Von: Hanns Holger Rutz
Datum: Mon, 17 Sep 2018
Betreff: Hanns Holger Rutz – Ausstellungen, Konzert, Vortrag, Call
:::::::: Ausstellung: Mexikanischer Tumulus ::::::::
Noch zu sehen und hören bis 29.09.:
Nayarí Castillo & Hanns Holger Rutz – ‚Mexikanischer Tumulus‘. Graz
Ostbahnhof, Conrad-von-Hötzendorf-Straße 108, öffentlicher Raum.
Installation mit Objekten, Text, Licht und Klang.
Ausstellungsdauer: 15.09.-29.09.2018. Klang und Lichtinstallation können
täglich von 8:30 Uhr bis 21:30 Uhr (Klang) bzw. 22:30 Uhr (Licht)
erfahren werden.
„Mexiko war der einzige Staat, der Welt, der am 19. März 1938 formellen
Protest vor dem Völkerbund gegen den Anschluss Österreichs an
Nazi-Deutschland einbrachte. In ihrer Arbeit „Mexikanischer Tumulus”
beziehen sich Castillo und Rutz auf eine Kolonie deutschsprachiger
Exilant*innen in Mexiko während der Zeit des Nationalsozialismus. So
widmeten etwa Irma Römer und die Personen des Exilsalons ihr Leben dem
Widerstand gegen die Tyrannei, kämpften mit kreativen Werkzeugen für die
Freiheit und etablierten Orte für den Diskurs in ihrer neuen Heimat.
Exil bedeutet schmerzliche Trennung, aber auch die Chance neue Dinge
aufzubauen. So schuf zum Beispiel der Künstler und gebürtige
Österreicher Wolfgang Paalen in Mexiko das surrealistische Magazin DYN
und war Co-Organisator der ersten lateinamerikanische Ausstellung des
Surrealismus. Diese Klang-Raum-Installation ist eine Ode an jene, die
sich in Zeiten der Dunkelheit widersetzten. Der Ostbahnhof in Graz war
während des Nationalsozialismus auch Zwischenstation des Todesmarsches
ungarischer Jüdinnen und Juden vom April 1945.
Die Installation baut mit poetischen Mitteln gedankliche und
metaphorische Brücken zwischen Mexiko und Österreich basierend auf der
Übertragung aktuellen Himmelsdaten und akustischer Resonanzen von Mexiko
Stadt nach Graz sowie einer Serie von Texttafeln, die sich algorithmisch
und in Anspielung auf die surrealisitische Écriture Automatique dem
Widerständischen nähern.“
Teil der Kunst im öffentlichen Raum Arbeiten im Rahmen des Projektes
„Comrade Conrade. Demokratie und Frieden auf der Straße“ von Nicole
Pruckermayr, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kunst im
öffentlichen Raum Steiermark (KIÖR). Tumulus Partner in Mexico City:
Monica Quintini Wissmann und Toni Arellano.
https://www.researchcatalogue.net/view/497606/497607
:::::::: Ausstellung/Radio: Mäanderungen. Akustische Vermessungen der
Stadt ::::::::
Experimentelles Hörstück und Klanginstallation von Nayarí Castillo, Reni
Hofmüller, Miriam Raggam, Hanns Holger Rutz. Träger des 3. lime_lab
Preises für experimentelles Hörspiel. lime_lab ist ein
Kooperationsprojekt von Akademie Graz, Forum Stadtpark, Literaturhaus
Graz, ORF Steiermark und steirischer herbst.
