Von: Steffens, Jochen
Datum: Sat, 24 Nov 2018
Betreff: [ak-discourse] Einladung zum Forschungskolloquium
Liebe Kollegen und Studierende, liebe Interessenten an Veranstaltungen am Fachgebiet Audiokommunikation,
einmal mehr möchte ich Sie zu unserem Forschungskolloquium am kommenden Dienstag, 27.11., um 16.15Uhr im Raum E-N 324 einladen. Im Rahmen dieses Termins werden zwei Masterarbeiten vorgestellt. Zunächst wird Jakob Struve seine Masterarbeit zum Thema Directivity of Real and Artificial Speakers for Room Acoustic Measurements vorstellen. Im Anschluss daran wird Felix Maiworm seine Arbeit zur Vorhersage der Absorptions- und Streuungseigenschaften von Raumbegrenzungsflächen mithilfe der Randelementmethode präsentieren. Beide Vorträge werden in deutscher Sprache gehalten, und Kurzzusammenfassungen darüber finden Sie, wie immer, am Ende dieser E-Mail.
Wir freuen uns sehr auf Ihr Kommen.
Herzliche Grüße und Ihnen allen ein schönes Wochenende
Jochen Steffens
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PD Dr. Jochen Steffens
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Fachgebiet Audiokommunikation (Sekr. EN-8)
Technische Universität Berlin
Einsteinufer 17c
10587 Berlin
Büro: +49 30 314 29161
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Directivity of Real and Artificial Speakers for Room Acoustic Measurements (Jakob Struve)
Die DIN EN 60268-16 definiert den Sprachübertragungsindex als objektives Maß für die Sprachverständlichkeit und legt Messmethoden mit Hilfe von künstlichen Sprechern und Lautsprechern fest. In der Masterarbeit wird der Einfluss der Richtcharakteristik dieser Objekte auf den Sprachübertragungsindex und andere raumakustische Parameter untersucht. Zu diesem Zweck wurden in einem ersten Schritt hochaufgelöste 3D-Richtcharakteristiken von zwei künstlichen Sprechern und vier kleinmembranigen Breitband-Lautsprechern in einem reflexionsarmen Raum gemessen. In einem zweiten Schritt wurde eine raumakustische Simulation durchgeführt in welcher die gewonnenen Daten mit existierenden Daten von realen Sprechern und Sängern verglichen wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die künstlichen Sprecher in vielen Punkten eine gute Übereinstimmung mit den realen Sprechern aufweisen, wohingegen die Lautsprecher aufgrund ihrer höheren Richtwirkung die Sprachverständlichkeit überschätzen. In einer zweiten Simulation konnte gezeigt werden, dass in einigen Fällen die Ergebnisse der Lautsprecher durch ein vertikales Anwinkeln an die der künstlichen Sprecher angenähert werden können. Aufgrund der unterschiedlichen Quellen der externen Daten stimmen diese nicht mit dem für diese Arbeit verwendeten Messgitter überein. Aus diesem Grund wurde eine zusätzliche Untersuchung des Einflusses der Winkelauflösung des Messgitters auf die Simulationsergebnisse durchgeführt.
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Vorhersage der Absorptions- und Streuungseigenschaften von Raumbegrenzungsflächen mithilfe der Randelementmethode (Felix Maiworm)
Die Absorptions- und Streuungseigenschaften von Raumbegrenzungsflächen weisen einen maßgeblichen Einfluss auf die Simulation von raumakustischen Parametern, wie Nachhallzeit, Deutlichkeit oder Stärke im Rahmen der geometrischen Raumakustik auf. In der vorliegenden Arbeit wird ein geeignetes numerisches Berechnungsverfahren zur Vorhersage des Absorptionsgrades, des Streugrades und des Diffusitätsgrades von Raumbegrenzungsflächen mithilfe der Randelementmethode (REM) beschrieben. Der Berechnungsansatz besteht in der Bestimmung des Streumusters im Freifeld, welches nach einer einfallenden ebenen Welle auf einen kreisförmigen Probenausschnitt des betrachteten Wand- oder Deckenaufbaus abgestrahlt wird. Das Streumuster wird auf das Verhalten einer flachen, schallharten Referenzplatte normiert. Anhand von Messungen des Streugrades und des Absorptionsgrades in Anlehnung an die Vorgaben der ISO 17497-1 wird eine Überprüfung der numerischen Berechnungsergebnisse durchgeführt. Festzustellende Abweichungen sind vor allem durch die vereinfachende Annahme des lokal reagierenden Verhaltens von absorbierenden Schichten des Aufbaus zu erklären.