[ 8. Juli 2011 ]

FREIBURG – profectio_20110719

Von: „BreitenfeldFR@t-online.de“
Datum: 8. Juli 2011 13:10:50 MESZ
Betreff: profectio_20110719

„20 Jahre AUFBRUCH ZU ETWAS NEUEM:
profectio-initiative freiburg“

profectio

Das Ensemble profectio initiative freiburg ist eine freie Formation,
das regelmäßig Konzerte veranstaltet, hauptsächlich um neue
Kompositionen in Verbindung mit elektronischen Medien vorzustellen.
Profectio trat bisher mit den unterschiedlichsten Genres der Musik vor
die Öffentlichkeit:
Instrumental- und Vokalmusik, elektronische Musik auf Tonbändern, live-
elektronische Musik in Verbindung mit Instrumenten, von Computern
generierte Musik, szenische Musik wie auch medienübergreifende
Aufführungen unter Einbeziehung von Video, Klangskulpturen,
Installationen Bildender Künstler, Live-Paintings und auch
Textlesungen von Autoren während des Konzertes.

profectio wurde 1991 von Roland Breitenfeld und Donoung Lee gegründet.
„profectio“ meint in unserem Sinne: Aufbruch zu etwas Neuem hin.

Die Programmgestaltung wurde bisher in Zusammenarbeit mit den
Komponisten geführt, die auch als Dirigenten die Konzerte leiteten:
Roland Breitenfeld, Donoung Lee, Carmen Maria Cârneci, Joh. Christian
Schulz und Alistair Zaldua.

Elektronik, Musikinformatik und Klangregie (auch Video): Roland
Breitenfeld, Donoung Lee, Joao Pais, Mesias Maiguashca sowie von den
jeweiligen Komponisten.
Zeitweise ergab sich auch eine enge Zusammenarbeit mit dem
Experimentalstudio des SWR.

JUBILÄUMS-KONZERT:
ELISABETH-SCHNEIDER-STIFTUNG FREIBURG 19. Juli 2011, 20 Uhr

Grusswort: Achim Könneke (Amtsleiter – Kulturamt Freiburg)

Jorge García del Valle Méndez:
„석양종 [seok yang jong / Glocken der Dämmerung]“, for violin,
violoncello, piano and 2-channel-tape (Elektronik und koreanische
Tempelglocken) (2004)
Andreas H. H. Suberg: „Delle bombarde“ für Countertenor, Schlagz. u.
elektroak. Klänge / nach der 144. und 150. Prophezeiung von Leonardo
da Vinci (2010) UA

Wolfgang Motz: „Aufzubrechen… ins Offene…“, für Klarinette in a,
Streichtrio & Live-Elektronik (1983/84 – Version mit Elektronik 2011) UA

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KOREAN MUSIC PROJECT:

Traditionelle und Neue Koreanische Musik für Piri / Senghwang,
Gayageum, Janggo und elektronische Klänge – traditionelle Musik und
Kompositionen von Roland Breitenfeld: „재스민 차 / Jasmintee“,
für Gayageum u. Elektr. (Version 2011) UA / nach dem Gedicht
„Einladung zu einer Tasse Jasmintee“ von Reiner Kunze (dt. /
koreanisch v. Young-Ae Chon)

Geon-Yong Lee: „Song in the Dusk 1“, für Klarinette solo (1997)

Eun-Hye Yun: „Nachtfahrt“ / nach dem gleichnamigen Gedicht von Reiner
Kunze,
für Mezzo-Sopran, Klarinette und Violoncello (2010)
(dt. / koreanisch v. Young-Ae Chon) UA

Donoung Lee: „Piri“, für Piri und Live-Elktronik (Vers. 2008)

Interpreten:
Mezzo-Sopran: Viola de Galgoczy
Countertenor: Ralph Mangelsdorff
Piri / Sengwhang: Gamin H. Kang
Gayageum: Yoon-Jin Choi
Klarinette: Walter Ifrim
Klarinette: Han Kim
Janggo: Sori Choi
Schlagzeug: Olaf Tzschoppe
Klavier: Rei Nakamura
Violine: Maria Stang
Viola: Sebastian Wohlfarth
Violoncello: Lusine Arakelyan
Leitung KOREAN MUSIC PROJECT: SngKn Kim
Klangregie: Andreas H.H. Suberg, Wolfgang Motz
Musikinformatik, Live-Elektronik, Klangregie und Gesamtleitung: Roland
Breitenfeld
(www.breitenfeld-net.de)

