Subject: Unerhörte Musik | Newsletter | 2016 | Nr. 5
From: Unerhörte Musik <
Unerhörte Musik | Newsletter | 2016 | Nr. 5
NEWSLETTER 2016 | Nr. 5
1. und 8. März
„Ganz direkt wollten die Arbeiter wissen, wie das komponiert
sei, wie aus Fabriklärm und Tarifverträgen Musik werden könne.
Sie bezogen das, was sie hörten, sofort auf sich. Und dann
warfen sie mir vor, die Geräusche in meinem Stück seien bei
weitem nicht so stark, wie die, die sie gewöhnt sein.“
(Luigi Nono zu „la fabbrica illuminata“ 1971)
DEGEM,
wei außergewöhnliche Duos werden die kommenden beiden Konzerte bestreiten:
Am Dienstag, 1. März, 20:30 Uhr spielen die Klarinettistin Heather
Roche und die Akkordeonistin Eva Zöllner (unterstützt von Pierre
Alexandre Tremblay & Maximilian Marcoll, Live-Elektronik, Klangregie)
ihr Programm nureinwortgenügtnicht.
Heather Roche und Eva Zöllner haben sich als international renommierte
Solistinnen für Neue Musik einen Namen gemacht. Abenteuerlustiges
Musizieren, kreative Risikobereitschaft und inhaltsreiche Innovation
zeichnen ihre Arbeit aus. Nun haben sie beschlossen, dieses Potential
gemeinsam auf die Bühne zu bringen und ein neues Repertoire für
Klarinetten, Akkordeon und Elektronik zu initiieren.
Zur Aufführung kommen Kompositionen von Martin Iddon/Antti Saario,
Maximilian Marcoll, Pierre Alexandre Tremblay und Ying Wang.
Am Dienstag, 8. März, 20:30 Uhr konzertieren die Expertin für das
zeitgenössische Flötenspiel schlechthin, Carin Levine undLore
Lixenberg, eine der großen Sängerinnen Neuer Musik .
Der rätselhafte Titel des Programms lautet NOArCONeHeCH.
Atmung und Musik, Poesie und Musik, Dichtung und Musik, Sprache und
Musik, Träume und Musik. Musik für Ohren/ Ein Zustand des Seins.
Zukunftsmusik in Konzertform.
Werke von Reinhard Fuchs, Frederic Acquaviva, Carola Bauckholt,
Ulrich Kreppein, Lore Lixenberg, Beat Furrer, Vladimir Rannev,
Karen Power UA und Laurie Schwartz UA.
Um 19:45 Uhr geben die beiden Musikerinnen eine Einführung in das Programm.
Dienstag, 1. März 2016 | 20:30 Uhr | nureinwortgenügtnicht
Heather Roche, Klarinetten
Eva Zöllner, Akkordeon
Pierre Alexandre Tremblay & Maximilian Marcoll, Live-Elektronik,
Klangregie
nureinwortgenügtnicht
Maximilian Marcoll
Amproprification #1: S9cLB (2016)
für Bassklarinette und automatisierte Verstärkung DE
Amproprifications ist eine Werkreihe für Instrumente und
Elektronik. Für alle Stücke der Reihe besteht die Elektronik
ausschließlich aus einer Schicht automatisierter
Verstärkung. Dabei wird kein einziger zusätzlicher Klang
erzeugt. Der Part der Instrumente besteht jeweils in der
Aufführung eines Werkes eines anderen Komponisten, jeweils
eines bestimmten Werks für jedes Stück der Reihe. Ihr Text
bleibt unberührt. Keine einzige Note wird verändert, nichts
wird hinzugefügt, nichts ausgelassen. Die Amproprifications
sind „stille“ Stücke – sie selbst enthalten keinen Klang.
Sie sind Filter, Lesungen, der zu Grunde liegenden Werke.
