Von: Melanie Uerlings
Datum: Wed, 11 May 2011 21:28:41 +0200
Liebe Freunde, liebe Kollegen,
Gern möchte ich euch mit einem Radioporträt die Werke eines sehr interessanten Künstlers vorstellen.
Von der Re-Erfindung audiophiler Technologien zur De-Kinematographie
Ein Porträt des Medien- und Klangkünstlers Paul DeMarinis
von Melanie Uerlings
Das helle Funkeln in seinen Augen verrät seine große Leidenschaft, wenn er über die vielen in Vergessenheit geratenen Erfindungen und über die oft sonderbaren Zusammenhänge der Technikgeschichte nachdenkt. Sein Augenmerk gilt der Entwicklung der Kommunikationsmedien, wobei ihn sowohl die entdeckten physikalischen Phänomene, erfundenen Objekte und Geräte selbst interessieren wie auch ihre kulturellen und sozialen Aspekte. Er löst die Erfindungen von ihrer Historie, vom Gros des technischen Fortschrittglaubens, von ihrer Zweckgebundenheit, ihren ökonomischen Zwängen, und erschafft Dinge neu, in dem er gleichsam „re-erfindet“. Seine Werke pflegen eine ästhetische Erfindungskultur, die bereits durch einige Vertreter der frühen Avantgarde des 20. Jahrhunderts, wie beispielsweise Marcel Duchamp, hervorgebracht worden war – eine Erfindungskultur kritischen, humorvollen und poetischen Geistes. Die künstlerischen Arbeiten von Paul DeMarinis reichen bis in die 70er Jahre zurück, wo er am Mills College in Oakland Film, Musik und Philosophie studierte. Dort kam er am Zentrum für Zeitgenössische Musik, das Robert Ashley leitete und aus dem später das San Fransisco Tape Music Center hervorgehen sollte, recht schnell mit der experimentellen Musik und der Avantgarde der San Francisco Bay Area in Berührung. Er baute erste Installationen, beteiligte sich an Performances und entwickelte zahlreiche ungewöhnliche Ideen und Konzepte…
Deutschlandfunk, Atelier Neue Musik
Sendung am 14. Mai 2011, 22.05 Uhr
Beste Grüße von
Melanie Uerlings
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