[ 26. Februar 2016 ]

BERLN – Unerhörte Musik Newsletter 2016 Nr. 5

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NEWSLETTER 2016 | Nr. 5

1. und 8. März

„Ganz direkt wollten die Arbeiter wissen, wie das komponiert

sei, wie aus Fabriklärm und Tarifverträgen Musik werden könne.

Sie bezogen das, was sie hörten, sofort auf sich. Und dann

warfen sie mir vor, die Geräusche in meinem Stück seien bei

weitem nicht so stark, wie die, die sie gewöhnt sein.“

(Luigi Nono zu „la fabbrica illuminata“ 1971)

DEGEM,

wei außergewöhnliche Duos werden die kommenden beiden Konzerte bestreiten:

Am Dienstag, 1. März, 20:30 Uhr spielen die Klarinettistin Heather

Roche und die Akkordeonistin Eva Zöllner (unterstützt von Pierre

Alexandre Tremblay & Maximilian Marcoll, Live-Elektronik, Klangregie)

ihr Programm nureinwortgenügtnicht.

Heather Roche und Eva Zöllner haben sich als international renommierte

Solistinnen für Neue Musik einen Namen gemacht. Abenteuerlustiges

Musizieren, kreative Risikobereitschaft und inhaltsreiche Innovation

zeichnen ihre Arbeit aus. Nun haben sie beschlossen, dieses Potential

gemeinsam auf die Bühne zu bringen und ein neues Repertoire für

Klarinetten, Akkordeon und Elektronik zu initiieren.

Zur Aufführung kommen Kompositionen von Martin Iddon/Antti Saario,

Maximilian Marcoll, Pierre Alexandre Tremblay und Ying Wang.

Am Dienstag, 8. März, 20:30 Uhr konzertieren die Expertin für das

zeitgenössische Flötenspiel schlechthin, Carin Levine undLore

Lixenberg, eine der großen Sängerinnen Neuer Musik .

Der rätselhafte Titel des Programms lautet NOArCONeHeCH.

Atmung und Musik, Poesie und Musik, Dichtung und Musik, Sprache und

Musik, Träume und Musik. Musik für Ohren/ Ein Zustand des Seins.

Zukunftsmusik in Konzertform.

Werke von Reinhard Fuchs, Frederic Acquaviva, Carola Bauckholt,

Ulrich Kreppein, Lore Lixenberg, Beat Furrer, Vladimir Rannev,

Karen Power UA und Laurie Schwartz UA.

Um 19:45 Uhr geben die beiden Musikerinnen eine Einführung in das Programm.

Dienstag, 1. März 2016 | 20:30 Uhr | nureinwortgenügtnicht

Heather Roche, Klarinetten

Eva Zöllner, Akkordeon

Pierre Alexandre Tremblay & Maximilian Marcoll, Live-Elektronik,

Klangregie

nureinwortgenügtnicht

Maximilian Marcoll

Amproprification #1: S9cLB (2016)

für Bassklarinette und automatisierte Verstärkung DE

Amproprifications ist eine Werkreihe für Instrumente und

Elektronik. Für alle Stücke der Reihe besteht die Elektronik

ausschließlich aus einer Schicht automatisierter

Verstärkung. Dabei wird kein einziger zusätzlicher Klang

erzeugt. Der Part der Instrumente besteht jeweils in der

Aufführung eines Werkes eines anderen Komponisten, jeweils

eines bestimmten Werks für jedes Stück der Reihe. Ihr Text

bleibt unberührt. Keine einzige Note wird verändert, nichts

wird hinzugefügt, nichts ausgelassen. Die Amproprifications

sind „stille“ Stücke – sie selbst enthalten keinen Klang.

Sie sind Filter, Lesungen, der zu Grunde liegenden Werke.

Maximilian Marcoll

Compound No. 1a: CAR SEX VOICE HONKER (2009)

für Akkordeon und Elektronik

Compounds ist eine Werkreihe für Instrumente und Elektronik.

