[ 6. September 2012 ]

DISKUSSION – Anti-GEMA-Demonstrationen am 06.09.

Von: Harald Muenz
Betreff: Fwd: Anti-GEMA-Demonstrationen am 06.09.: Hintergrundinformationen und Fakten
Datum: 6. September 2012 11:44:47 MESZ

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DeHoGa) – finanziell der GEMA um ein Vielfaches überlegen! – finanziert eine herzzerreißende aber leider unsachliche Medien- und Öffentlichkeits-Kampagne,
die so tut, als ginge es bei den neuen Tarifen der „bösen GEMA“ um den Untergang des Abendlandes.

Von „kulturellem Kahlschlag“ sollte vor allem nicht reden, wer als kommerzielles Unternehmen beim Abspielen kommerzieller Musik Geld verdienen will.
Ich finde es nicht zuviel verlangt, wenn z.B. eine Diskothek nach dem neuen Tarif 10% ihrer Eintrittsgelder (!) an die GEMA zahlen soll.
Es war dann wohl eher so, daß sie bisher zu wenig gezahlt haben. Alles was darüber hinaus eingenommen wird, durch Merchandising, Getränkeverkauf, CDs, etc. wird dabei noch gar nicht berücksichtigt.
Veranstaltungen, die mit sehr geringem Budget auskommen, fallen unter eine besondere Regelung.

Natürlich ist die GEMA eine Monopolistin, und Monopolstrukturen sind immer problematisch.
Aber ihre Tarife werden – im Gegensatz zu denen des Gastronomiegewerbes – immerhin von einer staatlichen Aufsichtsbehörde kontrolliert.
Und über Reformen und Veränderungen wird bei den GEMA-Mitgliederversammlungen heftigst diskutiert, aber eben nicht auf bloß shitstorm-mäßigem Niveau.

Das ist vergleichbar mit der einseitig geführten Diskussion zugunsten von YouTube, die einfach nicht an die Urheber zahlen wollen, obwohl ihr Mutterkonzern, Google, ja nun wohl alles andere ist als die Caritas.
Da wird in ganz großem Stil Geld verdient mit den Inhalten anderer, als ob die einfach überhaupt nichts wert wären, weder ideell noch materiell.

Trotz allen Reformbedarfs bei der GEMA sollte man nicht vergessen, daß der Schutz der Urheber eine demokratische Errungenschaft ist.
Über neue Regelungen kann man – sachlich – sprechen, aber wenn man nicht nur museal das Immerselbe wiederkäuen will, muß irgend jemand in die ganzen „neuen Medien“ ja auch neue Inhalte füllen.

Viele Grüße
Harald

Von: GEMA-Information
Betreff: Anti-GEMA-Demonstrationen am 06.09.: Hintergrundinformationen und Fakten
Datum: 3. September 2012 19:47:14 MESZ

Liebe Mitglieder,

sicherlich haben Sie bereits aus der aktuellen Presseberichterstattung oder auf diversen Social-Media-Plattformen erfahren, dass für den 6. September 2012 an fast allen GEMA-Standorten und weiteren deutschen Städten Demonstrationen gegen die Tarifreform angekündigt sind – so in Berlin, Dortmund, Dresden, Frankfurt, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart.

Worum geht es?
Hauptveranstalter des Anti-GEMA-Tages am 06.09. ist das Aktionsbündnis Kultur-retten.de. Auf einer Kampagnenwebsite wird zu einer Demo zeitgleich an fast allen GEMA Standorten aufgerufen. Gefordert wird, die ab 2013 gültige Tariferhöhung zu verhindern, da diese die kulturelle Vielfalt im gesamten Veranstaltungssektor bedrohe und eine Vielzahl von Arbeitsplätzen im Veranstaltungsbereich gefährde. Der Veranstalter will mit der Website Kultur-retten.de eine Kommunikationsplattform und ein Netzwerk für alle bieten, deren Existenz direkt von den neuen Tarifen gefährdet sei. Der Tag wird über lokale Bündnispartner organisiert, die wiederum auf verschiedenen Kanälen zur Demo aufrufen und die Menschen mobilisieren. Ein zentraler Kanal ist hier Facebook. Aktuell sieht der Ablauf in Berlin und München wie folgt aus:

Wie agieren wir?
Ein rechtliches Vorgehen der GEMA dagegen ist – auch wenn von den Organisatoren vielfach mit falschen und polemischen Behauptungen gearbeitet wird – aufgrund des grundgesetzlich gewährleisteten Versammlungsrechts nicht möglich.

Unser Ziel ist es, die Diskussion zu versachlichen.

Wir bereiten uns kommunikativ sowie medial darauf vor – im Vorfeld über Interviews, Statements und lancierte Medienberichte und ein Schreiben an die Diskotheken- und Clubbetreiber. Am Tag selbst laden wir die Presse in alle Bezirksdirektionen und Generaldirektionen zu einem Gespräch ein. Die Dynamik in den Social-Media-Kanälen verfolgen wir mit einem erweiterten Backup-Team, das hier schnell und schlagkräftig posts und tweets kommentiert und die Diskussion rund um die Demo sachlich steuert.

Was können Sie tun?
Einige von Ihnen unterstützen unsere Medien- und Kommunikationsarbeit bereits aktiv in der Öffentlichkeit, in der Politik als auch auf unseren Social-Media-Kanälen GEMAdialog. An dieser Stelle möchte ich mich bei Ihnen ganz herzlich dafür bedanken. Denn: Ihre Argumente, Ihr Eintreten für eine angemessene Vergütung der Urheber und Ihr Wort finden Gehör. Sie als Musikurheber sind in dieser Forderung glaubwürdig.

In der Diskussion um die neuen Tarife ist Ihr Wort als Urheber mehr denn je gefragt.

Um diese Diskussion auch argumentativ zu führen, haben wir für Sie ein Dokument erarbeitet, indem wir die Tarifreform stichpunktartig plakativ zusammengefasst haben. Wir wollen Ihnen damit weitere schlagkräftige Argumente für die Diskussion liefern.

Da unsere Datenbank aktuell leider nur rund 33.000 E-Mail-Adressen umfasst, bitte ich Sie, diese Email und dieses Fact sheet an all jene weiterzuleiten, die diese Informationen womöglich nicht erreicht haben.

Ich danke Ihnen sehr für Ihre Unterstützung und verbleibe mit den besten Grüßen,
Ursula Goebel

Direktorin Marketing
GEMA Generaldirektion
Marketing & Kommunikation

————————————