[ 10. September 2017 ]

RUHRGEBIET – BLAUES RAUSCHEN – Festivaltermine bitte vormerken

Von: festivalopensystems@web.de
Datum: Wed, 6 Sep 2017
Betreff: BLAUES RAUSCHEN – Festivaltermine bitte vormerken

BLAUES RAUSCHEN – Ein neues Festival stellt sich vor

Wie transformiert Technik unser kreatives Handeln? Mit dieser Frage beschäftigen sich Künstler*innen seit Jahrzehnten. Sie experimentieren schon vorab spielerisch mit technischen Entwicklungen in immer kürzer werdenden Innovationszyklen und zeigen uns probend, suchend, visionär, wie unsere Zukunft aussehen könnte.

Das Offstream-Festival „Blaues Rauschen“ beleuchtet vor diesem Hintergrund aktuelle Sound-Konzepte zwischen Electronica, Klangkunst, Postdigitalia, Field Recordings, Performance und Maschinen-Folk.

Im Themenworkshop „dis.GUI.sed“ werden Jugendliche selbst zum aktiven Teil des Festivals.

„Blaues Rauschen“ feiert seine Premiere im Oktober in Herne, Essen und Dortmund mit einem beachtlichen Line-Up und soll sich in den kommenden Jahren als örtlich wie thematisch flexibles Veranstaltungkonzept etablieren. Es versteht sich damit auch als ein wichtiges Zeichen für den andauernden Willen einer städteübergreifenden, überregional ausgerichteten Kulturpolitik.

WIR FREUEN UNS AUF SPANNENDE TAGE UND DARAUF, SIE BEIM FESTIVAL BEGRÜßEN ZU DÜRFEN.

Programm:

HERne

Freitag | 06. OKTober 17 | 10.00 Uhr

Flottmann-Hallen, Eintritt frei

Workshop »dis.GUI.sed« (Ltg. Claas Hanson / Moritz Ellerich)

19.00 Uhr Join-In-Konzert: Workshop-Resultate & Improvisation mit:

Native Instrument (NOR) – bug beats and atmospheric soundscapes

dis.GUI.sed

Workshop mit Jugendlichen. Ltg: Claas Hanson + Moritz Ellerich (Raumzeitpiraten)

Mit ihren Smartphones durchstreifen Soundscouts den Raum: machen Ton- und Videoaufnahmen, die sie wiederum in die Installation einspeisen. Selbstreferentielles Material generiert innerhalb der Maschinerie der Apparate neuartige Klänge, die auf Fundstücke und Zuspielungen aus den Weiten des Netzes treffen. Die Klänge werden verdeckt gespeichert, fremd bearbeitet und finden über anonyme Kanäle ihren Weg zurück in die Realität. Eine chaotische, fremde Ästhetik bricht sich Raum, die bisher nur unter den bunten Oberflächen gelauert hat.

NATIVE INSTRUMENT (GER)

Mit Native Instrument konnten wir zwei herausragende Fieldrecording-Artistinnen für unser Festival gewinnen. Stine Janvin Motland und und Felicity Mangan spielen mit Tier- und Insektengeräuschen aus ihren Heimatländern Norwegen und Australien: Electro acoustic bug beats kombiniert mit einzigartigen Stimmexperimenten.

taz. die tageszeitung schrieb über N.I.: „Motland nutzt dabei ihre Stimme zum Erzeugen von Tönen, die, wenn man sie ohne Vorwarnung hört, tatsächlich wie die Emanationen eines elektronischen Apparats anmuten. Mögliche Reaktion der mechanofoben Mutter: „Na also, man braucht die komplizierten Elektronikkisten gar nicht, geht doch alles mit dem Mund.“

Samstag | 07. OKTober 17 | 19.00 Uhr

Flottmann-Hallen, Eintritt: AK € 15,– / 11,–

Club Bleu (GER) – live

Sonic Robots (GER) – Tripods One

Dominic Robertson (GB) – live

Leafcutter John (GB) – the light composer

Club Bleu (GER) – live

Wir freuen uns auf Club Bleu aus Frankfurt! Die beiden Soundtüftler*innen bringen Synthesizer, Game-Controller, Bewegungssensoren und Spielzeuginstrumente mit und samplen Straßengeräusche aus Singapur. Inspiriert von Musikstilen wie Electronica, Clicks & Cuts und elektroakustischer Musik kreiert das Duo seinen eigenen klangästhetischen Cosmos experimenteller Musik.

Sonic Robots (GER) – Tripods One

Statisch-organische Beats und Synthie-Bässe treffen auf eine effektgeladene Videoshow. Sonic Robots aus Dresden flanieren an der Grenze von Mensch und Maschine, grooven sich durch „Moscow by night“ und zerstören das Idyll in „Island“ mit zackigen Arpeggio-Sounds. Die Sonic Robots schielen leicht in Richtung Pop – verstehen es aber, jedes Anbiedern zu vermeiden.

