[ 31. März 2017 ]

NEWS – Unerhörte Musik | Newsletter | 2017 | Nr. 7

Von: Unerhörte Musik
Datum: Fri, 31 Mar 2017
Betreff: Unerhörte Musik | Newsletter | 2017 | Nr. 7

NEWSLETTER 2017 | Nr. 7
4. und 11. April

„You can put 150 marks
on a note
but it still doesn’t give
all the information.“

(Joan La Barbara, interviewed by Kalvos & Damian)

Dienstag, 4. April: grenz- und genreüberschreitend bereichert Ulrike Brand, Cellistin und Performerin die Berliner Neue-Musik-Szene integrativ und innovativ. Ihr aktuelles Programm Korpus realisiert sie zusammen mit dem Tänzer Ingo Reulecke.

Im ersten Teil steht eine große gemeinsame Konzertperformance, zu der sie schreibt:

Das performative Stück Korpus für Cello und Tanz beginnt mit dem Erwachen aus dem archaischen Schlaf aller Schlaflosen. Erstes Abtasten von Korpus und Körper mit den dabei entstehenden subtilen Geräuschen führt über die Bewusstwerdung des anderen zu einer Trennung der beiden corpi: in einen agierenden (hoc est enim corpus meum) und einen klingenden corpus (Klangkörper), Musik-Instrument und Spiel-Zeug…

Im zweiten Teil dann wird das Thema Korpus mit komponierten und notierten Stücken von Charlotte Seither, Cheng-Wen Chen/Tobias Klich, Wojtek Blecharz, Alexandra Filonenko und Ulrike Brand herself weitergeführt.

Dienstag, 11. April: Eine schöne Tradition in unserer Reihe ist inzwischen die Verleihung des Berlin-Rheinsberger Kompositionspreises, der in diesem Jahr an die Komponistin Olga Rayeva geht. Sie hat auch das Festprogramm mit dem Titel Androgynie konzipiert:

„Wir haben unser Programm „Androgynie“ genannt. In diesem Programm stellen wir die Frage, was eigentlich „männlich“ und was „weiblich“ in der Musiksprache ist – in Ideen (Ähnlichkeiten und Unterschiede), in der Vision und Interpretation des Timbres oder in der Gestik?“ (O.R.)

Zur Aufführung kommen Werke von Olga Rayeva UA, der Vorjahrespreisträgerin Yonghee Kim UA sowie Kompositionen von Hana Ajashvili DE, Mehdi Hosseini UA und Helmut Zapf UA.
Musizieren wird ein All-Star-Ensemble mit den Berliner Interpreten:
Frank Gutschmidt, Klavier | Theo Nabicht, Klarinette/Bassklarinette | Nathan Plante, Trompete | Natalia Pschenitschnikova, Mezzosopran und Jean-Claude Velin, Viola.
Der Kulturstaatssekretär, Herr Dr. Torsten Wöhlert und der Geschäftsführer der Musikakademie Rheinsberg, Thomas Falk werden den Preis verleihen.

In der Pause bittet der Staatssekretär zu einem kleinem Empfang im Foyer, zu dem Sie herzlich eingeladen sind!

Inhalt

Dienstag, 4. April | KORPUS
Dienstag, 11. April | Berlin-Rheinsberger Kompositionspreis

Dienstag, 4. April 2017 | 20:30 Uhr | KORPUS

Ulrike Brand, Violoncello/Performance
Ingo Reulecke, Tanz

Korpus

Ulrike Brand / Ingo Reulecke

Korpus (2016)

Das performative Stück „Korpus“ für Cello und Tanz beginnt mit dem Erwachen aus dem archaischen Schlaf aller Schlaflosen. Erstes Abtasten von Korpus und Körper mit den dabei entstehenden subtilen Geräuschen führt über die Bewusstwerdung des Anderen zu einer Trennung der beiden corpi: in einen agierenden (hoc est enim corpus meum) und einen klingenden corpus (Klangkörper), Musik-Instrument und Spiel-Zeug.

Charlotte Seither

Echoes of O’s (2005)
for one or more performers or any movable entities

Die Echoes of O’s geschehen in vollkommener Stille. Wenige Parameter sind grafisch notiert. Die Wahl der Mittel ist frei. Ich wähle stumme, entfernt an Spielbewegungen erinnernde Gesten. (U.B.)

Charlotte Seither wurde 1965 in Landau/Pfalz geboren. Regelmäßig arbeitet sie mit renommierten Interpreten zusammen wie dem BBC Symphony Orchestra London, den BBC Singers, dem ASKO Kamerkoor Amsterdam und dem Ensemble Modern. Ihre Werke sind bei zahlreichen Festivals zu Gast wie beim Generationen Festival Warschau, Prager Frühling, Nuova Consonanza Rom, Gaudeamus Amsterdam und IFWM Seoul. 1998 promovierte sie zum Doktor der Philosophie und ist eine gefragte Referentin und Jurorin bei internationalen Symposien und Wettbewerben. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter den 1. Preis im Internationalen Kompositionswettbewerb „Prager Frühling“ (1995), den 1. Preis in Internationalen Kompositionswettbewerb „Ciutat de Palma“ (2004) und den Förderpreis der Ernst von Siemens-Musikstiftung (2002). Alsartist in residence lebte und arbeitete sie in der Cité des Arts Paris (1999), im Palazzo Barbarigo Venedig (1993), in der Akademie Schloss Solitude (1995) und in der Villa Aurora Los Angeles (2000). 2009 erhielt sie das Stipendium für die Villa Massimo in Rom. 2010 wurde sie mit dem Praetorius Musikpreis des Landes Niedersachsen für Komposition ausgezeichnet. Ihre Werke kommen in den meisten Ländern Europas, in Asien, Südamerika, Kanada und den USA zur Aufführung.

