[ 20. April 2015 ]

FRANKFURT A.M – 10 Mai 2015, Frankfurt/Main – Mette Rasmussen & Chris Corsano – Hannes Seidl „Alles muss raus IV – mash up“

Rameaus Neffe & Di Version präsentieren:

Nachmittagskonzerte mit

Mette Rasmussen & Chris Corsano

Hannes Seidl „Alles muss raus IV – mash up“.

Sonntag 10 Mai 2015, 15:30 Uhr

Ehemaliges Polizeigefängnis Klapperfeld

Klapperfeldstraße 5, 60313 Frankfurt am Main

http://rameausneffe.blogspot.de

Mette Rasmussen ist eine dänische Altsaxofonistin und

Improvisationsmusikerin, die derzeit in Norwegen lebt. Sie nutzt alle

Facetten ihres Instruments, erschließt ein Klanguniversum, das über das

Gewohnte hinausgeht und durchaus auch perkussive Qualitäten hat. Es

klickt, zirpt, trillert und rauscht während ihres Spiels,

Klappengeräusche werden eingebunden und ergänzen ihr expressives

Altsaxofonspiel. Sie spielte u.a. mit Rudi Mahall, Alan Silva, Ståle

Liavik Solberg, Tobias Delius, Wilbert de Jode, Axel Dörner, John

Edwards, Craig Taborn, Paul Flaherty und mit ihrer Gruppe Trio Riot mit

Sam Andreae und David Meier.

Chris Corsano ist ein renommierter amerikanischer Schlagzeuger und

Improvisationsmusiker. Er veröffentlichte in den letzten zehn Jahren

eine ganze Reihe von Tonträgern, oft mit dem Saxophonisten Paul

Flaherty als Partner. Corsanos Technik umfasst beides, eine fließende

Körperlichkeit und einen angeborenen Sinn dafür, wie disparate Klänge

einander ergänzen. Das Schlagzeug dient als sein Werkzeugkasten, aber es

ist nicht so heilig, dass die Einführung von Fremdkörpern oder

ausgefallene Techniken seine Integrität entweihen würden. Seine

Verwendung von Holzblöcken, Trichtern und einfachem menschlichen Atem

zeigen Corsanos Fähigkeit, die Grenzen seiner Materialien mit Phantasie

und Kunstfertigkeit zu übertreffen. Seine erfinderische Virtuosität

führte zur Rekrutierung in eines von Björks Tour-Ensembles und mit den

folgenden Künstlern hat er hat Aufnahmen eingespielt oder ist mit ihnen

zusammen aufgetreten mit Joe McPhee, Bill Orcutt, Evan Parker, Jim

O’Rourke, Keiji Haino, Jandek und viele anderen.

Hannes Seidl, geboren 1977 in Bremen, studierte von 1998 bis 2003

Komposition bei Nicolaus A. Huber und Thomas Neuhaus an der

Folkwang-Hochschule Essen sowie 2003/04 bei Beat Furrer in Graz. Er

schrieb Kompositionen für Soloinstrumente, Ensembles, Live-Elektronik

und Tapemusic. Arbeiten entstanden u. a. im Centro di Sonologia e di

Calcolo in Padua, im ICEM Essen, im elektronischen Studio der Akademie

der Künste Berlin, am ZKM Karlsruhe, im IEM Graz und am IRCAM Paris.

2002 gründete Hannes Seidl zusammen mit Maximilian Marcoll das

Elektronikduo dis.playce, mit dem er seither regelmäßig auftritt. Er war

Stipendiat der Associazione Richard Wagner di Venezia und errang

zahlreiche Preise, u. a. der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik 2002

und des Wettbewerbs Impulse 2005. Im gleichen Jahr war er Mitglied der

Internationalen Ensemble Modern Akademie sowie Gastkünstler am ZKM.

Hannes Seidl wird eine Laptop Improvisation aufführen, mit dem Titel

„Alles muss raus IV – mash up“.

Kommentar zu „Alles muss raus IV – mash up“

Schimpfen ist eine irrationale Handlung. Vielleicht ist es ein Akt des

Protests; ein ohnmächtiges Ansprechen gegen die Sinnlosigkeit all der

Dinge, die schieflaufen, ohne bereits etwas Neues, besseres einzufordern.

Seit einiger Zeit nehme ich Leute – Bekannte, Freunde – beim schimpfen

auf. Dabei spielt es keine Rolle, worüber sie schimpfen oder in welcher

Sprache. Mich interessiert der Ausdruck, die Haltung der Personen. Alle

konkreten Hinweise, worüber die Person schimpft, wer gemeint sein könnte

oder warum die Person grade schlechte Laune hat, werden hinterher

rausgeschnitten, ebenso wie alle Pausen, so dass eine Schimpftirade

bleibt, die anschließend, je nach Stimme, in Räume gesetzt, verzerrt

oder andersartig leicht bearbeitet wird. Diese Zuspielung ergänze ich

mit meinen musikalischen Kommentar, als Parallele oder als Gegenüber,

als Verstärkung des Ausdrucks.

Herzliche Grüße,

Raoul Lone