Maximilian Marcoll
Compound No. 1a: CAR SEX VOICE HONKER (2009)
für Akkordeon und Elektronik
Compounds ist eine Werkreihe für Instrumente und Elektronik.
Das englische Nomen „compound“ bezeichnet (unter anderem):
Eine Verbindung (chemische Verbindung – chemical compound),
ein eingezäuntes Gelände oder Gehege. Die Stücke der
COMPOUND-Reihe entstanden aus gefundenen akustischen
Phänomenen meiner Alltagswelt, die in einem Materialnetzwerk
organisiert werden, das stückübergreifend und
stückunabhängig erweitert wurde. In diesem Netzwerk sind
Aufnahmen, ihre Transkriptionen und deren Ableitungen über
phänomenologische Ähnlichkeiten und Vererbungsstrukturen
miteinander verbunden. Jedes Material gehört dabei einer
oder mehreren übergeordneten Klassen („Identitäten“) an, die
die Titel der Stücke bilden.
In Compound No. 1 kommen vor: Einzelne vorbeifahrende Autos,
in Lübeck, nachts; eine Strassenkreuzung mit U-Bahn
(überirdisch) in Berlin Kreuzberg, tagsüber; ein Auto von
innen während einer Fahrt durch Schleswig-Holstein;
Atemgeräusche beim Sex; ein nörgelndes Kind im Innenhof vor
meiner Wohnung; eine Stelle aus “Coptic Light” von Morton
Feldman; ein Lübecker Café; ein Dubstep-Intro; Fans der
türkischen Fußballnationalmannschaft am Berliner
Hermannplatz. Während des Stücks werden verschiedene
Bereiche des Materialnetzwerks fokussiert, wobei wenige
Materialien einen temporären Mittelpunkt bilden um den herum
aber andere Materialstränge ebenso präsent sein können. Die
Akkordeons wechseln dabei mehrfach die Identität: Das
Akkordeon ist Lunge, ist Stimme, ist Hupe.
Maximilian Marcoll, geboren 1981 studierte Schlagzeug,
instrumentale und elektronische Komposition in Lübeck und
Essen, lebt in Berlin. In seiner Werkreihe „Compounds“ (seit
2008) beschäftigt er sich mit der Transkription konkreter,
meist aus dem persönlichen Alltag stammender Klänge und der
Verbindung von Klangverläufen zu einem stückunabhängigen
Material-Netzwerk. Teil der kompositorischen Arbeit ist
auch die Entwicklung von Software, 2010 erfolgte die
Veröffentlichung des Editors „quince“. M. Marcoll ist
Mitglied der Künstlergruppe stock11. Er lehrt in Düsseldorf
und Berlin. http://www.marcoll.de
Ying Wang
Unlinked Innocence (2016)
für Klarinette, Akkordeon und Elektronik
„Zerbrechen, Leid, Verzweiflung, Straße, Martyrium, Schreie,
Chaos, Feuerwerk. Sie sind nicht unschuldig, sie waren
unschuldig. Die ehrlosen Gesichter im Schatten. Wie kann man
nach solch schrecklichen Erlebnis wieder in eine Normalität
des Alltags zurück finden? Die Frauen – ähnliche Nächte,
gleiche Erfahrungen. Ihre Erlebnisse fügen sich zu einem
Film noir mit gleicher Handlung: psychische Qual, unruhiger
Schlaf, abgemagertes Gesicht. Innere Leere. Zersplittern der
Flügel. Zwei Instrumente in eine kalte melancholische Farbe
getaucht. Die Kombination von Multiphonics Tremolo-Zittern
mit dem Triller des Akkordeons. Der kontrastreiche Klang des
Stücks hat mehrfache Bedeutung: Anklage gegen Unverstand,
Ärger über die Ignoranz, Protest gegen den
Gewaltakt.“ 02.06.2016, YW, Peking
Ying Wang wurde in Shanghai, China geboren. Zuna¨chst
studierte sie Komposition am Konservatorium in Shanghai.