Cheng-Wen Chen/Tobias Klich

Ulrike Brand (2015)
für Violoncello

Das Stück ist ist ein Widmungsstück des Komponistenpaares Cheng-Wen Chen und Tobias Klich an die Cellistin. Der durch das Stück fliegende Hund Goyas nimmt Bezug auf eine Kurzgeschichte von Ulrike Brand, die ihrerseits Bezug nimmt auf den Hund Jean-Luc Godards in seinem Film „Adieu au langage“.

Tobias Klich ist als Komponist, Gitarrist, Klangkünstler und Musikfilmemacher tätig. Seine interdisziplinären Kompositionen, meist in Form von szenisch-instrumentalen Musiktheaterwerken, untersuchen die polyphone Verbindung von Hören und Sehen vor dem Hintergrund philosophischer und gesellschaftlicher Fragestellungen. So entstanden Arbeiten zur Psychiatrie („PLAN P: eine Archäologie des Schweigens“, mit Kathrin Franke), zu Traumafolgen von Stasi-Opfern, aber auch solche mit Bezug zur bildenden Kunst („Goyas Hände – Goyas Räume – Goyas Stimmen“). Des Weiteren entwickelte er mehrere Klanginstallationen für den öffentlichen Raum (z. B. „Platz der Weltbeobachtung“ für den Platz der Weltausstellung in Hannover 2012). Dies alles geschieht oft in enger Zusammenarbeit mit anderen Künstlern. Als Filmemacher initiierte er 2014 eine Reihe mit experimentellen Musikfilmen zu Werken von anderen Komponisten, bislang zu Stücken von Cheng-Wen Chen, Farzia Fallah (mit Luisa Klaus), Younghi Pagh-Paan (mit Ulrike Brand) und Ali Gorji (mit Angela Postweiler).
Tobias Klich, 1983 in Jena geboren, studierte an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar (Komposition bei Michael Obst, Gitarre bei Jürgen Rost) und an der Hochschule für Künste Bremen (Zusatzstudium Komposition bei Younghi Pagh-Paan, Jörg Birkenkötter; elektroakustische Komposition bei Kilian Schwoon und Joachim Heintz).
2016 wurde er mit dem Preis des Deutschen Musikwettbewerbs Komposition („Preis des Deutschlandfunk“) ausgezeichnet; prämiert wurde seine Komposition „Die Wiederaufnahme der Zeit“ für Violine und Audiozuspiel.
Unter seinen Auszeichnungen sind außerdem der Karlsruher Kompositionspreis 2014, der Gaudeamus-Preis 2013, der Bremer Komponistenpreis 2010 und der Hans-Stieber-Preis 2005. Aufenthaltsstipendien führten ihn in die Künstlerhäuser in Wiepersdorf, Schreyahn, Worpswede, Sondershausen und Lauenburg/Elbe. Seine Kompositionen werden unter anderem durch das Ensemble Modern, das Ensemble musikFabrik, das MDR Sinfonieorchester und das Ensemble Modelo62 aufgeführt.

Cheng-Wen Chen, geboren 1980 in Nantou, Taiwan. Kompositionsstudium an der National Sun Yet Sen University (Bachelor) bei YING Kuang-Yi, LEE Tzzy-Sheng, an der Taipei National University of the Arts (Master) bei PAN Hwang-Long sowie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Gordon Williamson und Joachim Heintz. Seit 2012 Studium elektroakustische Komposition an der Hochschule für Künste Bremen bei Kilian Schwoon. Verschiedene Preise und Stipendien, wie Literary and Artistic Creation Award of Ministry of Education Taiwan (2006), Tsang-Houei Hsu International Music Composition Award 2006 (Taiwan), National Symphony Orchestra Music Composition Award 2009 (Taiwan) , Kompositionsstipendium der National Culture and Arts Foundation Taiwan (2009), Stipendium für ein Auslandsstudium des Ministry of Education Taiwan (2010-12), Hildesheimer Glockenspiel Wettbewerb 2012, Deutschland-Stipendium (2013-14), Kompositionsstipendium des Landes Niedersachsen (2014-15), Bremer Komponistenpreis 2014. Auftragswerk für die EXPO 2015 in Mailand.

Wojtek Blecharz

The map of tenderness (2012)
für Cello solo

Im Stück wird der Korpus zur Projektionsfläche des Körpers, dessen Gestik symbolhaft und die Cellistin zum „Celloflüsterer“. Ohne Bogen, mit beiden Händen auf dem senkrecht gehaltenen Instrument zuweilen in rhythmische Figuren bespielt. Der Körper spricht mit dem Korpus. (U.B.)

