[ 6. November 2010 ]

WIEN – aNOther festival – 11. bis 14. November im Kabelwerk

From: „aNOther festival“
Date: October 31, 2010 4:03:19 PM GMT+01:00
Subject: aNOther festival – 11. bis 14. November im Kabelwerk

… ein neues Festival…? noch eines…? doch keines ? …ein ganz
anderes… bunt… unerwartet… spielfreudig… interkulturell …
Wir laden ein zu:
aNOther festival

11. – 14. November 2010, Musik, Performance, Musiktheater, Lesung,
Video, Kunst im Palais Kabelwerk

Donnerstag, 11. November
20:00 Eberhard & Flowstatic e-viola, electronic devices, live visuals

Freitag, 12. November
18:00 Garnison7: BETA_TEST Reiner&Leitner: voice&electr. feat.
T.Wilhelm
19:10 Sonnamble & Gavin Owens Film „SEHNSUCHT“
19:20 Jessica Huijnen / Pia Greven Buchpräsentation: „10 Stückchen
mit Bildern“
20:00 ]off scene[…[obscene] Experimentelles Musiktheater:
ikultur.com
22:00 nifty’s Folk, Klezmer, Jazz, Experimental

Samstag, 13. November
18:00 Paul Brettschuh Lesung „Ugo und Aga“
Sonnamble & Gavin Owens Film „SEHNSUCHT“
18:40 SURE Hui Ye, Veronika Mayer electronic improvisation
20:00 Wind um Neue Musik Prämierte Filmspots der IGNM
20:15 Strom-Musik Konzertreihe der IGNM, avantgarde electronics
Elektronische Kompositionen von/mit W.Satke, Se-Lien Chuang,
A.Weixler, Ayako Michlmayr, Ming Wang
22:00 Parkwächter Harlekin Hip Hop / Experimental /
Melodramatischer Pop
22:30 das trojanische Pferd Alternative / Lyrik / Folk Rock

Sonntag, 14. November
11:00 TOUCHING II Veronika Simor, Cordula Bösze, Johannes Kretz,
electronic impro.
12:00 Next Generation Schlusskonzert des Kinderworkshops
13:00 trio.erno.rubik E.Rubik pno., L.Williams sax., B.Bolcsó electr.

Karten: 01 8020650, E-Mail: tickets@palaiskabelwerk.at
Eintritt: Festivalpass: 35€ / 25€ Tageskarte: 18 € / 12€ Konzert: 10
€ / 6 €
Palais Kabelwerk, Oswaldgasse 35A, 1120 Wien, Erreichbarkeit: U6 –
Tscherttegasse

Mit einem jungen und unkonventionellen Festival bietet das Palais
Kabelwerk in Kooperation mit ikultur.com und der IGNM genre- und
stilübergreifend Raum für die Verbindung neuer Ausdrucksformen.
Elektronische Musik, multimediales Musiktheater,
Klanginstallationen, Video-Projektionen und Performances
ungewöhnlicher Bands und Musikformationen jenseits von Mainstream
verbinden sich zu einem kreativen Kontinuum der Spielfreude.

Eröffnet wird aNOther festival am Donnerstag mit einer intensiven
Verbindung von Musik und Visuals: Eberhard & Flowstatic machen
„Sounddesign im Film“. Alte analoge Techniken, kalte, saubere
Laptopkunst und Click&Cuts von Alexander J. Eberhard (Wiener
Elektroniker, Komponist und Instrumentalist) gehen mit der Videokunst
von Flowstatic (aka Philipp Kerber, Wiener Filmemacher und
Videokünstler) eine spannende Symbiose ein.

Den Freitag eröffnet BETA_TEST von Garnison7, die vokale
Ausdrucksformen geschickt mit elektronischen Mitteln kombinieren. Nach
dem atmophärischen Ambient-Kunstfilm von Sonnamble und Gavin Owens und
der Buchpräsentation mit kurzer Lesung von Jessica Huijnen folgt dann
das Hauptereignis des Tages: ] obszön [ … [ off scene ] …ein
interkulturelles Projekt von „ikultur“, einer interkulturellen
Künstlergruppe mit Sitz in Wien, die es sich zur Aufgabe gemacht hat,
auf authentische Weise die künstlerische Durchdringung der Kulturen zu
fördern. In ihrem aktuellen Musiktheaterprojekt stellen sich die
Musiker/Performer die Frage, was geschieht, wenn Musiker nicht nur
hochqualifizierte Ausführungsgehilfen von Musik sein wollen, sondern
Persönlichkeiten, die alltägliche Rollen spielen, sich selbst
darstellen, ihr Wesen, ihre Lebensgeschichten in theatralischen
Figuren zum Ausdruck bringen? Die ursprüngliche Bedeutung von „obszön“
ist ob scena, ein Ausdruck der Theatersprache für das, was man hinter
der Bühne darstellt, weil es zu persönlich, zu intim, zu
angreifend … wäre, es auf der Bühne zu zeigen. Zwölf junge Künstler
haben sich in einem ungewöhnlichen mehrjährigen Arbeitsprozess
zusammengetan, bei dem es keine Hierarchien gibt und jeder
gleichzeitig am Konzept genauso wie an der Umsetzung und Ausführung
beteiligt ist. Dadurch wurden die Grenzen zwischen Autorschaft und
Realisierung durch einen interaktiven, lebendigen Diskussionsprozess
ersetzt. Aus der Beschäftigung mit den archetypischen Mustern, die
vielen Geschichten der Menschheit zugrunde liegen, entwickelte sich
innerhalb des Diskussionsprozesses die Beschäftigung mit den
„Monstern“ der täglichen Erfahrungswelt, den inneren Lebens- und
Existenzängsten, den Unsicherheiten und persönlichen Bedrohungen. Die
von den Mitwirkenden zusammengetragen Geschichten sind alle wahr,
persönlich, autobiographisch, authentisch. Die Verallgemeinerung
dieser persönlichen Erfahrungen, die Personifizierung der Monster in
eine gemeinsame theatralische Allegorie im Wechselspiel von Musik,
Drama, Video, Installation, Performance verschmelzen zu lassen,
entwickelte sich zum Grundkonzept von ]obszön[. Wie überwinden wir die
scheinbar unüberwindlichen Widersacher? Können oder müssen wir sie
überwinden? Wer oder was sind überhaupt unsere Monster? Den Ausklang
des Programms am Freitag bestreitet dann die unglaubliche Band
„nifty’s“, die auf experimentelle Weise aus Klezmer, Folk und Jazz
ihren unverwechselbar mitreissenden Musikstil entwickelt hat.

