[ 24. April 2013 ]

BUCH – „An den Rändern des Maßes – der Komponist Gerald Eckert“

Von: „gerald.eckert“
Datum: 24. April 2013 11:36:45 GMT+01:00

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit diesen Zeilen möchte ich Sie auf das Buch „An den Rändern des Maßes – der Komponist Gerald Eckert“ aufmerksam machen, das kürzlich im Wolke Verlag erschienen ist:

An den Rändern des Maßes – der Komponist Gerald Eckert
Hg. v. Gisela Nauck
384 Seiten
ca. 120 Abbildungen
Wolke Verlag, Hofheim 2013
ISBN 978-3-936000-61-0
http://www.wolke-verlag.de

Als wir dieses Buch zu planen begannen, war von Anfang an klar, dass darin nicht nur das kompositorische Schaffen von Gerald Eckert vorgestellt werden sollte, nicht nur „sein Werk“ als Musik und Partitur. Vielmehr sollte ein Netz von Korrespondenzen geknüpft werden zu seinem Leben, zu zentralen philosophischen Fragen unserer Zeit, zu seinem ungemein vielseitigen künstlerischen Tätigsein: als Komponist, Musiker, im elektronischen Studio Arbeitender und Ensembleleiter, als naturwissenschaftlich und literarisch Gebildeter, Konzert- und Festivalorganisator, Maler, Graphiker, Lehrender. Leben aber spiegelt sich auch im Denken, in der Art und Weise des Argumentierens und Fragens, im Antworten Suchen und Finden – im geistigen Diskurs. Damit einiges davon nachlesbar wird bilden vier umfangreiche Gespräche mit dem Komponisten das Gerüst dieses Buches. Die sich bereits darin abzeichnenden Umrisse eines beziehungsreichen Denkens vertiefen und erweitern thematische Spots, Lebens- und Arbeitsberichte, Analysen und Werkbetrachtungen sowie drei große Aufsätze des Komponisten. In seltener Deutlichkeit geben diese Einblick in strukturelle, gestaltbildende und mathematische Grundlagen seiner komplexen Kompositionstheorie und zutiefst zeitgenössischen Ästhetik und Poetik.

Gisela Nauck

Gerald Eckerts vielfältiges Werkschaffen und Wirken in Worte zu fassen erscheint auf den ersten Hör-Blick als ein Ding der Unmöglichkeit, verweigert sich seine faszinierende Musik- und Bildkunst doch mehr als jede andere dem rhetorischen Zugriff. Näher wohl als klärende Formulierungen kommen seiner Klangästhetik lautgestische Umschreibungen: feinstes Atmen, Hauchen, Flüstern, Schreien oder filigrane Linienführungen der Hände mit polyphon verästelten Fingern, die Energien generieren, zur Doppelfaust sich ballen, in verschiedene Richtungen sich auflösen und sich in die Randbezirke kaum wahrnehmbarer Luftvorwölbung verflüchtigen. Allein solch mimetische Annäherung zeigt eher, als dass sie deutet und durchleuchtet.

Dass also ein Buch über den Komponisten Gerald Eckert erscheint, ist Ausdruck eines Mangels und einer Dialektik zugleich, die für alle singuläre, innovative Kunst gilt. Gerade die unauflösbare Verschränkung von mathematisch-rationaler Konstruktion und unerhörter Klangmagie ruft nach Gespräch, verbaler Annäherung, Analyse und Interpretation: wie die Musik gemacht ist und was in ihr steckt an inneren und äußeren Bezügen. Mit vorliegendem Sammelband wird dies eingelöst und ein längst überfälliger öffentlicher Diskurs über ein konzeptionelles Komponieren von Rang eröffnet, …

Wolfgang Rüdiger

————————————