Wojtek Blecharz, geboren 1981 in Polen, schlosss ein Musikstudium mit Auszeichnung an der Frederic Chopin Musikakademi in Warschau ab und promovierte an der University of Californiain San Diego im Fach Komposition. Seit 2012 kuratiert Wojtek Becharz das Musikfestival »Instalakcje« für Klanginstallationen, Performances, Klangskulpturen, Musikvideos, Musiktheater und andere in Warschaus »Nowy Theater«.
Im Jahr 2012 erhielt er bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt ein Stipendium. Im selben Jahr wurde er für den »Passport Award« für klassische Musik nominiert. 2013 wurde er außerdem als einer der Gewinner des Internationalen Kompositionswettbewerbs impuls in Graz ausgewählt. Im Jahr 2013 wurde er für den PKN Orlen Prize »Poles with Verve« und als »Culture Man of the Year« eines Polnischen Radiosender nomniert. Im Jahr 2013 wurde seine Opern-Installation »Transcryptum«, aufgeführt an der Nationaloper in Warschau, als größtes kulturelles Ereignis des Jahres 2012 in der Zeitung Gazeta Wyborcza Daily nominiert.
Zuletzt komponierte Blecharz für das Kwadrofonik Ensemble (Warschau), für das Forbidden City Chamber Orchestra (Beijing), das Klangforum Wien (Wien) und das Royal String Quartet (Warschau). Seine Kompositionen wurden beim Warschauer Herbst Festival, der Salzburg Biennale, am Museum of Modern Art in Tel Aviv und beim MATA Festival in New York aufgeführt.

Alexandra Filonenko

obsession (2015)
für Cello solo und Zuspiel

„obsession“ – das starken Körpereinsatz erfordernde, hoch emotionale, geräuschhafte und rhythmische Stück der russischen Komponistin Alexandra Filonenko – mit einem rockigen Zuspiel. (U.B.)
Aexandra Filonenko schloß Ihr Hauptstudium und Aufbaustudium Komposition bei Edison Denisov und Wladimir Tarnopolski in Moskauer Konservatorium P.I. Tchaikovsky ab. Sie war Stipendiatin Akademie der Künste Berlin, Schloss Solitude, Künstlerhaus Schreyahn, Musikakademie Rheinsberg, Casa Baldi (Italien). Preisträgerin beim Kompositionswettbewerbers Händelfestspiele, „Arbeiten mit Arditti“, Deutsche Oper Berlin, Zeitgenössische Oper Berlin/Operare (Musiktheate„Rapunzel“), Young Euro Classik. Ihre Werke waren aufgeführt mit Ensemble Ascolta, Ensemble Aleph, Kairos Quartett, Arditti Quartett, Neue Vokalsolisten, Solisten der Deutsche Oper Berlin, Studia Neue Musik (Moskau), Maulwerker, Lux:nm, eNsemble (S-Petersburg), KNM (Berin), Solisten des Musica Aeterna Chor, Daniel Gloger, Henja Semmler, Natalia Pschenitchnikova u.a. Ihre waren bei Festival Musica Nova (Heidelberg), Gaudeamus Musikwoche (Amsterdam), Akademie der Künste, (Berlin), Moskauer Herbst, Unerhörte Musik (BKA Berlin), Ultraschall , Märzmusik , Sommer in Stuttgart, Eclat, Dyagilev Musiktage (Perm), Klangspuren Schwaz, Young Euro Classik, Klangwerkstatt Berlin, Salzburgerer Biennale, ISCM, Musik der Jahrhunderten u.a. uraufgeführt. Alexandra Filonenko ist freischaffende Komponistin und lebt in Berlin

Ulrike Brand

hésiter (2016)
für 1 gehende Cellistin

Das Stück vereint Körperbewegung, Sprache und Cellospiel in einem Wechsel von Auslassung und Ergänzung.

Die Cellistin Ulrike Brand konzertiert als Solistin auf internationalen Festivals für Neue Musik, wo sie zahlreiche Werke uraufgeführt hat, die in ihrem Auftrag enstanden und ihr gewidmet sind. Ihr besonderes Interesse gilt grenzüberschreitenden Projekten in den Bereichen Bildende Kunst, Tanz und Performance. Sie setzt sich intensiv mit freier und konzeptuelle Improvisation auseinander, wobei sie im Zwischenbereich von improvisierter und notierter Musik eigene Stücke entwickelt. 2015 erhielt sie zusammen mit dem Composer-Performer Tomomi Adachi und mit dem Gitarristen Olaf Rupp das Arbeits-und Recherchestipendium des Berliner Senats. 2016 ist sie Stipendiatin des Kultusministeriums Brandenburg im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf.

