[ 6. November 2010 ]

LÜNEBURG – Neue Musik im Museum 18.11.2010,19 U hr

From: Fortbildungszentrum für Neue Musik Newsletter
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Date: November 2, 2010 9:11:39 PM GMT+01:00
Subject: Neue Musik im Museum 18.11.2010,19 Uhr

Liebe Freundinnen und Freunde der Neuen Musik,

heute darf ich Euch/Sie auf aktuelle Veranstaltungen hinweisen:

Wir freuen uns auf Euren Besuch!

Mit freundlichen Grüßen
Claus-Dieter Meier-Kybranz

INHALT
NEUE MUSIK IM MUSEUM 2010
Dichtung (Gottfried Benn) & Musik (Helmut W. Erdmann)
Wochenendseminar LIVE-ELEKTRONIK – 5./6.11.2010
Impressum
NEUE MUSIK IM MUSEUM 2010Unter der Intendanz von Prof. Helmut W.
Erdmann bieten das Museum für das Fürstentum Lüneburg und das
Ostpreußische Landesmuseum in Zusammenarbeit mit
demFortbildungszentrum für Neue Musik in Lüneburg unter dem Titel
„Neue Musik im Museum“ eine innovative Veranstaltungsreihe an.
Sie hat sich zum Ziel gesetzt, Spannungsfelder zwischen neuer Musik
und Museumsobjekten aufzubauen und somit in „historischer“ Umgebung
aktuelle Bezüge zu schaffen, Vergangenheit und Gegenwart miteinander
zu verknüpfen.

Weitere Informationen und Kartenbestellungen:
Museum für das Fürstentum Lüneburg
Wandrahmstraße 10, 21335 Lüneburg
Tel. +49 (0)4131 / 43891 Fax. +49 (0)4131 / 405497
Email: info@museum-lueneburg.de
http://www.museum-lueneburg.de

und
Ostpreußische Landesmuseum
Ritterstraße 10, 21335 Lüneburg
Tel. +49 (0)4131 75 99 50 Fax: +49 (0)4131 75 99 511
Email: info@ostpreussisches-landesmuseum.de
http://www.ostpreussisches-landesmuseum.de

Intendanz: Prof. Helmut W. Erdmann
Museum für das Fürstentum Lüneburg, Ostpreußisches Landesmuseum
in Zusammenarbeit mit dem Fortbildungszentrum für Neue Musik Lüneburg
Eintritt: 9,- EUR, erm. 6,- EUR

Dichtung (Gottfried Benn) & Musik (Helmut W. Erdmann)Donnerstag, 18.
November 2010, 19 Uhr, Ostpreußisches Landesmuseum, Ritterstraße 10,
21335 Lüneburg

NEUE MUSIK IM MUSEUM

Michael Purrucker – Lesung
Helmut W. Erdmann – Flöten & Live-Elektronik

GOTTFRIED BENN

„Das Wesen der Dichtung ist unendliche Zurückhaltung, zertrümmernd ihr
Kern, aber schmal ihre Peripherie, sie berührt nicht viel, das aber
glühend. Alle Dinge wenden sich um, alle Begriffe und Kategorien
verändern ihren Charakter in dem Augenblick, wo sie unter Kunst
betrachtet werden, […] Das Wesen der Dichtung ist Vollendung und
Faszination.”
(Soll die Dichtung das Leben bessern?, 1955)