Das englische Nomen „compound“ bezeichnet (unter anderem):

Eine Verbindung (chemische Verbindung – chemical compound),

ein eingezäuntes Gelände oder Gehege. Die Stücke der

COMPOUND-Reihe entstanden aus gefundenen akustischen

Phänomenen meiner Alltagswelt, die in einem Materialnetzwerk

organisiert werden, das stückübergreifend und

stückunabhängig erweitert wurde. In diesem Netzwerk sind

Aufnahmen, ihre Transkriptionen und deren Ableitungen über

phänomenologische Ähnlichkeiten und Vererbungsstrukturen

miteinander verbunden. Jedes Material gehört dabei einer

oder mehreren übergeordneten Klassen („Identitäten“) an, die

die Titel der Stücke bilden.

In Compound No. 1 kommen vor: Einzelne vorbeifahrende Autos,

in Lübeck, nachts; eine Strassenkreuzung mit U-Bahn

(überirdisch) in Berlin Kreuzberg, tagsüber; ein Auto von

innen während einer Fahrt durch Schleswig-Holstein;

Atemgeräusche beim Sex; ein nörgelndes Kind im Innenhof vor

meiner Wohnung; eine Stelle aus “Coptic Light” von Morton

Feldman; ein Lübecker Café; ein Dubstep-Intro; Fans der

türkischen Fußballnationalmannschaft am Berliner

Hermannplatz. Während des Stücks werden verschiedene

Bereiche des Materialnetzwerks fokussiert, wobei wenige

Materialien einen temporären Mittelpunkt bilden um den herum

aber andere Materialstränge ebenso präsent sein können. Die

Akkordeons wechseln dabei mehrfach die Identität: Das

Akkordeon ist Lunge, ist Stimme, ist Hupe.

Maximilian Marcoll, geboren 1981 studierte Schlagzeug,

instrumentale und elektronische Komposition in Lübeck und

Essen, lebt in Berlin. In seiner Werkreihe „Compounds“ (seit

2008) beschäftigt er sich mit der Transkription konkreter,

meist aus dem persönlichen Alltag stammender Klänge und der

Verbindung von Klangverläufen zu einem stückunabhängigen

Material-Netzwerk. Teil der kompositorischen Arbeit ist

auch die Entwicklung von Software, 2010 erfolgte die

Veröffentlichung des Editors „quince“. M. Marcoll ist

Mitglied der Künstlergruppe stock11. Er lehrt in Düsseldorf

und Berlin. http://www.marcoll.de

Ying Wang

Unlinked Innocence (2016)

für Klarinette, Akkordeon und Elektronik

„Zerbrechen, Leid, Verzweiflung, Straße, Martyrium, Schreie,

Chaos, Feuerwerk. Sie sind nicht unschuldig, sie waren

unschuldig. Die ehrlosen Gesichter im Schatten. Wie kann man

nach solch schrecklichen Erlebnis wieder in eine Normalität

des Alltags zurück finden? Die Frauen – ähnliche Nächte,

gleiche Erfahrungen. Ihre Erlebnisse fügen sich zu einem

Film noir mit gleicher Handlung: psychische Qual, unruhiger

Schlaf, abgemagertes Gesicht. Innere Leere. Zersplittern der

Flügel. Zwei Instrumente in eine kalte melancholische Farbe

getaucht. Die Kombination von Multiphonics Tremolo-Zittern

mit dem Triller des Akkordeons. Der kontrastreiche Klang des

Stücks hat mehrfache Bedeutung: Anklage gegen Unverstand,

Ärger über die Ignoranz, Protest gegen den

Gewaltakt.“ 02.06.2016, YW, Peking

Ying Wang wurde in Shanghai, China geboren. Zuna¨chst

studierte sie Komposition am Konservatorium in Shanghai.