Nach seiner zeitgenössischen Tanzausbildung studiert Ingo Reuleke Choreografie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. 1994 und 1997 erhält er Stipendien vom Berliner Kultursenat und 1998/99 vom DAAD für Studienaufenthalte in New York City. 1999-2004 arbeitet er als „Choreographer in Residence“ in der Tanzfabrik Berlin, 2001 als Artist in Residence in Fylkingen (Stockholm) und 2002 als Artist in Residence am Choreografischen Zentrum Essen für „gleich.gültig 2“. Seine Choreografien werden mehrfach ausgezeichnet und zu zahlreichen Festivals im In- und Ausland eingeladen. 2008 künstlerische Leitung der TMA im Rahmen des Kunstfestes Weimar. Seit 2000 zahlreiche Kollaboration mit dem Regisseur Lukas Matthaei. Von 2012-2014 hatte Reulecke die künstlerische Leitung des Kooperationsprojekts `Bauhaus Tanzen`, in enger Zusammenarbeit mit dem Bauhaus Dessau, dem Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz in Berlin, dem Anhaltischen Theater Dessau sowie dem Studiengang ´Szenischer Raum´ der TU Berlin. 2006 übernimmt Ingo Reulecke an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ die Leitung der Abteilung Tanz bis 2013 und wird bis 2012 in das Direktorium des „Hochschulübergreifendes Zentrum Berlins“ gewählt. Reulecke hat eine Professur im Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz in Berlin.
Dienstag, 11. April 2017 | 20:30 Uhr | Berlin-Rheinsberger Kompositionspreis

Theo Nabicht, Klarinette/Bassklarinette
Nathan Plante, Trompete
Natalia Pschenitschnikova, Mezzosopran
Jean-Claude Velin, Viola
Frank Gutschmidt, Klavier

Berlin-Rheinsberger Kompositionspreis
Preisträgerkonzert
Androgynie
Olga Rayeva (2016) | Yonghee Kim (2015)

Hana Ajashvili

Elusive Obscurity (Part III) (2014)
für Klarinette/ Bassklarinette, Viola und Klavier DE

The piece was influenced by the paintings of Monet – Charing Cross Bridge, which I saw in Madrid at Thyssen Museum. Monet’s series of paintings of views of the River Thames was concentrated in the years between 1899 and 1904. On three occasions Monet returned to the Savoy Hotel, and from his high vantage-point there, executed views of both Waterloo and Charring Cross Bridges I was very impressed from this already abstract painting and decided to write music about it.
I was always interested in a dialogue between contemporary music and painting and wrote some pieces before by Kandinsky, Reuven Rubin and other paintings.The idea of the music piece came from these words of Monet’s friend the art critic Gustave Geffroy: „Several times we saw him set up on the balcony of his room, overlooking the Thames-Charing Cross Bridge on his right, Waterloo Bridge on his left (…) In front of us the Thames rolled its waves, almost invisible in the fog. A boat passed like a ghost. The bridges were barely discernible in that space, and on them an all-but-imperceptible movement gave life to the mist’s opacity; trains passing each other on Charing Cross Bridge, buses streaming across Waterloo Bridge, wafts of smoke that soon disappeared into the thick and livid vastness. It was an awe-inspiring, solemn, and gloomy spectacle (…) One could almost believe that everything was about to vanish, disappear into that colorless obscurity.“

Hana Ajiashvili was born in Tbilisi, Georgia in 1972. She received a Master Diploma in composition and piano from the Sarajishvili Music Academy and in 1996 she continued her studies in composition with the composer Vladimir Tarnopolsky at the Tchaikovsky Conservatory in Moscow. Later she participated in Master Classes at the Contemporary Music Center in Moscow. Her works have been performed at many young composers’ forums and in festivals such as „Moscow Autumn“ and „Alternativa“. In 2001 she immigrated to Israel and In 2007 she completed her phd at Bar-Ilan University, under the supervision of professors Gideon Lewensohn and Betty Olivero.In 2008 Hana received the Prime Minister’s Award for Composers.In 2015 April Hana had been invited to lecture about her music by professor Joel Sachs at The Julliard School, NY. Among her prices – 2003 – First prize at The eight international youth music forum (Kiev). 2004 – First Prize at the Israel Contemporary Players’ Young Israeli Composer’s Competition
2007 – her music for the film Miracle received awards in Poland, Belgium and China. 2011 – won commission from Ernst von Siemens Music Foundation for the new piece “Zoominout” for the ensemble “The Israel Contemporary Players”. Her works are frequently performed in concerts and festival in Israel and abroad such as ACL festival (Asian Composers League), „Sound Roads“ in Sankt-Peterburg“, „Dresden nights“, „Ha-teiva marathon“ in Tel Aviv, festival SaxOpen in Strasburg and more concerts in London, Madrid, Amsterdam, New York and more. Hana’s music is in repertoire of such well-known ensembles as Continuum (New York), Momenta Quartet (NY), Meitar Ensemble (Tel-Aviv),Trio Musicale (Madrid), Studio of New Music (Moscow), Ensemble XXI Century (Tel Aviv), Musica Nova (Tel-Aviv) and others…

Yonghee Kim

Wasser-Gekritzel (2017)
für Klarinette/ Bassklarinette, Trompete, Mezzosopran und Klavier

Im Namen des Kanals findet sich zwei Aspekte: der Kanal kann als vermessenes Ding wahrgenommen werden, wie die verschiedenen Linien, Flächen auf der Landkarte. Er bedeutet aber auch die fliessende Flexibilität, wo viele Möglichkeiten passieren können. Wie fließendes Wasser, umfasst der Kanal auch den Aspekt der elastisch und freibewegenden Vorstellungen. Im Stück werden die Vokale von Instrumenten gespielt, die den Namen der Berliner Kanäle zusammensetzen, die Konsonanten werden von der Sängerin gesungen. Daraus können zwei Charaktere vom Kanal miteinander ergänzt werden. Entlang dem Rahmen der Vokale fließen die Konsonanten. Ursprünglich ist das Stück für Trompete, Drum-Set, Klavier und Kontrabass geschrieben, für das heutige Konzert wurde es bearbeitet.