Dominic Robertson (GB) – live

Dominic Robertson (a.k.a. Ergo Phizmiz) ist Opern-Produzent, Autor, Songwriter, Klang-Collagist und musikalischer Theoretiker. In den vergangenen 15 Jahren hat er mehr als 300 Stunden Musik jeglicher Genres geschaffen. Zuletzt hat das „Multitalent“ (Christine Grimm, BR) ein Hörspiel für den Bayerischen Rundfunk produziert: „Die Bayerische Prinzessin“ – eine Cantastoria zwischen Krankheit, Kunst und Königshaus.

Leafcutter John (GB) – the light composer

Der Brite John Burton a.k.a. Leafcutter John zählt zur Speerspitze der innovativen elektronischen Musik jenseits des Mainstreams. Er experimentiert mit Kontaktmikrofonen und manipuliert die entstanden Aufnahmen mittels Software. Noch spannender wird’s dadurch, dass John auch in der Folkmusik zuhause ist.

Sonntag | 08. OKTober 17 | 19.00 Uhr

Flottmann-Hallen, Eintritt: AK € 15,– / 11,–

Jasna Velickovic (SRB) – Velicon

Demdike Stare (GB) – live

Enrique Tomas (ES) – tangible scores

Mouse on Mars (GER) – live (Fluxpad)

Jasna Veličković (SRB) – Velicon

Jasna Veličković spielt mit der Anziehungskraft. Ihre Magnet-Installationen bringen nicht nur traditionelle Instrumente zum Klingen, sondern auch Armbanduhren und Glasschalen. Ihr selbst entwickeltes Instrument „Velicon“ besteht aus Magneten und Spulen. Der Sound konnte sogar The New York Times überzeugen „…she created intriguing sounds and vibrations that made the seats in the auditorium buzz.“

Demdike Stare (GB) – live

Wir freuen uns über Besuch aus der Heimat des Rave. #DemdikeStare aus Manchester kommen mit düsteren Dancefloor-Tracks, einen Mix aus Dark Ambient und Dubstep. Flauschige Synthie-Teppiche treffen auf maschinenartige Beats. Das hypnotisiert. Das macht wach.

Enrique Tomás (ES) – tangible scores

Enrique Tomas beschreibt sich als „sound artist who dedicates his time to finding new ways of expression and play with technology.“ So erzeugt er etwa mit den Fingerkuppen über ein mit Mikrofonen präpariertes Holzbrett Sounds, die an Tambourin und Querflöte erinnern. Der studierte Nachrichtentechniker hat mit seinen Soundexperimenten zahlreiche Awards gewonnen, forscht derzeit am Institut für elektronische Musik in Linz und war Gast auf diversen Festival weltweit.

Mouse on Mars (GER) – live (Fluxpad)

„They have taken electronica to new heights“, schreibt ihr Label Monkeytown über „Mouse on Mars.“ In fast einem Vierteljahrhundert Bandgeschichte hat sich das Köln-Düsseldorfer Duo weltweit einen Namen gemacht – und zwischen Krautrock, Breakbeat und allerlei Dub-Varianten immer wieder neu erfunden. Fluxpad ist eine von beiden Tüftlern entwickelte App, mit der auf einem Tablet-Computer vergleichsweise intuitiv ungewöhnliche Klänge und Rhythmen erzeugt werden können.

Essen

Donnerstag | 12. OKTober 17 | 19.30 Uhr

Goethebunker, Eintritt: AK € 12,– / 8,–

Karl-Heinz Mauermann (GER) – Blue.Noise.Nano.Bugs.*

Roman Eisenmann (BEL) – Dialog

Zlatko Baracskai (HUN) – Slot

FRAUFRANKE50KHZ (GER) – live

Karl Heinz Mauermann (GER) – Nano Bugs

Elektrische Käfer laufen, huschen, zappeln auf einer E-Gitarre. Sie torkeln, stoßen gegen die Saiten. Spielen. Erzeugen Klänge. Diese werden elekronisch manipuliert – verfremdet. Der Klang der Käfer steuert eine Videoprojektion. Das Publikum greift durch seine Bewegung in das Bild ein. Ein Raum wird bespielt.

Karl-Heinz Mauermann entwirft Ordnungssysteme für eine chaotische Welt und bedient sich dabei der Bildenden Kunst und ihrer Grenzbereiche zur Literatur und zur Musik.

Roman Eisenmann – Dialog

Roman Eisenmman stand schon einmal im Rahmen unserer Reihe „Ambitionierte Konzerte“ in den Herner Flottmann-Hallen mit seinen fünf Plattenspielern auf der Bühne. Die WAZ war begeistert und titelte im Dezember 2013: „Konzert in Herne verblüfft mit neuen Klängen und Bildern“. Wir sind gespannt auf Romans Show bei unserem Festivaldebüt im Essener Goethebunker. Ob er wohl das Sample von „Gangstas Paradise“ im Gepäck hat?