Aufbaustudien fu¨hrten sie ab 2003 nach Deutschland zu Prof.

York Ho¨ller an die Musikhochschule Ko¨ln. Seit 2008

studierte sie elektronische Komposition bei Prof. Michael

Beil. Wa¨hrend ihres Konzertexamens fu¨r Komposition erhielt

sie Unterricht von Prof. Rebecca Saunders und Prof. Johannes

Scho¨llhorn. 2010 hatte Sie ein Master Degree fu¨r

Zeitgeno¨ssische Musik an der Hochschule fu¨r Musik und

Darstellende Kunst Frankfurt und Internatilnalen Ensemble

Modern akademie erworben. 2012 wurde sie ausgewa¨hlt fu¨r

den Cursus de Composition et d’Informatique Musicale am

Ircam Paris zu teilnehmen.

Sie arbeitet mit verschiedenen Orchester wie deutsche Radio

Philharmonie, Gu¨rzenich Orchester, Brandenburger

Symphoniker, Avati! Orchester in Helsinki. Dirigenten wie

Markus Stenz, Brad Lubman, Marcus Greed. Sie arbeitet mit

verschiedenen Ensembles wie Ensemble Phonix Basel auf dem

Festival der Tage fu¨r Neue Musik Zu¨rich und

Deutschlandfunk Forum neuer Musik, sowie Ensemble Alternace

in Paris, Lucerne Festival Esnmble in Beijing und Luzern,

Tokyo Sinfonietta in Japan, Cassatt Quartett in New York.

Norrbotten NEO Ensemble in Stockholm, Ensemble Resonanz in

Konzerhaus Berlin, MAM. Manufaktur fu¨r aktuelle Musik auf

den Featival Acht Bru¨cken 2013, Ensemble PHACE und Ensemble

Kontrapunkt auf den Festival Wien Modern 2015.

Sie erhielt Kompositionsauftra¨ge von: SWR, DLF, Ernst von

Siemens Stiftung, Lucerne Festival, Landesmusikrat NRW,

„NOW“ Festival NRW, Kunststiftung NRW 2011/2013/2015, Kassel

Musiktage 2011/2013, Lanxess „Young Euro Classic“, Theater

Heidelberg Orchester, Ko¨lner Philharmonie und anderen. Sie

lebt in Köln und Shanghai. http://www.yingwang.de

(zygote) (Martin Iddon/Antti Saario)

complicity simplex (2010)

für zwei Instrumente, animierte Partitur und Zuspiel

„Might a corpus be a compact writing, a collection of deaf

blows and dull syncopes,directly on the packing-planks of

raw sense? Words gathered right at the mouth, atthe very

page, ink, or screen, returning as soon as gone, not

propagatingsignification. There’s nothing here to discourse

about or communicate but bodies,bodies and bodies. A

community of bodies, exasperated by inscription, whose

mindsare at rest in exscription. A community of foreign

bodies.“- Jean-Luc Nancy, Corpus, 57

„(T)he discourse on method finds ease in shortness,

simplicity in speed, prefers the minimum. It flies straight

and talks straight. Metric theory and its method will thus

always seek to escape from the labyrinth by optimal means,

in the briefest time, via the shortest path“ – Michel

Serres, The Five Senses, 143

complicity simplex was written by (zygote) for The Slide

Show Secret (Eva Zöllner and John Eckhardt) between

September 2010 and January 2011. The animation of the

score was completed by Adam York Gregory.

(zygote) is an ongoing collaboration between Antti Sakari

Saario (b 1974, Lahti, Finland) and Martin Iddon (b 1975,

Manchester, UK). Following the example of Deleuze and

Guattari, who suggest that, especially in collaboration,

each individual is always already ‚many‘, the (zygote)

project examines the network of possibilities created within

situations which seek to negate traditional concepts of

authorship. It tries instead to interrogate

deterritorialised lines of flight generated through the

collision of multiple modes of what it might mean to become

authorial.