Yonghee Kim, 1982 in Seoul, Südkorea geboren absolvierte von 2012 bis 2015 ihr Masterstudium an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Walter Zimmermann. 2008 gewann sie den Kompositionspreis im Bereich Kammermusik der Koreanischen Musikgesellschaft, 2015 den Berlin-Rheinsberger-Kompositionspreis. 2016 erhielt sie das Elsa-Neumann-Stipendium des Landes Berlin (NaföG-Stipendium), 2015 das CAA (Contemporary Arts Alliance Berlin) Stipendium und 2013 bis 2015 das DAAD Stipendium. Ihr Werk umfasst Kompositionen für Soloinstrumente über Kammermusik bis hin zu Orchesterwerken.

Olga Rayeva

Androginia (2013)
für Mezzosopran und Bassklarinette DE

Das Stück ist eine Szene aus der Oper „Minotaurus Träume“, die von mir in Zusammenarbeit mit einem der bekanntesten russischen Schriftstellern der Gegenwart, Wladimir Sorokin, erstellt wurde. Im Sorokins Text, welcher als eine Parallele zur Musik fungiert (ist also fürs Lesen vorgesehen, könnte aber auch eine Inszenierung sein), geht es um die Geschichte eines Mannes und einer Frau, die infolge einer Operation voneinander getrennt wurden. In der Musik, im Gegenteil, werden der Mann und die Frau wie ein unteilbares Ganzes dargestellt.

Olga Rayeva wurde in Moskau geboren, studierte am Tschaikowski-Konservatorium Moskau bei Prof. Denissow (Komposition und Orchestration), Prof. W.Tarnopolski (Komposition), Prof. N. Korndorf (Partiturspiel), und Prof. Dr. Yu. Kholopow (Musiktheorie ) und später hat ihr Promotionsstudium an demselben Konservatorium abgeschlossen. Bereits während des Studiums wurden die Werke von Olga Rayeva in der Öffentlichkeit präsentiert (Festival „Moskauer Herbst“ und internationales Festival „Moskau-Modern“ ) und von der Kritik als „tiefen Eindruck hinterlassende“ bezeichnet, und ihr selbst wurde „eine eindrucksvolle Individualität“ bescheinigt und sie „eine der begabtesten russischen Künstlerinnen der jüngeren Generation“ genannt. Ihre Kompositionen wurden erfolgreich mit Arditti-Quartett, Ensemble Modern, Klangforum Wien, Ensemble Recherche, Schönberg-Ensemble u.a. bekannten Interpreten bei zahlreichen Festivals und Foren in Russland, Deutschland, Österreich, Frankreich, Holland, USA, Kanada, Brasilien, Korea, usw. aufgeführt. Sie erhielt verschiedene Stipendien (unter anderen Stipendium des russischen Kulturministeriums, des DAAD, des Berliner Senats, der Deutsche Akademie Rom, der Villa Aurora in Los Angeles) und Preise: Grand prix im “Goffredo-Petrassi“ – Wettbewerb für Orchesterstücke in Parma (Italien) Preis des internationalen „Forum“ in Montreal, Preis der Hitzacker Internationalen Musiktage, „Bernd-Alois-Zimmermann“- Musikpreis der Stadt Köln, Berlin-Rheinsberger-Kompositionspreis.
Olga Rayeva ist Mitglied des Russischen Komponistenverbands und der Assoziation der zeitgenössischen Musik Russlands. Sie lebt in Berlin.

Mehdi Hosseini

3čhekeh (2017)
für Klarinette, Viola und Trompete UA

The source material for the composition is folk song from one of the driest provinces in Iran— Torbat-e-Jam. Mehdi Hosseini began the 3čhekeh compositional process by transcribing a recording made by a veteran Dotar (Dutar) player, Master Zolfaghar Asgharipour. 3čhekeh is a dance from Torbat-e-Jam. The music of Torbat-e-Jam gains its spiritual contents from the interpretations of the «Gnostic» sages of the past ages.

