratislava und Budapest.
http://www.lothar-voigtlaender.de
Johannes Boris Borowski – aus: Miniaturen (2016) für Klavier solo –
Jump Out
Susanne Stelzenbach – Stresstest (Neufassung 2016) – für 2 Akkordeons UA
Helmut Zapf – Quinque descriptiones sonantes pro hebdomada sancta (2015)
– für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
Das Ensemble JungeMusik entstand 1992 unter der Leitung von Helmut
Zapf mit Schülern und Preisträgern des Wettbewerbes „Jugend musiziert“
an der Musikschule Berlin Kreuzberg. Grundlage seiner Arbeit war
zunächst das Experimentieren mit neuen Spieltechniken und das
Improvisieren. Mit dem Heranwachsen der Jugendlichen und der Entwicklung
ihres Könnens durch ein Instrumentalstudium ist das Ensemble in der
Lage, in allen Varianten von Instrumentalbsetzungen aufzutreten. Der
Schwerpunkt der Arbeit ist die Neue Musik geblieben. Vor allem junge
Komponisten, wie Steffen Schellhase, Janis Antonopulis und Tomasz
Tarczynski, schrieben bislang Stücke für das Ensemble, aber auch
namhafte Komponisten wie Friedrich Schenker, Robert Carl, Friedrich
Goldmann, Georg Katzer, Jörg Mainka und Lothar Voigtländer. Alljährlich
tritt das Ensemble zu der Kreuzberger Klangwerkstatt auf sowie zu den
Zepernicker Randspielen.
Dienstag, 17. Mai 2016 | 20:30 Uhr | Preisträgerkonzert Jugend
komponiert
Martin Jelev, Oboe
Mike Flemming, Viola
Sabrina Ma, Percussion
Nadezda Tseluykina, Klavier
Roman Yusipey, Akkordeon
Preisträgerkonzert Jugend komponiert
Werke von Leander Ruprecht, Franz Ferdinand August Rieks, Elias
Jurgschat, Jinyu Jang, Dustin Zorn, Alexandra Filonenko, Sebastian
Elikowski-Winkler und Markus Bongartz.
in Kooperation mit dem Landesmusikrat Brandenburg e.V.
Auf die musikalische Länderhochzeit!
Mit herzlichen Grüßen,
Rainer Rubbert und Martin Daske
Die Unerhörte Musik wird gefördert aus Mitteln des Regierenden
Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei, Kulturelle Angelegenheiten
Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961
Berlin, statt. Telefon: 030 – 20 22 007
Eintritt: 13,- / 9,- €
Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)