Zlatko Baracskai – Solo Performance

Die Musik von Zlatko Baracskai hat keine Tiefenstruktur, keine Tonhöhen und keine Klangschichten – praktisch keine musikalischen Parameter, unter denen ein Komponist normalerweise Musik betrachtet. Musik quasi ohne Melodie. Zlatko Baracskais Synthesizer-Experimente klingen wie wahnsinnig gewordene Elektronen, unterlegt mit chaotischen Beats.

FRAU FRANKE 50KHZ (GER) – live

Mehr Genre-Mix geht kaum: „drone, experimental, elektronik, schlager-pop, spectral music, trash“. Frau Franke, das Projekt von Tina Tonagel und Elisabeth Coudoux vereint digitale und analoge Technologien zu einer audiovisuelle Performance – mit antikem Violoncello, traditioneller Pferdekopfgeige, historischem Tageslichtprojektor, kinetischen Objekten, selbstgebauten Instrumenten, elektromechanischen Installationen und einer Portion Humor.

DOrtmund

Samstag | 14. OKTober 17 | 19.30 Uhr

Archiv für populäre Musik im Ruhrgebiet – Schloss Eving, Eintritt: AK € 12,– / 8,–

Namia Leigh (GER) – Vertō I *

BLOORT (GER)- Reflect your Future

Balazs Kovacs (HUN) – live

Marsen Jules (GER) – Glast

*Installation

Namia Leigh – verto I

Die aus Vietnam stammende Künstlerin Namia Leigh arbeitet derzeit im Bereich SPACE STRATEGY an der Berliner Kunsthochschule. *Vertō i“ ist ein stiller Dialog einander unähnlicher visueller Sprachen: Licht und Zeichnung. Leigh macht daraus eine unhörbare Lichtmusik. Ihr spezieller Beat entsteht durch die Verbindung mit der extrem niedrigen Erdfrequenz (7,83 hz) als Impulsgeber für Lichtreflexe und einer spiegelnden Vinyl-Schallplatte.

BLOORT (GER) – Reflect your Future

Eine analog/digitale Performance zum Strukturwandel im Ruhrgebiet. Die Künstler Karl-Heinz Blomann und Richard Ortmann arbeiten mit historischen Originalaufnahmen aus der Geschichte des Bergbaus sowie digital erzeugten Klängen. Tonbandgerät trifft Laptop – der Wandel weg von der Kohle, hin zu den Creative Industries. Infos auf http://www.blauesrauschen.de

Balázs Kovács (HUN) – live

Balázs Kovács hat sich bereits während seines Philosophiestudiums mit elektronischer Musik beschäftigt – in der Theorie wie in der Praxis. Seitdem verwirklichte er zahlreiche Projekte mit Computerkünstlern, Musikern und Tänzern. In seinen Geräuschexperimenten arbeitet er mit analogen Effekten und nutzt das Mischpult als Musikinstrument. Inzwischen betreibt Balázs Kovács im ungarischen Pécs einen privaten Rundfunksender mit experimenteller Musik und Klangkunst.

Marsen Jules (GER) – Glast

Der Dortmunder Marsen Jules (bürgerlich: Martin Juhls) ist Musiker und DJ. Außerdem betreibt er mit „Oktaf“ ein Label für elektronische Musik. Als Musiker hat er sich unter zahlreichen Pseudonymen verschiedener Spielarten der elektronische Musik angenommen – von Ambient über Dub-Techno bis zu Minimal House. In seinem extra für BLAUES RAUSCHEN entwickelten Projekt „Glast“ nutzt er per Mikrofon eingefangene Stimmsignale, Saitenklänge und auch Stille, verfremdet und nutzt sie als Basis für die Entwicklung einer Ambient-Drone-Klangskulptur. Eine tiefgehende Reise in den Aufruhr der Stille.

Weitere Informationen auf http://www.blauesrauschen.de und bei facebook (https://www.facebook.com/BlauesRauschen)

Organisation und Durchführung:

open systems e.V. / Rüttenscheider Straße 166 / 45131 Essen / 0201-45136313 / festivalopensystems@web.de

Sponsoren/Partner:
Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW
Stadt Herne FB Kultur
Kulturbüro der Stadt Dortmund
Kulturbüro Essen
Landesarbeitsgemeinschaft soziokultureller Zentren NRW
RVR
WDR3
create music
Flottmann-Hallen, Herne
Goethebunker, Essen
Archiv für populäre Musik im Ruhrgebiet, Dortmund

open systems e.V.
Rüttenscheider Str. 166
D-45131 Essen
phone: +49(0)201-45136313
fax: +49(0)201-45136317

http://www.festival-open-systems.de