Mehdi Hosseini ist in Teheran 1979 geboren. Er begann seine musikalische Ausbildung im Iran, wo er die Theorie der persischen Musik und Komposition unter der Leitung von Farhad Fakhreddini studierte. Später absolvierte M. Hosseini das Sankt Petersburger Rimsky-Korsakov Staatskonservatorium mit dem Hauptfach Komposition unter der Leitung vom Musikprofessor Herrn Alexander Mnazakanjan und setzte weiter sein Studium als Doktorant unter der Leitung des Komponisten Herrn Sergei Slonimski, sowie in Musikwissenschaft unter der Leitung der Musikprofessorin Frau Tatjana Berschadskaja fort. Außerdem studierte Hosseini die Musikkomposition auch beim Musikprofessor Herrn Nigel Osborne. Hosseini zeigt sich sowohl im musikalischen Schaffen, indem er die Musik in ganz verschiedenen Gattungen komponiert, als auch in der Forschung der herrlichen und erstaunlich vielfältigen Volksmusik von verschiedenen Provinzen Persiens. Als Musiker- Theoretiker schenkt Hosseini viel Aufmerksamkeit dem Erlernen des Wesens und der Struktur der wichtigsten Erscheinung in der orientalischen Musik, darunter auch dem traditionellen persischen modalen Musiksystem Dastgah.
In den letzten Jahren wird seine Musik oft in Russland während solcher Festspiele wie „Petersburger Musik-Frühling“, „Contemporary East and West“, „Contemporary Past“, „Sound Ways“ und andere gespielt. Die Werke von Hosseini werden durch solche Orchester und Ensembles, wie das Sankt-Petersburger staatliche akademische Sinfonieorchester, das Akademische Sinfonieorchester der Sankt Petersburger Philharmonie, das Ensemble „Studio für Neue Musik“, das Moskauer Ensemble „MASM“ und andere gespielt. Seine Musik wird unter anderem im Mariinsky Theater, im Sankt-Petersburger Konservatorium, in der Sankt Petersburger Philharmonie aufgeführt. Eine Reihe von seinen Werken wurde durch den Verlag „Compozitor Publishing House Sankt-Petersburg“. 2011 gründete Mehdi Hosseini das Sankt-Petersburger Zentrum für zeitgenössische Musik, das die neue akademische Musik in Russland, darunter auch in Sankt Petersburg verbreitet. 2013 wurde auf seine Initiative das Sankt-Petersburger internationale Festival der neuen Musik „reMusik“ gegründet. 2013 wurde er für sein Musikalbum „Monodies“ mit dem Preis „Bestes Musikalbum des Jahres im Bereich der akademischen Musik“ durch das Iranische Musikhaus ausgezeichnet.

Helmut Zapf

solum videmus nunc per speculum (2017)
für Mezzosopran, Bassklarinette und Klavier UA

…Unerhörtes, Glossolalie, Unverständliches, schwacher Widerhall, Schatten, bruchstückhafte Reflexionen, Fragmente, Unschärfe; verschwommene Bilder…
Grund des Stückes sind Worte des Paulusbriefs 1. Korinther 13, auch genannt „das Hohelied der Liebe“: „… jetzt sehen wir alles nur als ein Stückwerk, nur Bilder aus einem dunklen, zerbrochenen Spiegel… . … nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe – aber die Liebe…“
Die Komposition besteht aus 5 Fragmenten, die miteinander zu drei satzartigen Gebilden verwoben sind.

Helmut Zapf wurde 1956 in Rauschengesees (Thüringen) geboren.
Ersten Klavier – und Orgelunterricht erhielt er beim Ortspfarrer Gerhard Voltz. 1974 begann er Studium der Kirchenmusik in Eisenach und Halle/Saale (Orgel bei Gottfried Preller und Hans-Günter Wauer, Tonsatz bei Johannes Petzold) welches er 1979 beendete. Während dieser Zeit besuchte er regelmäßig den Ferienkurs für Neue Musik in Gera, besonders die Kompositionskurse bei Paul-H. Dittrich und die Elektronikkurse bei Lothar Voigtländer. Von 1979 – 82 arbeitete er als Kantor und Organist an der Stadtkirche in Eisenberg (Thüringen). 1982 wurde Helmut Zapf Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR in Berlin bei Prof. Georg Katzer und studierte dort mit ihm, leider mit der Unterbrechung als Bausoldat (Waffenverweigerung), bis 1986. Seitdem arbeitet er als freiberuflicher Komponist und lebt in Panketal bei Berlin. Im Lehrauftrag unterrichtet er inden Fächern Tonsatz, Kontrapunkt und Kompostion an der HfM Hanns Eisler und an den Musikschulen Kreuzberg und Neukölln. 1992 gründete er in seiner Kirchgemeinde gemeinsam mit seiner Frau die Zepernicker RANDFESTSPIELE, ein Konzertwochenende für Neue Musik. Im Rahmen der Kreuzberger Klangwerkstatt gründete Helmut Zapf 1994 das Ensmbles JungeMusik Berlin, welches heute einen ständigen Bestandteil als Festivalensemble der Klangwerkstatt und der Randfestspiele darstellt.
Helmut Zapf erhielt Preise, Stipendien und Anerkennungen, so u.a. 1987 den Hanns-Eisler Preis von Radio DDR und den Valentini Bucchi Preis der Stadt Rom; 1994 war er Ehrengast der Villa Massimo Rom. 1997 und 98 e hielt er Arbeitsstipendien an der Cite ́ des Arts (Paris) und von der Konrad-Adenauer-Stiftung; 2004 erhielt er den 1. Preis beim Kompositionswettbewerb der Thüringisch/Hessischen SparkassenStiftung. Weitere Arbeitsaufenthalte und Stipendien folgten in Italien an der Villa Serpentara und an der Casa Baldi in Olevano Romano. 2009 Dozenturen in Moskau, Perm, Tchaikowsky und Ischewsk während des Russian/German Window of Contemporary Music des Goethe-Instituts und der Siemensstifung; 2010 war er composer in residence während des Daegu Music Festival (Süd Korea) und 2011 erahielt er ein Arbeitsstipendium im ICST Zürich; 2012 Interstip des MWFK Brandenburg für die Zusammenarbeit mit dem Modern-Ensemble Daegu (Südkorea); 2013 war er composer in residence beim Goethe Institut Kiew inZusammenarbeit mit dem Ensemble nostris tempori (ENT) Kiew. Seit 2015 ist Helmut Zapf Mitglied der Akademie der Künste Berlin