„Die Raumgestaltung der Stadt scheint vorzugeben, wer sich wie darin
bewegt. Mäanderungen ist ein akustischer Vorschlag, dazu andere Formen
zu entwickeln, im realen physischen, im elektronisch-radiophonen Raum
wie auch in der Vorstellungskraft. Mäander entstehen durch Reibung,
durch Abtasten von Unregelmäßigkeiten, zwischen Tiefe und Oberfläche, in
Bewegung. Das temporäre Produktionskollektiv entwickelt einen
Erkundungsprozess, der einem eigenen, eigenartigen, subjektiven, gerade
jetzt geschehenden, nutzfreien, forschenden Gehen, Sein, Sich Bewegen in
der Stadt entspricht. Eigenwillige Weisen des Stadtraum-Betrachtens
werden zugelassen, ungewöhnliche Messeinheiten eingeführt, die kurz
gelten, und dann schon nicht mehr. Ein Teil der Materialerzeugung
basiert auf der Interpretation verschiedener Raumwirklichkeiten wie
Fassaden oder Spalten. Sie werden fotografiert, abgezeichnet, mit
Sensoren oder durch Druck erfasst, und gemeinsam mit Textfragmenten zu
einer Komposition verarbeitet, die sich sowohl als Radiohörstück wie als
Rauminstallation manifestiert. Der Übersetzungsvorgang wird dabei
maßgeblich von einem algorithmischen Generator angetrieben, der immer
wieder neue Koinzidenzen zulässt.“
Eröffnung Ausstellung: 23.09., 12:00 Uhr, Reagenz – Raum für
künstlerische Experimente, Morellenfeldgasse 1, 8010 Graz.
Erstausstrahlung: ORF Steiermark, 24.09., 23-24 Uhr.
Ausstellung: 23.09.-14.10., Do bis Sa 14-19 Uhr, So 12-16 Uhr.
https://www.steirischerherbst.at/en/collateral-program/limelab-3
:::::::: Konzert: Anemone Actiniaria ::::::::
Gekoppelte algorithmische Echtzeit-Systeme von David Pirrò und Hanns
Holger Rutz. Festival elettroAQustica 2018, L’Aquila, IT. Konzert
03.10.; Lecture 04.10.
In Zusammenarbeit mit Algorithms that Matter (Almat), FWF AR 403-GBL
:::::::: Vortrag: Exploring Formats, Enrichting Practice ::::::::
Im Rahmen dieses Forschungsevents präsentieren Hanns Holger Rutz und
David Pirrò die Ansätze zur Erweiterung künstlerischer
Forschungsformate, die sie innerhalb von Algorithms that Matter (Almat),
FWF AR 403-GBL, erprobt haben. MUMUTH Graz, 12.+13.10.
„Exploring Formats, Enriching Practice brings together artists and
theoreticians to explore forms in which to share developments emerging
from art practices. The event will address the following questions:
Which forms of sharing are relevant and adequate for artistic practice?
Which formats can we think of that afford access and engagement while
not compromising what is artistically important? What are the
alternatives to a knowledge production driven and constrained by
economic valorisation? The participants of the event will present and
discuss examples of sharing engaged in artistic research. The event
seeks to highlight possibilities of transposing rather than transferring
what is gained from one context to another.“
In Zusammenarbeit von Transpositions [TP], FWF AR 257-G21.
:::::::: Call: Almat @ impuls academy ::::::::
Der Bewerbungsschluss naht (01.10.)! Im Februar 2019 findet zum
wiederholten Male der spezielle Workshop zu Algorithms that Matter im
Rahmen der impuls 11. Internationalen Ensemble- und Komponistenakademie
für zeitgenössische Musik 2019 statt. Das Tutorenteam besteht diesmal
aus Robin Minard, Hanns Holger Rutz und David Pirrò. Im Fokus steht die
Entwicklung einer Installation unter sensorieller Einbeziehung der
Umgebung im Museum für Wahrnehmung (MuWa) Graz.
Eine Kollaboration von impuls academy und Algorithms that Matter
(Almat), FWF AR 403-GBL
https://almat.iem.at/call2019impuls.html
http://www.impuls.cc/academy-2019.html
:::::::: Trailer: Thresholds of the Algorithmic ::::::::
Im Juni fand das hybride Ausstellungs/Workshopsprojekt ‚Thresholds of
the Algorithmic‘ in BEK und Lydgalleriet Bergen statt. Dazu ist jetzt
der Trailer erschienen:
Eine Kollaboration von Algorithms that Matter (Almat) mit Bergen Center
for Electronic Art (BEK), Norwegen.