Von: „Edith-Russ-Haus“
Datum: 7. September 2010 12:23:13 MESZ
Paul DeMarinis. Formen, Spuren, Löschungen
9 Installationen 1973-2010
11. September bis 7. November 2010
Eröffnung: Freitag, 10. September 2010, 20 Uhr
Begrüßung:
Martin Schumacher, Kulturdezernent der Stadt Oldenburg
Sabine Himmelsbach, Leitung Edith-Ruß-Haus für Medienkunst
Es sprechen:
Carsten Seiffarth, Kurator der Ausstellung
Ingmar Lähnemann, wissenschaftlicher Assistent Edith-Ruß-Haus für
Medienkunst
Mit Paul DeMarinis Formen, Spuren, Löschungen präsentiert das Edith-Ruß-Haus für Medienkunst in Deutschland die erste Retrospektive des amerikanischen Künstlers mit wichtigen Arbeiten von den 1970 Jahren bis zu aktuellen Neuproduktionen und gibt damit einen Einblick in das künstlerische Schaffen dieses Pioniers der Medienkunst.
DeMarinis Hauptaugenmerk gilt physikalischen Prinzipien und der Entwicklung der Kommunikationsmedien. Seine Arbeiten basieren häufig auf einer ästhetischen Umdeutung der vorgefundenen physikalischen Phänomene und technischen Apparate. Bei seinen Objekten, Geräten und Installationen handelt es sich um eigene Erfindungen und Re-Erfindungen, die bestimmte technische und naturwissenschaftliche Begebenheiten kritisch, humorvoll und poetisch nutzbar machen.
Im Zentrum der Ausstellung steht die Installation The Edison Effect von 1993, die selbst aus dreizehn selbstständigen Arrangements besteht – Kombinationen unterschiedlicher Techniken und Materialien, die zu ungewöhnlichen Audioabspielgeräten zusammengesetzt werden. Einige weisen einen konkreten Bezug zu Thomas Alva Edison auf, dessen Erfindungsreichtum und Persönlichkeit in diesem Werk eine leicht ironische Hommage erfährt. Im dunklen Ausstellungsraum tasten Laser alte Grammophonschallplatten, Wachszylinder, Hologramme, Walzen, Teller und Schallplatten aus Lack oder Bienenwachs ab. Die Lichtreflexe, die von diesen Tonträgern zurückstrahlen, werden in elektrische Signale umgesetzt, die dann von Lautsprechern wiedergegeben werden. Das Licht der Laser wird unter anderem von einem alten Fernseher, Goldfischen oder den Ausstellungsbesuchern selbst gesteuert und verändert.
Wie The Edison Effect zeigen die weiteren acht Werke DeMarinis in der Ausstellung ein absichtliches „Missverständnis“ von technischen Geräten, Kommunikationsmedien und physikalischen Phänomenen. Arbeiten wie Gray Matter von 1995 funktionieren dabei nur, wenn sich die Besucher daran beteiligen. In diesem Fall kann man durch Berühren elektrisch geladene Objekte wie eine Zinkbadewanne zum Klingen bringen und so Musik erzeugen.
Alle neun gezeigten Arbeiten überraschen, bezaubern und erzeugen Staunen angesichts der Möglichkeiten der künstlerischen Nutzung von technischen Geräten und naturwissenschaftlichen Phänomenen.
Infos zu Ausstellung und Rahmenprogramm
Edith-Ruß-Haus für Medienkunst
Katharinenstraße 23
26121 Oldenburg
+49/(0)441-235 3208
info@edith-russ-haus.de
http://www.edith-russ-haus.de