Der Samstag beginnt mit einer Lesung von Paul Brettschuh: Sein Buch
„Ugo und Aga“ ist nicht nur Schelmenstück, sondern fasziniert auch
durch eine Dosis Sarkasmus und Zielsicherheit. Das Elektronikduo SURE
mit Veronika Mayer und Hui Ye trifft sich zwischen Elektro und
Akustik, und das im wahrsten Sinne des Wortes: inmitten von
Digitalkunst und resonierenden Objekten elektrisieren zwei
Musikerinnen mit Plattenteller, Feedback, Laptop, Holz, Blumentöpfen
und dergleichen mehr. Fragil bis dröhnend lautet die Devise, dabei
bleibt SURE immer nuanciert und subtil geerdet. Be Sure U R
Electrified! Nach der Präsentation preisgekrönter Werbespots für Neue
Musikmeldet sich jene Gesellschaft zu Wort, die gewissermaßen den
Meilenstein der Neuen Musik in den 20er Jahren des letzten
Jahrhunderts gelegt hat, die IGNM Österreich. Mit einem Konzert der
erfolgreichen KonzertreiheSTROM-MUSIK zeigt die IGNM, auf wie
unterschiedliche Weise Elektronik die Ausdrucksmöglichkeiten der Neuen
Musik bereichern kann und gibt so dem „Unerhörten“ konsequent Raum und
Aufmerksamkeit. Zwei ungewöhliche Band-Formationen sorgen wieder für
den Ausklang des Festivaltages: „parkwächter harlekin“ widmet sich dem
kühnen Unterfangen, Hiphop mit hohem künstlerischen Anspruch zu
realisieren. Gewagte Wortakrobatik sprengt den rahmen, der bisher
Hiphop umrissen hat um ein Vielfaches. Nicht weniger eigensinnig sind
die „Beats“, die von der vertrackten Klang-Collage bis zum Indie-
Discohit reichen. Danach wird „das trojanische pferd“ Lieder „wie
Watschen“ austeilen. Im Spannungsfeld zwischen Chanson, Punkrock und
Kammermusik entstehen schroffe Schönheiten und charmante Hau-drauf-
balladen mit manchmal ungewohnt pedantischem Versmaß, eine durch und
durch zwingende Kombiantion aus Dichtung und „Popmusik“ im besten Sinne.

Das Festival findet dann am Sonntag einen weiteren Höhepunkt in einer
Art von dreifachem Frühschoppen: Zunächst werden Veronika Simor,
Cordula Bösze und Johannes Kretz mit TOUCHING II sich auf eine
intensive, magisch betörende Reise in unaussprechliche Klang- und
Bilderwelten begeben. Raum und Zeit fallen in eins, die Zeit wird
durch Objekte, also Klänge getragen, und somit das Atmen der Musik
bestimmt. Danach werden die Ergebnisses eines mehrtägigen
Kinderworkshops für Klangkunst mit und ohne Elektronik präsentiert, wo
Kinder und Jungendliche unter der Leitung von Matthias Kranebitter,
Judit Varga, Samu Gryllus und Ernö Rubik Erfahrungen mit
Soundpainting, Computer-Musizieren, Instrumentenbasteln, Beatboxing
und der Kreativ-Kodaly-Methode machen konnten. Die zukünftigen Hörer
und vielleicht auch die zukünftigen Künstler der nächsten Generation
werden so spielerisch in die kreative Welt von Klang und Performance
eingeführt. Anschließend/abschließend zeigt das Trio „trio.erno.rubik“
auf unterhaltsame Art, wie aus Geräuschen packende rhytmische Patterns
entfaltet werden. (Festival-Konzept: Wei-Ya Lin, Johannes Kretz,
Erich Sperger)

Weitere infos unter:
http://bit.ly/anotherfestival http://www.ikultur.com
http://www.palaiskabelwerk.at http://www.ignm.at

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