Pierre Alexandre Tremblay

nureinwortgenügtnicht4 (Tausch) (2015)

für Klarinette, Akkordeon und Elektronik

to Heather and Eva

“Traduttore, traditore”, says the Italian proverb.

“Traduire, c’est avoir l’honnêteté de s’en tenir à une

imperfection allusive”, nuances the translator Pierre

Leyris. This series of pieces looks at the impossibility of

translating, firstly the text, then the context. The

multiple nuances of words and images, flatten, lost,

unseizable.

Moreover, it is also a reflection on the inexpressible,

where music and silence, allow some

states/sentiment/experience to be expressed with more

power/precision/nuances. Therefore, this suite of pieces

should be taken as different expressions of a single

impression, whose sense is multiplied by their

common/composed/remembered past. Explain/comment/multiply

the music by music, or as Harrold Bloom says so elegantly:

“The meaning of a poem can only be another poem”.

This fourth piece/iteration/instance is exploiting mutations

of the three original movements and the three first

variations, to unearth the roots / aims / origin of the

piece / programme / idea. Recombinations / swaps / merges /

blends / hybrids are seen as many perspectives of a single

multidimensional object.

Thanks to Heather and Eva, for their immense talent, and for

their willingness to explore with me the material in all its

states; to the T.U. Berlin studios, to MusikFabrik, ON, and

Stefan for all these rehearsing spaces that made the piece

possible

Pierre Alexandre Tremblay (Montréal, 1975) is a composer and

a performer on bass guitar and sound processing devices, in

solo and within the groups ars circa musicæ (Paris, France),

de type inconnu (Montréal, Québec), and Splice (London,

England, UK). He is a member of the London-based collective

Loop. His music is released by Empreintes DIGITALes and Ora.

Pierre Alexandre Tremblay is Professor in Composition and

Improvisation at the University of Huddersfield (England,

UK) where he also is Director of the Electronic Music

Studios. He previously worked in popular music as producer

and bassist, and is interested in videomusic and coding. He

likes spending time with his family, drinking oolong tea,

gazing at dictionaries, reading prose, and taking long

walks. As a founding member of the no-tv collective, he does

not own a working television set.

http://www.pierrealexandretremblay.com

Heather Roche wurde in 1983 in Kanada geboren. Sie hat in England

studiert und lebt heute in Köln. Sie hat bei einigen der wichtigsten

europäischen Festivals konzertiert, darunter beim musikfest (Berlin),

Bachfest (Leipzig), Musica Nova (Helsinki), Huddersfield Contemporary

Music Festival, Acht Brücken (Köln), Wittener Tage für neue Kammermusik

(Witten), International Computer Music Conference (Huddersfield,

Ljubljana) Zagreb Music Biennale (Kroatien), und manifeste (Paris). Mit

Solokonzerten mit oder ohne Live-Elektronik war sie u.a. in Montreal,

Berlin, Boston, London, Birmingham und New York zu erleben. Sie ist

Gründungsmitglied von hand werk, einem Kammermusikensemble für aktuelle

Musik, mit dem sie im Jahr 15-20 Konzerte spielt. Sie hat auch mit

Musikfabrik (Köln), ensemble interface (Berlin), the Riot Ensemble

(London) und ensemble Proton (Bern) gearbeitet. Ihre Doktorarbeit, in

der sie sich mit der Zusammenarbeit zwischen Komponisten und Interpreten

beschäftigt, hat sie an der University von Huddersfield geschrieben.