Gottfried Benn wurde am 2. Mai 1886 als zweites von acht Kindern des
Pastors Gustav Benn (1857 – 1939) und dessen aus der französischen
Schweiz stammenden Ehefrau Caroline (1958 – 1912) in Mansfeld
(Brandenburg) geboren. Er wuchs in Dörfern östlich der Oder auf. Auf
Wunsch des Vaters immatrikulierte er sich 1903 zunächst für ein
Theologiestudium in Marburg, wechselte aber zwei Jahre später zur
Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärisch-ärztliche Bildungswesen in
Berlin, promovierte 1912 als Mediziner und wurde Assistent im
Krankenhaus Charlottenburg-Westend.
Im selben Jahr befreundete Gottfried Benn sich mit Else Lasker-Schüler
(1869 – 1945) und veröffentlichte unter dem Titel „Morgue“ seinen
ersten Gedichtband, in dem er die Spießbürger mit Ekel erregenden
Szenen über Leichensezierung provozierte.
Nach einer viermonatigen Seereise als Schiffsarzt heiratete Gottfried
Benn am 30. Juli 1914 die acht Jahre ältere Schauspielerin Eva Brandt
(eigentlich: Edith Brosin, geborene Osterloh; sie starb am 19.
November 1922). Während des Ersten Weltkriegs war Gottfried Benn als
Militärarzt in Brüssel tätig. Im November 1917 ließ er sich als
Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Berlin nieder.
Zehn Jahre später wurde Gottfried Benn in die Preußische Akademie der
Künste aufgenommen. Nachdem er die Nationalsozialisten anfangs
bejubelt hatte („Der neue Staat und die Intellektuellen“,
Rundfunkvortrag, 24. April 1933), distanzierte er sich 1934 von ihnen
und wurde am 18. März 1938 aus der Reichsschriftkammer verstoßen, also
mit einem Schreibverbot belegt.
Am 22. Januar 1938 vermählte sich Gottfried Benn mit der Sekretärin
Herta von Wedemeyer. (Sie nahm sich am 2. Juli 1945 mit einer Morphium-
Injektion das Leben.)
Von 1935 bis Kriegsende betätigte Gottfried Benn sich als Militärarzt
in Hannover, Berlin und Landsberg an der Warthe.
Danach, am 18. Dezember 1945, wurde die siebenundzwanzig Jahre jüngere
Zahnärztin Ilse Kaul seine Ehefrau.
Als Erster erhielt Gottfried Benn am 21. Oktober 1951 den neu
geschaffenen Georg-Büchner-Preis.
Im Alter von siebenundsechzig Jahren schloss Gottfried Benn am 1. Juli
1953 seine Arztpraxis in Berlin. Drei Jahre später, am 7. Juli 1956,
starb er.
Gottfried Benn gilt als einer der bedeutendsten expressionistischen
Dichter. In seiner Prosa experimentierte er mit unterschiedlichen
Ansätzen.

“Benn ist der wahrhaft Aufständische. Aus dem Atom heraus, nicht an
der Ober-fläche revoltiert er: erschüttert Begriffe von innen her, daß
Sprache wankt und Bürger platt auf Bauch und Nase liegen.”

Carl Sternheim, 1918

Interpreten

Michael Purrucker
Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn und Graz;
wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Göttingen (Abteilung
für internationales und ausländisches Wirtschaftsrecht); dort 1982
Promotion zum Dr. jur. (”Banken in der kartellrechtlichen
Fusionskontrolle”); Referendariat in Göttingen, Braunschweig, Osterode/
Harz, Hamburg und am OLG Celle. Seit 1984 Rechtsanwalt in Reinbek,
seit 1987 Notar und Fachanwalt für Arbeitsrecht außerdem seit 2008
auch Fachanwalt für Erbrecht.

Bewunderer und Anhänger des Werkes von Thomas Bernhard seit Jugend an.
Mitglied der Internationalen Thomas-Bernhard-Gesellschaft (ITBG) seit
ihrer Gründung. Michael Perrucker ist ein Freund und Kenner
schöngeistiger Literatur, regelmäßiger Rezitator.

