Von: Lepa, Steffen via ak discourse
Datum: Wed, 18 May 2022
Betreff: [ak-discourse] Call for Papers „Zeitgenosse Hoffmann – Im Spannungsfeld von automatisierter und künstlerisch-individueller Musikproduktion“
Symposion
Zeitgenosse Hoffmann
Im Spannungsfeld von automatisierter und künstlerisch-individueller Musikproduktion
Staatliches Institut für Musikforschung, Berlin & online (Webex)
11./12. November 2022
Das poetische Schaffen E.T.A. Hoffmanns hat Generationen von Schriftsteller:innen, Künstler:innen und Komponist:innen inspiriert und bekanntermaßen sind die von ihm entwickelten Konzepte und Charaktere im Laufe des 19. Jahrhunderts nicht nur von Robert Schumann, sondern auch in weiteren Kreisen rezipiert worden. Hoffmanns literarisches Werk und seine Ästhetik faszinierten ebenso Komponist:innen und Musiker:innen des 20. Jahrhunderts und tun es bis heute, wovon zahlreiche Vertonungen und Referenzkompositionen von Ferruccio Busonis Die Brautwahl über Judith Weirs Bühnenwerk Heaven Ablaze in His Breast bis zur Steampunk-Oper Klein Zaches genannt Zinnober der Band Coppelius Zeugnis ablegen.
Das Symposion »Zeitgenosse Hoffmann – Im Spannungsfeld von automatisierter und künstlerisch-individueller Musikproduktion« greift das Jahresthema des SIMPK anlässlich des 200. Todesjahres Hoffmanns auf. Es widmet sich einerseits seiner Rezeption in Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts und wird andererseits seine ambivalente, zwischen Anziehung und Furcht changierende Faszination für musikalische Automaten, wie sie etwa in seinen Erzählungen Der Sandmann oder Die Automate aufscheint, bis in die Gegenwart verfolgen.
Von diesen zwei Schwerpunkten ausgehend bitten wir um Beiträge zu folgenden Themen, es sind aber auch weitere Vorschläge willkommen:
– Vertonungen von Texten E.T.A. Hoffmanns und andere Auseinandersetzungen mit Hoffmanns literarischem und musikalischem Werk in Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts, in Filmmusik und multimedialen Projekten
– Musikautomaten im 20. und 21. Jahrhundert: von selbstspielenden Klavieren bis zu androiden Interpret:innen (Musikinstrumentenbau, Interpretation, Rezeption und Ästhetik)
– Interpretation und Improvisation im Kontext künstlicher Intelligenz: Musikmaschinen und KI als Interpreten, Interaktion von Mensch und Maschine
– Automatisierte Komposition im 20. und 21. Jahrhundert: Techniken, ästhetische Implikationen, kompositorische Kreativität der künstlichen Intelligenz
– Science fiction: Automaten, Androiden, Algorithmen und das »Unheimliche« als Sujet in der Musik
Um eine vielfältige und interdisziplinäre Diskussion zu ermöglichen, richtet sich der Call nicht nur an Forschende aus der Musikwissenschaft, sondern auch aus den Nachbardisziplinen wie Literatur-, Kunst-, Theater-, Medienwissenschaft, Soziologie, Futurologie etc. Einreichungen von Nachwuchswissenschaftler:innen sind ausdrücklich erwünscht.
Das Symposion wird organisiert von Dr. Simone Hohmaier und Tom Wappler im Auftrag des Staatlichen Instituts für Musikforschung PK, Berlin. Kongresssprachen sind Deutsch und Englisch. Eine Publikation der Beiträge ist geplant. Das Symposion wird in Präsenz im Musikinstrumenten-Museum Berlin sowie online (per Webex) stattfinden.
Die Vorschläge für einen Vortrag (20 Minuten zzgl. 10 Minuten Diskussion) sollten enthalten:
– Name, Institution, Kurzbiographie
– Email-Adresse
– Abstract von max. 250 Wörtern
Bitte schicken Sie Ihre Vorschläge bis zum 15. Juni 2022 an ETAH2022@sim.spk-berlin.de. Das Programm wird Anfang Juli 2022 bekannt gegeben.