[ 10. September 2010 ]

BERLIN – Vortrag Johannes Goebel am 20.09. UdK

Montag, 20.09.2010 | 19:00 Uhr
UdK | Bundesallee 1-12 | Raum 340 | Berlin-Wilmersdorf

EM Hören spezial beim Masterstudiengang Sound Studies der UdK Berlin

Johannes Goebel
Experimental Media and Performing Arts Center (EMPAC): Ein Zentrum am Übergang zwischen digitalen und wahrnehmbaren Welten
Vortrag

In aller Radikalität wurde seit 2001 am Rensselaer Polytechnic Institute im Staat New York ein Zentrum entwickelt und gebaut, das eine einzigartige Brücke zwischen den Qualitäten der menschlichen Wahrnehmung und dem digitalen Potential der Computertechnologie bietet. Das Zentrum wurde im Herbst 2008 eröffnet. Es ist das größte Projekt, das diese älteste technische Universität der USA jemals realisiert hat.

Die Radikalität liegt darin, dass die Maßstäbe für die baulichen und technischen Spezifikationen an den Erfordernissen und Möglichkeiten der menschlichen Sinne ausgerichtet sind. Das Architekten-, Berater und Ingenieursteam war vor ihnen unbekannte Anforderungen gestellt – von der Akustik bis zur extrem flexiblen Integration von Audio, Video, und Theatertechnik.

Die vier großen Aufführungs- und Produktionsräume sind in völlig ebenbürtigem Maße für „Hören, Sehen und Bewegen“ qualifiziert; sie sind also nicht multifunktionale Räume, in denen nichts richtig ist, weil alles irgendwie bedient werden muss. Akustik, Theatertechnik, Bildtechnologie und Audioinfrastruktur sind gleichgewichtig entwickelt worden, mit vielen neuen Herangehensweisen und dann auf dem „letzten“ Stand der Technik implementiert (so ist etwa das Theater ebenso geräuscharm wie der Konzertsaal und man kann keine Surren von Theaterbeleuchtung hören, etc.)

EMPAC umfasst einen Konzertsaal mit 1200 Plätzen, ein Theater, zwei sehr große Studios und mehrere Studios für Gastkünstler und Gastforscher.

Künstlerische Produktion und wissenschaftliche Forschung kommen unter einem Dach zusammen. Ein Kuratorenteam für „time-based arts“ entwickelt das Programm mit Gastkünstleraufenthalten, Auftragswerken, Vorstellungen und Ausstellungen. Der Forschungsdirektor wird hoffentlich bald gefunden …

Dieser Bericht stellt in den Mittelpunkt, wie eine „multi-modale“ Produktions- und Forschungsumgebung entwickelt wurde, für die es keine Parallele gibt, weil sie in der Planung und dem gegenwärtigen Programm von der künstlerischen Perspektive ausgeht, die wiederum die wissenschaftliche Forschung ermöglicht (normalerweise läuft das umgekehrt). Und natürlich werden Beispiele aus Produktion und Forschung vorgestellt.

Johannes Goebel ist Direktor des EMPAC und war von Anbeginn an in der Planung, Entwicklung und Realisierung aller Aspekte vom Bau über Technologie bis hin zum Aufbau des Mitarbeiterteams und des Programms voll integriert. Bevor er diese Aufgabe übernahm war er von 1989 bis 2002 am ZKM Karlsruhe.

Weitere Informationen:
http://www.udk-berlin.de/sites/soundstudies/content/index_ger.html?infoID=e99595

Elektroakustische Musik Hören ist eine Veranstaltungsreihe des Elektronischen Studios der TU Berlin. Während des Semesters jeweils donnerstags um 18:00 Uhr. Nächster Termin: 21.10.2010

Unsere Mailinglisten informieren über Veranstaltungen des Studios und allgemeine Belange der Audiokommunikation:
http://www.ak.tu-berlin.de/menue/elektronisches_studio/mailingliste/

http://www.ak.tu-berlin.de/studio
TU Berlin | Elektronisches Studio
Fachgebiet Audiokommunikation

Zur freundlichen Beachtung übersandt von Volker Straebel
volker.straebel@tu-berlin.de