Aufbaustudien fu¨hrten sie ab 2003 nach Deutschland zu Prof.
York Ho¨ller an die Musikhochschule Ko¨ln. Seit 2008
studierte sie elektronische Komposition bei Prof. Michael
Beil. Wa¨hrend ihres Konzertexamens fu¨r Komposition erhielt
sie Unterricht von Prof. Rebecca Saunders und Prof. Johannes
Scho¨llhorn. 2010 hatte Sie ein Master Degree fu¨r
Zeitgeno¨ssische Musik an der Hochschule fu¨r Musik und
Darstellende Kunst Frankfurt und Internatilnalen Ensemble
Modern akademie erworben. 2012 wurde sie ausgewa¨hlt fu¨r
den Cursus de Composition et d’Informatique Musicale am
Ircam Paris zu teilnehmen.
Sie arbeitet mit verschiedenen Orchester wie deutsche Radio
Philharmonie, Gu¨rzenich Orchester, Brandenburger
Symphoniker, Avati! Orchester in Helsinki. Dirigenten wie
Markus Stenz, Brad Lubman, Marcus Greed. Sie arbeitet mit
verschiedenen Ensembles wie Ensemble Phonix Basel auf dem
Festival der Tage fu¨r Neue Musik Zu¨rich und
Deutschlandfunk Forum neuer Musik, sowie Ensemble Alternace
in Paris, Lucerne Festival Esnmble in Beijing und Luzern,
Tokyo Sinfonietta in Japan, Cassatt Quartett in New York.
Norrbotten NEO Ensemble in Stockholm, Ensemble Resonanz in
Konzerhaus Berlin, MAM. Manufaktur fu¨r aktuelle Musik auf
den Featival Acht Bru¨cken 2013, Ensemble PHACE und Ensemble
Kontrapunkt auf den Festival Wien Modern 2015.
Sie erhielt Kompositionsauftra¨ge von: SWR, DLF, Ernst von
Siemens Stiftung, Lucerne Festival, Landesmusikrat NRW,
„NOW“ Festival NRW, Kunststiftung NRW 2011/2013/2015, Kassel
Musiktage 2011/2013, Lanxess „Young Euro Classic“, Theater
Heidelberg Orchester, Ko¨lner Philharmonie und anderen. Sie
lebt in Köln und Shanghai. http://www.yingwang.de
(zygote) (Martin Iddon/Antti Saario)
complicity simplex (2010)
für zwei Instrumente, animierte Partitur und Zuspiel
„Might a corpus be a compact writing, a collection of deaf
blows and dull syncopes,directly on the packing-planks of
raw sense? Words gathered right at the mouth, atthe very
page, ink, or screen, returning as soon as gone, not
propagatingsignification. There’s nothing here to discourse
about or communicate but bodies,bodies and bodies. A
community of bodies, exasperated by inscription, whose
mindsare at rest in exscription. A community of foreign
bodies.“- Jean-Luc Nancy, Corpus, 57
„(T)he discourse on method finds ease in shortness,
simplicity in speed, prefers the minimum. It flies straight
and talks straight. Metric theory and its method will thus
always seek to escape from the labyrinth by optimal means,
in the briefest time, via the shortest path“ – Michel
Serres, The Five Senses, 143
complicity simplex was written by (zygote) for The Slide
Show Secret (Eva Zöllner and John Eckhardt) between
September 2010 and January 2011. The animation of the
score was completed by Adam York Gregory.
(zygote) is an ongoing collaboration between Antti Sakari
Saario (b 1974, Lahti, Finland) and Martin Iddon (b 1975,
Manchester, UK). Following the example of Deleuze and
Guattari, who suggest that, especially in collaboration,
each individual is always already ‚many‘, the (zygote)
project examines the network of possibilities created within
situations which seek to negate traditional concepts of
authorship. It tries instead to interrogate
deterritorialised lines of flight generated through the
collision of multiple modes of what it might mean to become
authorial.
