[ 3. Dezember 2023 ]

DEGEM News – FWD – [ak-discourse] Einladung zum Forschungskolloquium in H 3001 am 05.12.2023, Vernissage und neuer Computer Pool für ML

Von: Marc Voigt via ak discourse
Datum: Fri, 1 Dec 2023
Betreff: [ak-discourse] Einladung zum Forschungskolloquium in H 3001 am 05.12.2023, Vernissage und neuer Computer Pool für ML

Liebe Mitarbeiter, Studierende und Freunde der Audiokommunikation,

am kommenden Dienstag, 25.12.2023, 16 Uhr s.t. im Raum H 3001 präsentiert Lorenz Grünewald-Schukalla (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover) seine Forschungsarbeit zum Thema

„Musikkultur zwischen Marken und Medienplattformen: Eine digital-ethnographische Untersuchung der musikbezogenen Markenstrategien von Red Bull, Deutsche Telekom, Seat, Audi, Carharrt und Absolut Vodka“.

Eine Kurzzusammenfassung finden Sie am Ende dieser E-Mail.

Der Zoom-Link für auswärtige Gäste lautet:
https://tu-berlin.zoom.us/j/65603959784?pwd=ZEs1SkVrbFJzZ0pXeG9TSGp3YkI3UT09
Meeting-ID: 656 0395 9784
Kenncode: 20231009

Im Anschluss gegen 17 Uhr werden wir im Raum H 3001 auf die im Seminarraum neu ausgestellten Gemälde und auf die Einrichtung des Computer Pools für das Machine Learning nebenan in H 3001D anstoßen.

Dazu möchten wir Euch herzlich einladen!

Marc Voigt & Stefan Weinzierl

Lorenz Grünewald-Schukalla: Musikkultur zwischen Marken und Medienplattformen: Eine digital-ethnographische Untersuchung der musikbezogenen Markenstrategien von Red Bull, Deutsche Telekom, Seat, Audi, Carharrt und Absolut Vodka

Seit der industriellen Produktion von Notendrucken nutzen Unternehmen Musik, um Marken aufzubauen. Neben ersten Notenheften mit Werbung waren gebrandete Radioshows oder später der Videoclip Formate, in denen Marken und Musik in Beziehung gesetzt wurden. Heute schaffen einige Markenunternehmen musikbezogene Brandscapes, in denen sie Tonstudios, Musikmagazine und Events integrieren. In diesen Kontexten setzen Musikschaffende und gewöhnliche Leute Marken und Musik im alltäglichen Umgang mit Medienplattformen eigenständig in Beziehung.

Hierzu gibt es kaum kommunikations- und medienwissenschaftliche Forschung. Daher geht die Studie der Frage nach, warum und wie die Beziehungen einiger Marken und populärer Musik verändert wurden, wie sie aktuell gestaltet werden und welche Rolle dabei Medien spiel(t)en. Zur Beantwortung der Frage wurden die letzten 150 Jahre Marken- und Musikbeziehungen systematisch aufgearbeitet. Im Rahmen einer fokussierten, digitalen, Multi-Sited-Ethnographie wurden Markenaktivitäten on- und offline erforscht.

Der Vortrag zeigt, dass Marken erfolgreicher werden, wenn Leute und Musikschaffende diese selbst im Rahmen ihrer medienbezogenen Praktiken einbinden. Die Möglichkeiten digitaler Netzwerkmedien hierzu treiben entsprechend die Entwicklung musikbezogener Markenstrategien. Brandscapes werden so arrangiert, dass Leute zur Produktion, Verteilung, Wahrnehmung und Nutzung von Markenkommunikation geschleust werden. Dabei geht es nicht um punktuelle Posts oder Kommentare. Die AkteurInnen wollen Teil von etwas sein, was sie Momentum nennen; von Kommunikationsströmen, die den eigenen medialen Einflussbereich transzendieren. Momentum konstituiert Wert von Marken, die Karrieren von Musikschaffenden und die Musikerfahrungen gewöhnlicher Leute. So sorgt es dafür, dass die neuen musikbezogenen Markenstrategien auf Dauer gestellt werden.

Mit einem normativen Blick wird schließlich gezeigt, dass die neuen Strategien es zwar vielen AkteurInnen ermöglichen, Momentum zu gewinnen, es jedoch schwieriger wird, Musikkultur unabhängig von Marken und Medienplattformen zu leben.
Gegenüber der offeneren On-Demand-Kultur der 2000er Jahre werden so vor allem Unternehmen in die Lage versetzt, Kommunikation zu ihren Zwecken zu beeinflussen.

Marc Voigt
IT-Administration

Technische Universität Berlin
Fakultät I – Geistes- und Bildungswissenschaften
Institut für Sprache und Kommunikation
Fachgebiet Audiokommunikation

Faculty I – Humanities and Educational Sciences
Institute of Speech and Communication
Audio Communication Group

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