Olga Rayeva

König Grauauge (2017)
für Trompete und Klavier UA

Die Komposition „König Grauauge“ (2014-15) für Trompete und Klavier habe ich in Olevano Romano, einem kleinen romanischen Städtchen unweit von Rom, angefangen und später in Berlin vollendet. Sie ist eine Art Serenade, in welcher die Trompete als Troubadour auftritt und das Klavier der Entfaltung und Erweiterung des akustischen Raums beiträgt.

Theo Nabicht wurde 1963 geboren. Er studierte von 1983 bis 1987 an der Berliner Musikhochschule „Hanns Eisler“ Saxophon, Flöte und Klavier. Von 1995 bis 1997 spezialisierte er sich und studierte Bassklarinette (Meisterklasse) am Conservatoire de Strasbourg. Nach 1985 sammelte er Bühnenerfahrungen in gemeinsamen Projekten mit Musikern wie Bert Wrede, Mauro Gnecchi Thierry Madiot, Michail Alperin, Werner Dafeldecker, Anthony Braxton, Peter Kowald und Fred Frith. Er ist langjähriges Mitglied des „Kammerensemble Neue Musik Berlin“ war Gast beim „Klangforum Wien“ und dem „Ensemble modern“. Er arbeitete unter anderem als Komponist für Theater-, Tanz- und Fernsehproduktionen. In den letzten Jahren tritt Theo Nabicht immer mehr solistisch in Erscheinung. Dabei stehen Kompositionen von zeitgenössischen Komponisten sowie eigene Werken im Vordergrund. Theo Nabicht legte diverse Platten- und CD-Aufnahmen vor und beschäftigt sich heute vorwiegend mit der Aufführung zeitgenössischer Musik, der improvisierten Musik und Komposition in unterschiedlichsten Genres. Seit 2007 spielt Theo Nabicht die Selmer Kontrabassklarinette von Wolfgang Stryis mit freundlicher Unterstützung einer Person, die sich als stiller Mäzen versteht. Vielen Dank dafür!

Nathan Plante ist in San Diego, Kalifornien aufgewachsen und lebt seit 2004 in Berlin. Seinen Bachelor of Music schloss er bei Mario Gaurneri an der San Francisco Conservatory of Music ab und studierte anschließend weiter in Berlin bei Bill Forman an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler”. Seit seinem Studienabschluss 2007 ist Nathan sehr aktiv als Solist und Ensemble-Spieler in der freien Musikszene Deutschlands. Nach seinem Studium hat Nathan ein besonderes Interesse für zeitgenössische Musik entwickelt. Er spielt als regelmäßiger Gast beim Ensemble musikFabrik NRW in Köln, Klangforum Wien, Ensemble Mosaik, und Kammerensemble Neue Musik Berlin. Nathan ist Gründungsmitglied des Berliner Quintetts für zeitgenössische Blechblasmusik „Ensemble Apparat“ und Ensemblekollektiv Berlin. Er hat mehrere wichtige Solo-Werke für Trompete uraufgeführt und ist auf CD-Aufnahmen von Elena Mendoza-Lopez, Helmut Zapf und Benjamin Schweitzer zu hören. In 2012 gründete er einen Verlag für Neue Musik, Edition Plante, in dem er Komponisten und ihre Musik fördert und unterstützt. Nathan is seit 2013 Solotrompeter der Kammerakademie Potsdam.