Pierre Alexandre Tremblay
nureinwortgenügtnicht4 (Tausch) (2015)
für Klarinette, Akkordeon und Elektronik
to Heather and Eva
“Traduttore, traditore”, says the Italian proverb.
“Traduire, c’est avoir l’honnêteté de s’en tenir à une
imperfection allusive”, nuances the translator Pierre
Leyris. This series of pieces looks at the impossibility of
translating, firstly the text, then the context. The
multiple nuances of words and images, flatten, lost,
unseizable.
Moreover, it is also a reflection on the inexpressible,
where music and silence, allow some
states/sentiment/experience to be expressed with more
power/precision/nuances. Therefore, this suite of pieces
should be taken as different expressions of a single
impression, whose sense is multiplied by their
common/composed/remembered past. Explain/comment/multiply
the music by music, or as Harrold Bloom says so elegantly:
“The meaning of a poem can only be another poem”.
This fourth piece/iteration/instance is exploiting mutations
of the three original movements and the three first
variations, to unearth the roots / aims / origin of the
piece / programme / idea. Recombinations / swaps / merges /
blends / hybrids are seen as many perspectives of a single
multidimensional object.
Thanks to Heather and Eva, for their immense talent, and for
their willingness to explore with me the material in all its
states; to the T.U. Berlin studios, to MusikFabrik, ON, and
Stefan for all these rehearsing spaces that made the piece
possible
Pierre Alexandre Tremblay (Montréal, 1975) is a composer and
a performer on bass guitar and sound processing devices, in
solo and within the groups ars circa musicæ (Paris, France),
de type inconnu (Montréal, Québec), and Splice (London,
England, UK). He is a member of the London-based collective
Loop. His music is released by Empreintes DIGITALes and Ora.
Pierre Alexandre Tremblay is Professor in Composition and
Improvisation at the University of Huddersfield (England,
UK) where he also is Director of the Electronic Music
Studios. He previously worked in popular music as producer
and bassist, and is interested in videomusic and coding. He
likes spending time with his family, drinking oolong tea,
gazing at dictionaries, reading prose, and taking long
walks. As a founding member of the no-tv collective, he does
not own a working television set.
http://www.pierrealexandretremblay.com
Heather Roche wurde in 1983 in Kanada geboren. Sie hat in England
studiert und lebt heute in Köln. Sie hat bei einigen der wichtigsten
europäischen Festivals konzertiert, darunter beim musikfest (Berlin),
Bachfest (Leipzig), Musica Nova (Helsinki), Huddersfield Contemporary
Music Festival, Acht Brücken (Köln), Wittener Tage für neue Kammermusik
(Witten), International Computer Music Conference (Huddersfield,
Ljubljana) Zagreb Music Biennale (Kroatien), und manifeste (Paris). Mit
Solokonzerten mit oder ohne Live-Elektronik war sie u.a. in Montreal,
Berlin, Boston, London, Birmingham und New York zu erleben. Sie ist
Gründungsmitglied von hand werk, einem Kammermusikensemble für aktuelle
Musik, mit dem sie im Jahr 15-20 Konzerte spielt. Sie hat auch mit
Musikfabrik (Köln), ensemble interface (Berlin), the Riot Ensemble
(London) und ensemble Proton (Bern) gearbeitet. Ihre Doktorarbeit, in
der sie sich mit der Zusammenarbeit zwischen Komponisten und Interpreten
beschäftigt, hat sie an der University von Huddersfield geschrieben.
