[ 23. Oktober 2010 ]

KÖLN – Nocturne 32, Hamlet, 28.10.2010 (KHM )

Von: Martin Rumori
Datum: 22. Oktober 2010 14:49:51 MESZ
Betreff: KOELN: Nocturne 32: Hamlet. 28.10.2010, 20 Uhr, KHM

Klanglabor der Kunsthochschule für Medien Köln lädt ein:

Nocturne 32

Hamlet

Stummfilm mit Asta Nielsen
Filmmusik Michael Riessler
Ars Acustica – Ars Intermedia

Donnerstag, 28. Oktober 2010, 20 Uhr
Aula der Kunsthochschule für Medien Köln
Filzengraben 2
Köln-Altstadt
Nähe Heumarkt
Eintritt frei

Asta Nielsen (1881-1972 in Kopenhagen), die große, legendäre
Schauspielerin des europäischen Stummfilms, war der erste weibliche
Star in der Geschichte des Kinos. Die meisten ihrer Filme entstanden
bis 1932 in Deutschland. In der überaus differenzierten,
ausdrucksstarken Darstellung ihrer Rollen unabhängig und emanzipiert,
ungewöhnlich auch in der damaligen Zeit als Produzentin, die
künstlerischen und technischen Details ihrer Filme mitbestimmend, die
Entwicklung einer noch jungen Filmästhetik belebend. Im Stummfilm
Hamlet, 1920/21, der erste Film ihrer eigenen Produktionsfirma,
übernahm sie, unvergleichlich dezent gespielt, die männliche
Titelrolle des Dänenprinzen (Regie: Sven Gade und Heinz Schall). Er
wurde zu einem vieldiskutierten Kassenschlager dieser Jahre. Weniger
eine Shakespeare-Adaption, eher die Interpretation eines
Hamlet-Stoffes, nach der die Königin, um die Thronfolge zu erhalten,
ihre Tochter bei deren Geburt als männlichen Erben ausgibt.

Viele der Stummfilme mit Asta Nielsen sind nur in fragmentarischen
Kopien erhalten. Das Deutsche Filminstitut (DIF) hat eine verschollen
geglaubte Kopie des Hamlet-Films 2005 erworben, fehlende Teile ergänzt
und restauriert, dann bei den Filmfestspielen in Berlin 2007
uraufgeführt. Da die originale Komposition nicht auffindbar war, hat
Michael Riessler eine eigene Filmmusik dazu realisiert: „Michael
Riessler, der seine musikalische Finesse in unterschiedlichsten
Projekten bewiesen hatte, gelang es, einen Soundtrack zu komponieren,
der vor dem Stummfilm-Klassiker nicht in musealer Ehrfurcht erstarrt,
sondern einen zeitgemäßen Zugang zu Hamlet findet.“ / „Auch die von
Arte in Auftrag gegebene Musik von Michael Riessler hat zum Erlebnis
Hamlet entschieden beigetragen, die oft elektronischen Klänge haben
die im Bild nur angedeuteten aggressiven oder unheimlichen Stimmungen
erst richtig ausformuliert.“ (epd)

Michael Riessler, international bekannter Jazzmusiker, Professur
(Jazz), virtuoser Klarinettist und Saxophonist in den verschiedensten
Genres, Regisseur, Grenzgänger und vielseitiger Komponist der
Intermedia stellt die restaurierte Fassung des legendären Werkes und
die von ihm realisierte Filmmusik im Gespräch mit Prof. Klaus Schöning
vor.

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