http://www.heatherroche.net

Eva Zöllner studierte klassisches Akkordeon an der Hochschule für

Musik Köln und am Königlich Dänischen Konservatorium in Kopenhagen. Sie

zählt zu den aktivsten Akkordeonistinnen ihrer Generation und widmet

sich mit großem Engagement der zeitgenössischen Musik. Als international

gefragte Künstlerin präsentiert sie weltweit Projekte, die von der

experimentellen Solo-Performance bis hin zur Zusammenarbeit mit

namhaften Orchestern reichen. Die enge Zusammenarbeit mit Komponisten

ihrer Generation ist ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit. Daraus

resultierend hat sie in den letzten Jahren mehr als 100 Werke

uraufgeführt. Besonders interessiert sie dabei die Kombination ihres

Instruments mit neuen Medien. Eva Zöllner lebt in Hamburg und nomadisch

auf der Reise, um ihr Instrument in unterschiedlichsten Kontexten und

Kulturen zu erkunden.

http://www.eva-zoellner.de

/////

Dienstag, 8. März 2016 | 20:30 Uhr | NOArCONeHeCH

Lore Lixenberg, Stimme

Carin Levine, Flöte

Einführung um 19:45 Uhr

NOArCONeHeCH

Reinhard Fuchs- Traumsequenz (1997)- für Mezzosopran und Flöte

Frederic Acquaviva – Self Portrait Music (from 120 Days of Musica)

(2016) – für Stimme und Flöte UA

Carola Bauckholt – Duett (2002) – für Sopran und Altflöte

Ulrich Kreppein – Schrift (2015) – für Bassflöte solo

Lore Lixenberg – BIRD VI (2016)- for voice and flutes UA

Beat Furrer – Auf tönernen Füßen (2001) – für Stimme und Flöte

Vladimir Rannev

Future Song (2012)

for voice solo and patch

on the poem of Dea Loher from the play „Magazin des Glücks“

Vladimir Rannev, geboren 1970 in Moskau ist Komponist und

Musikhistoriker, Hochschullehrer am St. Petersburger

Staatlichen Konservatorium und an der Staatlichen

Universität zu St. Petersburg. Im Jahr 2003

absolvierte er ein Kompositionsstudium bei Prof. Boris

Tischenko am St. Petersburger Konservatorium und studierte

anschließend Komposition mit Schwerpunkt elektronische Musik

bei Prof. Humpert an der Hochschule für Musik Köln.

Auszeichnungen: das Stipendium der Gartow

Stiftung (Deutschland, 2002), der Preis beim Salvatore

Martirano Award 2009 (University of Illinois, USA), Gianni

Bergamo Classic Music Award (Schweiz, 2010), Grand-Prix

beim Sergei Kourjokhin Preis für die Oper Zwei

Akte (Russland, 2010). Im Jahr 2007 war er Guest Composer in

Residence an der Universität Durham

(Großbritannien). Seine Musik wurde in Russland,

Deutschland, Österreich, der Schweiz, USA, Japan,

Finnland und Großbritannien gespielt. Er arbeitete u.a. mit

dem Akademischen Staatsorchester Russlands, Orchester des

Sankt-Petersburger Konservatorium, eNsemble der Pro

Arte Stiftung, Moskauer Ensemble für Neue Musik, Studio der

neuen Musik, One Orchestra, Ensemble Pincode, Smolni

Kathedrale Chor (Russland), Nostri
Temporis (Ukraine), Orkest De Volharding, Amstel

Quartett (Niederlande), Ensemble Phoenix

Basel, Kontratrio, Ums’n Jip

(Schweiz), Integrales, LUX:NM, Les Eclats du Son, Ensemble

Mosaik, Kinderchor der Singakademie Oberhausen, Chor Cantus

Domus (Deutschland). Er ist Mitglied der StRes (Structure

Resistance) Komponistengruppe (Russland).