Eva Zöllner studierte klassisches Akkordeon an der Hochschule für
Musik Köln und am Königlich Dänischen Konservatorium in Kopenhagen. Sie
zählt zu den aktivsten Akkordeonistinnen ihrer Generation und widmet
sich mit großem Engagement der zeitgenössischen Musik. Als international
gefragte Künstlerin präsentiert sie weltweit Projekte, die von der
experimentellen Solo-Performance bis hin zur Zusammenarbeit mit
namhaften Orchestern reichen. Die enge Zusammenarbeit mit Komponisten
ihrer Generation ist ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit. Daraus
resultierend hat sie in den letzten Jahren mehr als 100 Werke
uraufgeführt. Besonders interessiert sie dabei die Kombination ihres
Instruments mit neuen Medien. Eva Zöllner lebt in Hamburg und nomadisch
auf der Reise, um ihr Instrument in unterschiedlichsten Kontexten und
Kulturen zu erkunden.
/////
Dienstag, 8. März 2016 | 20:30 Uhr | NOArCONeHeCH
Lore Lixenberg, Stimme
Carin Levine, Flöte
Einführung um 19:45 Uhr
NOArCONeHeCH
Reinhard Fuchs- Traumsequenz (1997)- für Mezzosopran und Flöte
Frederic Acquaviva – Self Portrait Music (from 120 Days of Musica)
(2016) – für Stimme und Flöte UA
Carola Bauckholt – Duett (2002) – für Sopran und Altflöte
Ulrich Kreppein – Schrift (2015) – für Bassflöte solo
Lore Lixenberg – BIRD VI (2016)- for voice and flutes UA
Beat Furrer – Auf tönernen Füßen (2001) – für Stimme und Flöte
Vladimir Rannev
Future Song (2012)
for voice solo and patch
on the poem of Dea Loher from the play „Magazin des Glücks“
Vladimir Rannev, geboren 1970 in Moskau ist Komponist und
Musikhistoriker, Hochschullehrer am St. Petersburger
Staatlichen Konservatorium und an der Staatlichen
Universität zu St. Petersburg. Im Jahr 2003
absolvierte er ein Kompositionsstudium bei Prof. Boris
Tischenko am St. Petersburger Konservatorium und studierte
anschließend Komposition mit Schwerpunkt elektronische Musik
bei Prof. Humpert an der Hochschule für Musik Köln.
Auszeichnungen: das Stipendium der Gartow
Stiftung (Deutschland, 2002), der Preis beim Salvatore
Martirano Award 2009 (University of Illinois, USA), Gianni
Bergamo Classic Music Award (Schweiz, 2010), Grand-Prix
beim Sergei Kourjokhin Preis für die Oper Zwei
Akte (Russland, 2010). Im Jahr 2007 war er Guest Composer in
Residence an der Universität Durham
(Großbritannien). Seine Musik wurde in Russland,
Deutschland, Österreich, der Schweiz, USA, Japan,
Finnland und Großbritannien gespielt. Er arbeitete u.a. mit
dem Akademischen Staatsorchester Russlands, Orchester des
Sankt-Petersburger Konservatorium, eNsemble der Pro
Arte Stiftung, Moskauer Ensemble für Neue Musik, Studio der
neuen Musik, One Orchestra, Ensemble Pincode, Smolni
Kathedrale Chor (Russland), Nostri
Temporis (Ukraine), Orkest De Volharding, Amstel
Quartett (Niederlande), Ensemble Phoenix
Basel, Kontratrio, Ums’n Jip
(Schweiz), Integrales, LUX:NM, Les Eclats du Son, Ensemble
Mosaik, Kinderchor der Singakademie Oberhausen, Chor Cantus
Domus (Deutschland). Er ist Mitglied der StRes (Structure
Resistance) Komponistengruppe (Russland).
