[ 4. August 2010 ]

MARL – Ausstellungseröffnung zum Deutschen Klangkunst-Preis 2010

From: Folkmar Hein
Date: August 4, 2010 4:04:32 PM GMT+02:00
Subject: Ausstellungseröffnung zum Deutschen Klangkunst-Preis 2010
22.8.2010

Eröffnung der Ausstellung zum
Deutschen Klangkunst-Preis 2010
am Sonntag, dem 22.8. 2010 um 11.00 Uhr im Skulpturenmuseum Glaskasten
Marl/Foyer des Rathauses

Einladung und Informationen zu den Preisträgern

Aus 10 Nominierungen für den Deutschen Klangkunst-Preis 2010 wählte
die Fachjury (Christina Kubisch, Markus Heuger, Karl Karst, Uwe Rüth,
Bernd Schulz und Harry Vogt) folgende Künstler/innen als Preisträger
des Deutschen Klangkunst-Preises 2010 aus.
Diese Künstler erhielten die Möglichkeit, ihr ortsbezogenes Klangkunst-
Konzept für die Ausstellung vom 22.8.2010 bis zum 3.10.2010 zu
realisieren, zu der wir Sie und Ihre Familie und Freunde herzlich
einladen.

Peter Ablinger (*1959), Berlin
Für seinen Projektvorschlag „Sitzen und Hören 1-6“

Unterschiedliche Orte im Zentrum Marls werden zum temporären
Auditorium: verschieden große Quadrate skulptural aufgesockelter
Stuhlreihen verwandeln den Besucher zum Performer. Die Situation vor
Ort wird ohne jegliche Zufügung auditiven Materials zum Angebot
konzentrierten Hörens, der Hörvorgang selbst wird zur Skulptur, der
Ort zum Klangraum.

In der „Konzentration“ auf Wahrnehmungsvorgänge werden in Peter
Ablingers Arbeit sowohl verschiedene Ebenen der Musikrezeption der
Moderne, wie auch gleichzeitig ein Bruch mit ihnen inszeniert.

Florian Dombois (*1966), Köln
Für seinen Projektvorschlag „Angeschlagene Moderne“

Der ironische Titel „Angeschlagene Moderne“ ist Programm für Florian
Dombois´ Marler Konzept. Als Basismaterial sammelt der Künstler die
Eigenklänge der modernen Außenskulpturen im Umkreis des Museums, wobei
jede Skulptur mit einem kleinen Hammer „angeschlagen“ und so zum
Klingen gebracht wird. Diese „spezifischen“ Klänge der Skulpturen
dienen als Klangmaterial für eine Installation, bestehend aus dem
Ziffernblatt einer Uhr und einem Lautsprecher, die viermal in der
Stunde nach einem Zufallsprinzip Klänge einzelner Skulpturen tönen
lässt. Durch den Klang entstehen neue Beziehungen der angeschlagenen
Skulpturen untereinander – jenseits der „offiziellen“
Kunstgeschichtsschreibung, wie auch der Besucher die Skulpturen in
erfrischend neuer Sinnlichkeit erlebt.

Denise Ritter (*1971), Saarbrücken
Für ihren Projektvorschlag „Bandfahrung“

Mit versteckten Klangquellen bespielt Denise Ritter den 32 m langen
Gang zwischen Büro- und Sitzungstrakt des Marler Rathauses mit zwei
Klang-Kompositionen, die die starke Wirkung des Ortes in assoziativer
Weise mit neuen Bedeutungen aufladen und die subjektive Wahrnehmung/
Erfahrung des Raumes über den Hörsinn subtil erweitern und
verschieben. Beide Kompositionen spielen mit Semantiken der Bewegung,
einmal mit den Förderbändern des Bergbaus, zum zweiten mit Rolltreppen
des Marler Einkaufszentrums, die beide die architektonische Statik des
Verbindungsgangs auflösen und seine Funktion als dynamischen
Verkehrsweg betonen.

Der Deutsche Klangkunst-Preis wird 2010 zum fünften Mal verliehen.
Seit 2002 wird der europaweit einzigartige Preis vom Skulpturenmuseum
Glaskasten Marl, dem Kulturradio WDR 3 und der INITIATIVE HÖREN mit
insgesamt rund 20.000 Euro ausgeschrieben.

Die Mitglieder der Jury des Deutschen Klangkunst-Preises 2010 waren:
Prof. Christina Kubisch, Ehrenpreisträgerin des Deutschen Klangkunst-
Preises 2008
Markus Heuger, Redaktion Studio Akustische Kunst WDR 3
Prof. Karl Karst, Programmchef WDR 3
Dr. Uwe Rüth, Beauftragter der Stadt Marl für die Marler Medienkunst-
Preise
Prof. Bernd Schulz, Ehrenpreisträger des Deutschen Klangkunst-Preises
2008
Harry Vogt, Redaktion Neue Musik WDR 3

Die Preisverleihung 2010 fand bereits am 20.6.2010 im Rathaus Marl im
Rahmen der Vergabe der Marler Medienkunst-Preise statt.

Die realisierten Preisträgerwerke sowie die Konzepte der Nominierten
des Deutschen Klangkunst-Preises werden anschließend ab 22. August
2010 in einer Ausstellung des Skulpturenmuseums Glaskasten Marl zu
sehen sein, sowie als Teil der ISEA. Zusätzlich erhalten die
Nominierten und Preisträger die Möglichkeit, sich im Rahmen der
SoundART-Ausstellung an wechselnden Orten in NRW mit weiteren Arbeiten
zu präsentieren.

SKULPTURENMUSEUM GLASKASTEN MARL
(RATHAUS/CREILER PLATZ), 45768 MARL
FON: 02365/992257
FAX: 02365/992603

DAUER DER AUSSTELLUNG:
22. AUGUST 2010 BIS 3. OKTOBER 2010

ÖFFNUNGSZEITEN: DIENSTAG BIS SONNTAG
VON 10 BIS 18 UHR, EINTRITT FREI

ÖFFENTLICHE UND KOSTENLOSE FÜHRUNGEN
JEWEILS DONNERSTAGS UND SONNTAGS UM 16.30 UHR
(AUSSER 1. DONNERSTAG IM MONAT)

Weitere Informationen:
http://www.klangkunstpreis.de
http://www.soundart-nrw.net

Rückfragen über: info@klangkunstpreis.de
/ Tel.: 02365-992624

Organisation und Künstlerbetreuung: Patrick Dohndorf, Stephan Wolters,
Skulpturenmuseum Glaskasten Marl