Karen Power

a delicious state of being (2016)

für Bassflöte und Zuspiel UA

a delicious state of being is conceived mainly from the

composers memory of a particular field recording situation,

which took place on a very rare calm night at a bay in

Ireland. What struck Karen was all of the elements that

happened to come together for that brief period of time –

the unseasonably calm night, the sandpipers, little or no

traffic, the variation of speed of the lapping waves and

finally the cries/calls of seals, which gracefully wafted

across the water to meet the other more closely located

sounds. All of these things ebbed and flowed to create their

own sense of time and space. This piece evokes the composers

private memory of this experience, but is not intended to in

any way recreate it for the listener. More to use such an

inspiring memory as an impulse to create a new experience. a

delicious state of being is also part of a series of works,

in which Karen pairs solo acoustic instruments with one

natural sound or space. In this case it is the sea that is

central, as a reflective and constantly shifting surface.

The materials explored in the bass flute are minimal and

place emphasis on the effects of the very smallest of

changes on all that surrounds them. The fusion of a natural

soundscape and the bass flute enables a different hearing of

both ‘instruments’ while encouraging the one moveable force

(the live flautist) to explore sounds and textures outside

of their usual collection. The piece is fully notated, but

within each phrase there is much room for individual

interpretation of each technique depending on how you hear

the aural score (tape part).

A versatile, enthusiastic and well received Irish composer

Karen Power seeks to stimulate, engage and interact with

audiences. Her work utilises two primary sources; acoustic

instruments and everyday sounds, spaces and soundscapes.

Karen’s output is diverse – both in its approach and

delivery – and her primary aim is to capture and translate

the essence of an idea through any artistic means necessary.

For example, recent projects have been presented as

orchestral works, sonic installations, collaborations

between sound and dance, image and experimental film, free

improvisations and musical happenings. Everyday environments

and how we hear everyday sounds lies at the core of Karen’s

practice with a continued interest in blurring the

distinction between what most of us call ‘music’ and all

other sound. She has found inspiration in the natural world

and how we respond to spaces we occupy. She continually

utilises our inherent familiarity with such sounds and

spaces as a means of engaging with audiences. Resulting

works challenge the listeners memory of hearing while

simultaneously shifting focus and presenting new contexts

for such sounds. Karen treats her works as continual

learning experiments with each new piece simultaneously

absorbing something from its predecessor and breaking new

ground for what is yet to come. Some exciting projects

include; Gorging Limpet, which is a collaborative project

between sound and experimental film, a commission from UK

pianist Andrew Zolinsky – focusing on the subtle individual

tuning of pianos, The Arctic Circle Residency,

hearSpace (2014) – an exploration into the world of Radio

with a new interactive radio art composition, a large-scale

commission for Bozzini Quartet, a DAAD Artist-in-Berlin

Award for 2015/16 residency, Instruments of Ice (2015) for

QME + Arctic Ice, once below a double installation +

soloists based on Berlin’s underground bunkers and veiled

babble (2016)for Ensemble Mosaik + underwater Spree River

sounds.

is it raining while you listen – CD released by Farpoint

Recordings

http://www.karenpower.ie |

http://www.farpointreocrdings.com

Laurie Schwartz – Outtakes from the Baroness Tapes No. 2: The Stains

(2016) – for voice, bass flute and video UA

The piece investigates counterpoint between sound, gesture

and image. Materials for the piece include the sound poetry

and personal correspondence of the Baroness Else von

Freytag-Loringhoven, artist, poet, and provocateur, one of

the more eccentric personalities to emerge from the short

period which would later come to be known as New York Dada,

almost exactly 100 years ago. Additional inspiration

provided by Koji Enokura’s “Print (Story & Memory No.1)”.

Video by Mary Ellen Carroll/MEC, studios.

Laurie Schwartz, born in Northampton, Massachusetts (USA),

has lived in Europe since the early 80s, first in Berlin,

later also in Italy. Alongside her compositional activities,

she is also active as a freelance journalist for radio and

online and curates the series itinerant interludes which

presents pop-up performances of new music at vernissages of

art galleries in Berlin. Her music has been released on CD

by Academy, Esopus, Edition Zeitklang, Cantate-Musicaphon

and Zeitkratzer.