Karen Power
a delicious state of being (2016)
für Bassflöte und Zuspiel UA
a delicious state of being is conceived mainly from the
composers memory of a particular field recording situation,
which took place on a very rare calm night at a bay in
Ireland. What struck Karen was all of the elements that
happened to come together for that brief period of time –
the unseasonably calm night, the sandpipers, little or no
traffic, the variation of speed of the lapping waves and
finally the cries/calls of seals, which gracefully wafted
across the water to meet the other more closely located
sounds. All of these things ebbed and flowed to create their
own sense of time and space. This piece evokes the composers
private memory of this experience, but is not intended to in
any way recreate it for the listener. More to use such an
inspiring memory as an impulse to create a new experience. a
delicious state of being is also part of a series of works,
in which Karen pairs solo acoustic instruments with one
natural sound or space. In this case it is the sea that is
central, as a reflective and constantly shifting surface.
The materials explored in the bass flute are minimal and
place emphasis on the effects of the very smallest of
changes on all that surrounds them. The fusion of a natural
soundscape and the bass flute enables a different hearing of
both ‘instruments’ while encouraging the one moveable force
(the live flautist) to explore sounds and textures outside
of their usual collection. The piece is fully notated, but
within each phrase there is much room for individual
interpretation of each technique depending on how you hear
the aural score (tape part).
A versatile, enthusiastic and well received Irish composer
Karen Power seeks to stimulate, engage and interact with
audiences. Her work utilises two primary sources; acoustic
instruments and everyday sounds, spaces and soundscapes.
Karen’s output is diverse – both in its approach and
delivery – and her primary aim is to capture and translate
the essence of an idea through any artistic means necessary.
For example, recent projects have been presented as
orchestral works, sonic installations, collaborations
between sound and dance, image and experimental film, free
improvisations and musical happenings. Everyday environments
and how we hear everyday sounds lies at the core of Karen’s
practice with a continued interest in blurring the
distinction between what most of us call ‘music’ and all
other sound. She has found inspiration in the natural world
and how we respond to spaces we occupy. She continually
utilises our inherent familiarity with such sounds and
spaces as a means of engaging with audiences. Resulting
works challenge the listeners memory of hearing while
simultaneously shifting focus and presenting new contexts
for such sounds. Karen treats her works as continual
learning experiments with each new piece simultaneously
absorbing something from its predecessor and breaking new
ground for what is yet to come. Some exciting projects
include; Gorging Limpet, which is a collaborative project
between sound and experimental film, a commission from UK
pianist Andrew Zolinsky – focusing on the subtle individual
tuning of pianos, The Arctic Circle Residency,
hearSpace (2014) – an exploration into the world of Radio
with a new interactive radio art composition, a large-scale
commission for Bozzini Quartet, a DAAD Artist-in-Berlin
Award for 2015/16 residency, Instruments of Ice (2015) for
QME + Arctic Ice, once below a double installation +
soloists based on Berlin’s underground bunkers and veiled
babble (2016)for Ensemble Mosaik + underwater Spree River
sounds.
is it raining while you listen – CD released by Farpoint
Recordings
http://www.farpointreocrdings.com
Laurie Schwartz – Outtakes from the Baroness Tapes No. 2: The Stains
(2016) – for voice, bass flute and video UA
The piece investigates counterpoint between sound, gesture
and image. Materials for the piece include the sound poetry
and personal correspondence of the Baroness Else von
Freytag-Loringhoven, artist, poet, and provocateur, one of
the more eccentric personalities to emerge from the short
period which would later come to be known as New York Dada,
almost exactly 100 years ago. Additional inspiration
provided by Koji Enokura’s “Print (Story & Memory No.1)”.
Video by Mary Ellen Carroll/MEC, studios.
Laurie Schwartz, born in Northampton, Massachusetts (USA),
has lived in Europe since the early 80s, first in Berlin,
later also in Italy. Alongside her compositional activities,
she is also active as a freelance journalist for radio and
online and curates the series itinerant interludes which
presents pop-up performances of new music at vernissages of
art galleries in Berlin. Her music has been released on CD
by Academy, Esopus, Edition Zeitklang, Cantate-Musicaphon
and Zeitkratzer.