Mit freundlicher Unterstützung: Kulturamt der Stadt Freiburg,
Regierungspräsidium Freiburg, Sparkasse Freiburg – Nördlicher
Breisgau, Art Council Korea, Elisabeth-Schneider-Stiftung, Musik
Bertram Freiburg
EINTRITT: 12 Euro / erm. 8 (Schüler frei)

KONZERTBESCHREIBUNG:

Zum 20-Jährigem Bestehen lädt die profectio initiative freiburg zu
einem besonderen Konzert ein (siehe anhängendes Konzertprogramm).
Was man in diesem Programm noch nicht ersehen kann, ist, dass die
Stücke der verschiedenen Kulturen gemischt werden. Es wird nahtlose
Übergänge geben, die durch Bewegungen der Musiker im Raum den
Eindruck eines Gesamtwerkes entstehen lassen.
Dazu werden die koreanischen Musiker in ihren traditionellen Trachten
(Hanbok) auftreten, was wiederum die Aufführung nahe an eine
asiatische Theateraufführungsform bringt.
Diese Inszenierung liegt in den Händen von Prof. SngKn Kim, Leiter des
Ensembles Korean Music Project.

Die Gründung vor 20 Jahren von dem koreanischen Komponisten Donoung
Lee und dem deutschen Komponisten Roland Breitenfeld wird in diesem
Konzert zum Programm – was vor 20 Jahren niemand gedacht hätte.
Darüberhinaus ergeben sich noch weitere Brücken:
Der in Bad Säckingen geborene, zur Zeit in Dresden lebende spanische
Komponist Jorge García del Valle Méndez machte in Korea Aufnahmen von
Tempelglocken, die in seinem Stück „Glocken der Dämmerung“ zu hören
sind.
In der Komposition „Delle bombarde“ von Andreas H.H. Suberg wird der
Klang der Hosanna-Glocke des Freiburger Münsters dem
gegenübergestellt.

Die Komposition „Aufzubrechen… ins Offene…“ von Wolfgang Motz ist
eigentlich schon die Komposition des Abends und des Programms von
profectio.

Die junge Komponistin Eun-Hye Yun aus Pusan im Süden von Korea
vertonte das Gedicht „Nachtfahrt“ von Reiner Kunze – dessen Gedichte
in Korea in koreanischer Sprache vorliegen (übersetzt von der
renommierten Professorin Dr. Young-Ae Chon, die mit Übersetzungen
neuer deutscher Lyrik und Werke von Goethe – wie erst kürzlich mit dem
„West-östlichen Divan“ hervor trat. Im Juni 2011 wurde sie mit der
Goldenen Goethe-Medaille der Goethe-Gesellschaft Weimar ausgezeichnet.
Sie ist derzeitig in Freiburg zu einem längeren Aufenthalt.). Eun-Hye
Yun komponierte für Mezzo-Sopran, Klarinette und Cello – quasi für
europäische Instrumente.
Roland Breitenfelds Komposition „Jasmintee“, ebenfalls nach einem
Gedicht von Reiner Kunze, ist für das koreanische Instrument Gayageum
und Live-Elektronik geschrieben – wobei die Spielerin auch einige
Worte zu rezitieren hat, hier in koreanischer Sprache.

Weiterhin kommen Kompositionen von dem zweiten Gründungsmitglied,
Donoung Lee (für Piri und Live-Elektronik) und dem Komponisten Geon-
Yong Lee („Song in the Dusk“ für Klarinette solo) zum Klingen, wobei
letzteres „Lied in der Dämmerung“ den Kreis zum ersten Stück, den
„Glocken der Dämmerung“ wieder schließt.

Vielleicht sind ja doch die Verse Goethes aus dem West-östlichem Divan
im Hintergrund präsent?:
„Wer sich selbst und andere kennt,
Wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.“

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