[ 19. August 2018 ]

DEGEM News – BERLIN – Einladung zum Forschungskolloquium

Von: Steffens, Jochen via ak discourse
Datum: Sun, 19 Aug 2018
Betreff: [ak-discourse] Einladung zum Forschungskolloquium

Liebe Kollegen und Studierende, liebe Interessenten an Veranstaltungen am Fachgebiet Audiokommunikation,

einmal mehr möchte ich Sie zu unserem Forschungskolloquium am kommenden Dienstag, 21.8., um 16.15Uhr im Raum E-N 324 einladen. Im Rahmen dieses Termins werden zwei Masterarbeiten vorgestellt. Zunächst wird Martin Trochowski seine Masterarbeit zu Modellierung von Nichtlinearitäten in Lautsprechern mit Methoden des Maschinellen Lernens vorstellen. Im Anschluss daran wird Janek Newjoto seine Arbeit zu Spatial Presence – Zur Bedeutsamkeit des Konzepts für die Audiokommunikation präsentieren. Kurzzusammenfassungen der Vorträge finden Sie, wie immer, am Ende dieser E-Mail.

Wir freuen uns sehr auf Ihr Kommen.

Herzliche Grüße und Ihnen allen einen schönen Sonntag

Jochen Steffens

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Dr. Jochen Steffens

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Fachgebiet Audiokommunikation (Sekr. EN-8)

Technische Universität Berlin

Einsteinufer 17c

10587 Berlin

Büro: +49 30 314 29161

Modellierung von Nichtlinearitäten in Lautsprechern mit Methoden des Maschinellen Lernens (Martin Trochowski)

Verschiedene Maße der Nichtlinearität eines Lautsprechers beschreiben die Symptome, aber nicht die Ursachen der Nichtlinearitäten. Nichtlineare Modelle hingegen können die Ursachen der Nichtlinearitäten beschreiben. Im Rahmen dieser Arbeit werden zwei Lautsprecher (Adam A7 und Fostex 6301B) mit nichtlinearen Modellen beschrieben, welche aus einer seriellen und parallelen Anordnung von Filtern und Polynomen bestehen. Die Parameter dieser Modelle werden mit einer modifizierten Variante des „Backpropagation Through Time“ Verfahrens aus dem Bereich der Künstlichen Neuronalen Netze angepasst, welches eine effizientere Form des Gradientenabstiegsverfahrens ist. Verschiedene Anwendungsmöglichkeiten der nichtlinearen Modelle, wie beispielsweise die Präkompensation nichtlinearer Verzerrungen, werden demonstriert. Die Lautsprecher konnten nur bedingt modelliert werden, wobei mögliche Gründe hierfür identifiziert und beschrieben werden.

Spatial Presence – Zur Bedeutsamkeit des Konzepts für die Audiokommunikation (Janek Newjoto)

Als Spatial Presence wird die Empfindung bezeichnet, sich an einem medienvermittelten Ort zu befinden. Dabei spielen technisch und inhaltlich vermittelte räumliche Hinweisreize sowie kognitive Prozesse eine wichtige Rolle. Während der Forschungsstand zu Spatial Presence einen starken Fokus auf visuelle Medien erkennen lässt, besteht noch Klärungsbedarf bei der Frage nach auditiv hervorgerufenem Spatial-Presence-Empfinden. Mit der zunehmenden Verbreitung von 3D-Audiosystemen in Haushalten und im öffentlichen Raum gewinnt diese Frage heute an Relevanz für die Medienpsychologie, -technologie und -produktion. Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Rolle von Spatial Presence in der Audiokommunikation. Es werden Spatial Presence begünstigende Faktoren des Audiowiedergabesystems und des Audioinhalts betrachtet. In einem Hörversuch mit dynamischer Binauralsynthese wurde empirisch der Einfluss des Grades räumlicher Hinweisreize auf das Spatial-Presence-Empfinden bei der Rezeption musikalischer und narrativer Audioinhalte vergleichend untersucht. Als Spatial-Presence-Messinstrument diente das an die Rezeption rein auditiver Medien angepasste Fragebogeninventar MEC-SPQ. Es konnte ein positiver Einfluss des Grades räumlicher Hinweisreize auf das Spatial-Presence-Empfinden festgestellt werden. Unterschiede des Audioinhaltes wirkten sich auf die Generierung eines räumlichen Situationsmodells, einer Vorstufe von Spatial Presence aus.