Mary Ellen Carroll is a New York-based conceptual artist

whose work engages a range of disciplines, from

architecture, public policy, writing, performance/film, and

technology. With a sharp focus on political and social

critique, she explores the interactions of subjectivity,

language, and power/knowledge. Carroll has exhibited at the

Whitney Museum, the Institutes of Contemporary Art in London

and Philadelphia, Museum für Völkerkunde in Munich, the

Renaissance Society in Chicago, and Johann Jacobs Museum in

Zurich. She is currently a fellow at the American Academy in

Berlin.

Lore Lixenberg ist eine auf zeitgenössische Musik spezialisierte

Mezzosopranistin. Sie tritt weltweit auf und hat mit vielen namhaften

Komponisten zusammengearbeitet sowie mit experimentellen Bildenden und

Klangkünstlern wie Stelarc, Bruce Mclean und David Toop. Sie hat mit

Ensembles und an Opernhäusern konzertiert, wie zum Beispiel dem

Klangforum Wien, Apartment House, Ensemble InterContemporain, BBC

Symphony Orchestra, ROH und der Königlichen Dänischen Oper. Sie ist Gast

Direktor bei der Dänischen Experimentalgruppe SCENATET, hat die

Britische Uraufführung von Kagels Staatstheater auf die Bühne gebracht

und ist Ko-Leiterin von La Plaque Tournante in Berlin.

Die aus den USA stammende Flötistin Carin Levine studierte an der

University of Cincinnati bei Jack Wellbaum und bei Aurèle Nicolet an der

Musikhochschule Freiburg/Breisgau. Carin Levine wurde mit zahlreichen

Preisen geehrt, u.a. dem Kranichsteiner Musikpreis für die

Interpretation zeitgenössischer Musik. Landkreis. Seit 2012 engagiert

sie sich als Botschafterin für das Kinderhospiz „Löwenherz“.

Ihre Suche nach neuen Entwicklungen in der Musik führte zu einer engen

Zusammenarbeit mit Komponisten wie z.B. B. Ferneyhough, T. Hosokawa,

Y.Pagh-Paan, G. Scelsi und vielen anderen, die ihr zahlreiche Stücke

gewidmet haben. Besonders viel Wert legt die Flötistin auf die

Kooperation mit jungen KomponistInnen und hat mehr als 900 Werke zur

Uraufführung gebracht.

Carin Levine unterrichtete viele Jahre an den Musikhochschulen in

Bremen, Detmold und Lübeck. sowie Dozenturen bei den Darmstädter

Ferienkursen für Neue Musik. Derzeit beinhaltet ihre Lehrtätigkeit

mehrere internationale Meisterkurse. Seit 2013 betreut sie den

Studiengang Neue Musik für Querflöte an der Hochschule für Musik und

Theater München. Seit 2015 leitet sie das Projekt Neue Musik für

Studierende an der Hochschule für Musik Weimar. Sie ist Herausgeberin

der Reihe „Zeitgenössische Musik für Flöte“ beim Bärenreiter Verlag, bei

dem auch ihr Bücher “The Techniques of Flute Playing“ erschienen sind.

Zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie CDs dokumentieren ihr
umfangreiches Repertoire.

Regelmäßige Auftritte in Europa, Asien, USA und Südamerika. z.B. beim

Schleswig-Holstein Musik Festival, Music Festival Phnom Penh, Ansbach

Bach Festival, Archipel Festival , Warschauer Herbst , Biennale Venedig,

und Musica Viva München.

Carin Levine ist Künstlerische Leiterin das Landesjugendensemble Neue

Musik Niedersachsen.

Gerne begrüßen wir Sie!

Ihre Rainer Rubbert und Martin Daske

Die Unerhörte Musik wird gefördert aus Mitteln des Regierenden

Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei, Kulturelle Angelegenheiten

Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961

Berlin, statt. Telefon: 030 – 20 22 007

Eintritt: 13,- / 9,- €

Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)