Helmut W. Erdmann
1947 in Emden geboren. Studium in Braunschweig (Orchesterdiplom) und
Hamburg (Flöte bei K. Zöller, Komposition bei D. de la Motte,
Elektronische Musik bei W. Krützfeldt). 1971 Musiklehrerprüfung. Seit
1970 Lehrtätigkeit an der Musikschule Lüneburg (Flöte, Leiter des
Ensembles Neue Musik Lüneburg); seit 1972 Lehrbeauftragter an der
Leuphana Universität Lüneburg (von 1985 bis 1989 auch an der
Universität Göttingen). Seit 1992 Professor für Komposition/Live-
Elektronik an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Seit 1976
Dozent, Referent und Kursleiter auf überregionalen und internationalen
Tagungen und Kongressen. Seit 1971 rege solistische Tätigkeit, vor
allem mit dem 1971 gegründeten Varius-Ensemble (Hamburg) Seit 1980
außerdem Mitglied des Ensemble Musica Viva (Bayreuth) und seit 1991
Mitglied des Michael Sell Ensembles (Frankfurt). Anreger neuer
Kompositionen für Flöte solo und Kammermusik mit Flöte. Seit 1975
Künstlerischer Leiter der Veranstaltungsreihe Neue Musik in Lüneburg,
seit 1977 außerdem Leiter des Fortbildungszentrums für Neue Musik
Lüneburg. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Stipendiat der Deutschen
Akademie Villa Massimo (Rom), der Cite Internationale des Arts
(Paris), der Stanford University California, (USA), 1980
Niedersächsisches Nachwuchsstipendium, 1983 Verleihung des Bach-Preis-
Stipendiums der Stadt Hamburg; 1985 Stipendiat der Casa Baldi (Olevano/
Rom) und der Cite Internationale des Arts (Paris) – zweiter Paris-
Aufenthalt, 1988 und 1989 Gast im Atelierhaus Worpswede; 1990
Niedersächsisches Künstlerstipendium und 1991 Kulturpreis des
Landkreises Lüneburg; 1996/97 Jahresstipendium des Landes
Niedersachsen. Seit 1998 Präsident der Europäischen Konferenz der
Veranstalter Neuer Musik (ECPNM). Seit 2006 Präsidiumsmitglied des ECF
(European Composer´s Forum). Seit 2007 Vorstandsmitglied des Deutschen
Komponistenverbandes sowie der ECSA (European Composers and
Songwriters Alliance). Seit 2008 Mitglied der „Platform of Cultural
and Creative Industries der EU-Commission for Education and Culture“
in Brüssel. Seit 2009 Vorsitzender des Deutschen Komponistenverbandes,
Landesverband Norddeutschland, sowie Mitglied in den Fachausschüssen
„Bildung“ und „Europa“ des Deutschen Kulturrates; außerdem seit
Oktober 2009 Vizepräsident des ECF´s. 2010 Berufung in das
„Kompetenznetzwerk Europäische Kulturpolitik“ des Deutschen Kulturrates.
Die kompositorischen Arbeiten (ca. 200 Werke) umfassen alle Gattungen,
einschließlich elektronischer und live-elektronischer Werke, Konzerte
und Rundfunkproduktionen mit eigenen Werken in der Bundesrepublik
Deutschland, in Europa, Japan und in den USA.

Wochenendseminar LIVE-ELEKTRONIK – 5./6.11.2010Wochenendseminare im
Fortbildungszentrum für Neue Musik

Freitag 16 – 21 Uhr
Samstag 11 – 18 Uhr

weitere Termine:

05.–06. November
19.–20. November
26.–27. November
10.–11. Dezember
17.–18. Dezember

Live-elektronische Musik,
Live-Elektronik
Kompositum aus dem engl. Adjektiv live, lebend, lebendig, wirklich,
aktuell, direkt, unmittelbar,
und Elektronische Musik bzw. Elektronik

In den Wochenendseminaren wollen wir uns umfassend mit Elektronischer
Musik/Live–Elektronik auseinandersetzen. Live–Elektronik als
Teilgebiet von Komposition, insbesondere der Bereiche Elektronische
Musik/Computermusik, versteht sich hauptsächlich als praktische
Disziplin. Ergänzt wird der Praxisbereich mit Erörterungen
geschichtlicher und theoretischer Hintergründe sowie ausgewählte Werke
elektronischer und live–elektronischer Musik internationaler Studios.
Dieses dient nicht nur der Information über Möglichkeiten
elektronischer Klanggestaltung, sondern es soll auch die Phantasie und
Erfindungsgabe der Teilnehmer angeregt werden.

In der praktischen Arbeit werden mit Instrument/Stimme und
Synthesizern, Modulationsgeräten, Effektgeräten unterschiedlicher Art
– analog und digital – Klangerweiterungen experimentell erprobt.

Nach dieser Erprobungsphase, die immer ergänzt wird durch Hören,
werden die Ergebnisse besprochen und Projekte – individuell oder im
Team – entwickelt. Hierzu gehören u. a. das Auflisten der erarbeiteten
Materialen, Gliederungsmöglichkeiten, Notationsmodalitäten und
Aufführungsbedingungen.

Kostenbeitrag:
Erwachsene 70,- EUR
Schüler/Studenten (bis 26 Jahre) 40,- EUR

JMD/DTKV/DKV/ECPNM-Mitglied
Erwachsene 45,- EUR
Schüler/Studenten (bis 26 Jahre) 25,- EUR

Für Unterkunft und Verpflegung ist selbst zu sorgen.

http://www.neue-musik-lueneburg.de/Workshop2008.pdf

ImpressumFortbildungszentrum für Neue Musik
Director: Prof. Helmut W. Erdmann
Assistenz: Claus-Dieter Meier-Kybranz
An der Münze 7
21335 Lüneburg

Telefon: 04131-309390
Fax: 04131-309390

Web: http://www.neue-musik-lueneburg.de
Email: cdmeier@neue-musik-lueneburg.de

Verantwortlich:
Claus-Dieter Meier-Kybranz
Hinweise der Sponsoren dieses Newsletters:

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