Die in Berlin lebende Sängerin, Flötistin, Tänzerin und Performancekünstlerin Natalia Pschenitschnikova wurde in Moskau geboren und erhielt seit ihrem dritten Lebensjahr Musikunterricht. Sie studierte klassisches Ballett und Flöte an der Zentralmusikschule Moskau und absolvierte das Solistenexamen als Flötistin am Staatlichen Tschaikowski- Konservatorium in Moskau mit Auszeichnung. Es folgte eine rege Tätigkeit als Solistin für Flöte und Gesang sowie als Kammermusikerin. Natalia Pschenitschnikova war Teilnehmerin zahlreicher internationaler Festivals, darunter Biennale Venedig, Maerzmusik, Donaueschinger Musiktage, Wien Modern, Huddersfield Contemporary Music Fest, Klangspuren, Transart, Kammermusikfest Lockenhaus und Berliner Festwochen. Gleichzeitig arbeitete sie in verschiedenen Theater- und Tanzprojekten und hatte Auftritte als Performance-Künstlerin mit German Vinogradov und Dmitri A. Prigov. Für Natalia Pschenitschnikowa wurden mehrere Werke für Flöte oder Stimme und für die Kombination Flöte/Stimme komponiert. Sie hat unter anderem Stücke von Bernhard Lang, Giya Kancheli, Dmitrij Kourliandski, Johannes Fritsch, Peter Ablinger, Anna Ikramova, Klaus Lang, Sergej Newski, Helmut Oehring, Boris Filanovski, Alexandra Filonenko, Suguru Goto,Vadim Karassikov, Vladimir Rannev und Siegfried Köpf zur Uraufführung gebracht, in Zusammenarbeit mit renommierten Dirigenten wie Theodor Kourentzis, Peter Rundel, Wladimir Jurowskij, Enno Poppe, Beat Furrer, Dennis Russell Davies, Jürg Wyttenbach und Martyn Brabbins. Einen Schwerpunkt ihres Repertoires bilden Vokalwerke von Giacinto Scelsi. In der letzten Zeit arbeitet sie eng mit dem Regisseur Theodoros Therzopoulos und dem Attis Theater (Athen) zusammen. Sie trifft auch in Duos mit den Pianisten Mikhail Mordvinov und Alexej Lubimov auf. Mit Ljubimov hat sie Werke von John Cage aus den 1930er und 1940er Jahren bei ECM-Records eingespielt, die Aufnahme erschien zu Cages 100. Geburtstag mit dem Title „As it is“. Natalia Pschenitschnikowa hat selbst mehrere Kompositionen, Klangaktionen und Multimedia-Projekte gestaltet. CD-Einspielungen sind bei ECM Records, Col Legno, Melodiya, Art&Elektronika verlegt.

Jean-Claude Velin erhielt seinen ersten Violinunterricht im Alter von 7 Jahren bei Gérard Poulet am Konservatorium in Saint-Maur. 1969 begann er sein Violinstudiums in der Klasse von Michele Auclair am Nationalen Konservatorium in Paris. 1971 erhielt er im Alter von nur 15 Jahren seinen Abschluss mit dem „Premier Prix“ mit besonderer Auszeichnung und einstimmigem Juryvotum. Im selben Jahr erhielt er auch den „Premier Prix“ für Kammermusik.
In den darauffolgenden Jahren war er mehrfacher Preisträger bei Internationalen Wettbewerben wie dem Tibor Varga Wettbewerb in Sion (1973), dem Paganiniwettbewerb in Genova (1974), dem Jacques Thibaut Wettbewerb (1981) und dem Internationalen Kammermusikwettbewerb in Paris (1980). 1981 wurde er Mitglied im Orchestre de Paris. 1982 erhielt er eine Berufung in das National Orchester von Lille als Erster Konzertmeister. Gleichzeitig konnte er dank eines Stipendiums an einer Reihe von Meisterkursen mit Itzahk Perlman teilnehmen und sowie ein regulärem Studium bei Dorothy Delay an der Julliard School in New-York aufnehmen. 1985 erhielt er die Co-Konzertmeisterstelle im Symphonieorchester von New-Orleans, 1986 wurde er Konzertmeister in Rochester N.Y., 1987 Mitglied in der Metropolitan Opera von New York. 1994 wurde er Mitglied in der Staatskapelle Berlin, 1997 Stimmführer der 2. Geigen in der Komischen Oper Berlin. Seit 1998 ist er freiberuflich als Kammermusiker tätig, sowohl als Geiger wie auch als Bratschist.

Frank Gutschmidt erhielt im Alter von 8 Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Von 1989 bis 1997 studierte er an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin bei Dieter Zechlin, Annerose Schmidt und Alan Marks. Als 14-jähriger trat er in der Fernsehsendung „Theo Adam lädt ein“ in der Semperoper Dresden mit dem Fantaisie-Impromptu von Chopin auf. 1986 und 1988 gewann er 1. Preise bei den Nationalen Wettbewerben „Johann Sebastian Bach“ in Leipzig und „Franz Liszt“ in Weimar. Er erhielt 1991 den Parke-Davis-Förderpreis und 1995 den Förderpreis der Musikakademie Rheinsberg. 2001 und 2002 hat Frank Gutschmidt bei den Internationalen Stockhausen-Kursen in Kürten Preise für Aufführungen von Klavierstücken von Karlheinz Stockhausen gewonnen. Seitdem trat er in vielen Konzerten unter der Klangregie von Stockhausen als Solist und im Ensemble auf. Von 2003 bis 2013 lehrte er als Dozent bei den Stockhausen-Kursen Kürten. 2006 war er an der Aufführung von „Natürliche Dauern 1-15“ (Uraufführung von 2-15) beteiligt. Sieben Stücke aus diesem Zyklus – die ihm gewidmet sind – spielte er für die Stockhausen- Gesamtausgabe auf CD ein.

Kommen sie zur Unerhörten Musik, dort, wo die Quote bereits Realität ist …

Mit herzlichen Grüßen,
Rainer Rubbert und Martin Daske

P.S.: Wir danken Theo Nabicht für die aufwendige Vorbereitung des Festkonzertes am 11. April!

Die Unerhörte Musik wird gefördert
aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa

Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961 Berlin, statt. Telefon: 030 – 20 22 007

Eintritt: 13,- / 9,- €
Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)