Mary Ellen Carroll is a New York-based conceptual artist
whose work engages a range of disciplines, from
architecture, public policy, writing, performance/film, and
technology. With a sharp focus on political and social
critique, she explores the interactions of subjectivity,
language, and power/knowledge. Carroll has exhibited at the
Whitney Museum, the Institutes of Contemporary Art in London
and Philadelphia, Museum für Völkerkunde in Munich, the
Renaissance Society in Chicago, and Johann Jacobs Museum in
Zurich. She is currently a fellow at the American Academy in
Berlin.
Lore Lixenberg ist eine auf zeitgenössische Musik spezialisierte
Mezzosopranistin. Sie tritt weltweit auf und hat mit vielen namhaften
Komponisten zusammengearbeitet sowie mit experimentellen Bildenden und
Klangkünstlern wie Stelarc, Bruce Mclean und David Toop. Sie hat mit
Ensembles und an Opernhäusern konzertiert, wie zum Beispiel dem
Klangforum Wien, Apartment House, Ensemble InterContemporain, BBC
Symphony Orchestra, ROH und der Königlichen Dänischen Oper. Sie ist Gast
Direktor bei der Dänischen Experimentalgruppe SCENATET, hat die
Britische Uraufführung von Kagels Staatstheater auf die Bühne gebracht
und ist Ko-Leiterin von La Plaque Tournante in Berlin.
Die aus den USA stammende Flötistin Carin Levine studierte an der
University of Cincinnati bei Jack Wellbaum und bei Aurèle Nicolet an der
Musikhochschule Freiburg/Breisgau. Carin Levine wurde mit zahlreichen
Preisen geehrt, u.a. dem Kranichsteiner Musikpreis für die
Interpretation zeitgenössischer Musik. Landkreis. Seit 2012 engagiert
sie sich als Botschafterin für das Kinderhospiz „Löwenherz“.
Ihre Suche nach neuen Entwicklungen in der Musik führte zu einer engen
Zusammenarbeit mit Komponisten wie z.B. B. Ferneyhough, T. Hosokawa,
Y.Pagh-Paan, G. Scelsi und vielen anderen, die ihr zahlreiche Stücke
gewidmet haben. Besonders viel Wert legt die Flötistin auf die
Kooperation mit jungen KomponistInnen und hat mehr als 900 Werke zur
Uraufführung gebracht.
Carin Levine unterrichtete viele Jahre an den Musikhochschulen in
Bremen, Detmold und Lübeck. sowie Dozenturen bei den Darmstädter
Ferienkursen für Neue Musik. Derzeit beinhaltet ihre Lehrtätigkeit
mehrere internationale Meisterkurse. Seit 2013 betreut sie den
Studiengang Neue Musik für Querflöte an der Hochschule für Musik und
Theater München. Seit 2015 leitet sie das Projekt Neue Musik für
Studierende an der Hochschule für Musik Weimar. Sie ist Herausgeberin
der Reihe „Zeitgenössische Musik für Flöte“ beim Bärenreiter Verlag, bei
dem auch ihr Bücher “The Techniques of Flute Playing“ erschienen sind.
Zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie CDs dokumentieren ihr
umfangreiches Repertoire.
Regelmäßige Auftritte in Europa, Asien, USA und Südamerika. z.B. beim
Schleswig-Holstein Musik Festival, Music Festival Phnom Penh, Ansbach
Bach Festival, Archipel Festival , Warschauer Herbst , Biennale Venedig,
und Musica Viva München.
Carin Levine ist Künstlerische Leiterin das Landesjugendensemble Neue
Musik Niedersachsen.
Gerne begrüßen wir Sie!
Ihre Rainer Rubbert und Martin Daske
Die Unerhörte Musik wird gefördert aus Mitteln des Regierenden
Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei, Kulturelle Angelegenheiten
Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961
Berlin, statt. Telefon: 030 – 20 22 007
Eintritt: 13,- / 9,- €
Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)