[ 8. April 2014 ]

BERLIN – EM Hören extra am 10.4. im Hamburger Bahnhof: Konzert – BROKEN MUSIC / RE:BROKEN MUSIC

Subject: EM Hören extra am 10.4. im Hamburger Bahnhof:
Konzert – BROKEN MUSIC RE:BROKEN MUSIC
Date: Tue, 8 Apr 2014
From: Straebel | TU Berlin

Donnerstag, 10. April 2014, 20 Uhr
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
Staatliche Museen zu Berlin
Invalidenstraße 50–51, 10557 Berlin

BROKEN MUSIC RE:BROKEN MUSIC

Milan Knížák – BROKEN MUSIC
Assistenz: Phaerentz

Opening Performance Orchestra – RE:BROKEN MUSIC

Eintritt 10 €, ermäßigt 6 €
Kartenvorverkauf: gelbe MUSIK, Schaperstr. 11, 10719 Berlin
Dienstag – Freitag 13–18 Uhr, Samstag 11–14 Uhr

Eine Veranstaltung von gelbe MUSIK in Kooperation mit Freunde Guter
Musik Berlin e.V. und Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für
Gegenwart – Berlin. Mit Unterstützung des Berliner Künstlerprogramms
des DAAD, des Elektronischen Studios der TU Berlin, Fachgebiet
Audiokommunikation und des Tschechischen Zentrums Berlin.

http://www2.ak.tu-berlin.deGeschichteKonzerte2014.04.10_Knizak.pdf

Mit diesem Konzert feiern wir den 50. Geburtstag von Milan Knížáks
Konzert-Aktionen Broken Music. Gleichzeitig nimmt gelbe MUSIK Abschied
vom Ladengeschäft, um als Archiv Broken Music weitergeführt zu werden.

Der Begriff Broken Music geht zurück auf den tschechischen Künstler
Milan Knížák, der Anfang der 1960er Jahre seine Schallplattencollagen
so benannte. “…Die Idee, destruierte Musik zu machen, kam mir im Jahr
1964… Ich habe die Platten überklebt, übermalt, mit Feuer bearbeitet,
zersägt und Teile verschiedener Platten zusammengeklebt, um einen
größtmöglichen Kontrast des Klangs zu erhalten… Durch das
anschließende Abspielen der Platten (was weder Plattennadel noch
Plattenspieler überlebte) entstand eine völlig neue Musik – eine
unerwartete, aufwühlende, aggressive, aber auch humorvolle Musik…“
(Milan Knížák, Broken Music)
Konzerte mit ‚destruierter Musik‘ gibt Milan Knížák, wenn auch nur
sporadisch, auch heute noch, meistens mit einem Assistenten, der unter
dem Künstlernamen Phaerentz auftritt. Auf dem Podium kommen dann neben
Plattenspielern auch Kassettenrecorder mit Aufnahmen seiner
Kompositionen zum Einsatz, außerdem spielt er dazu auf Tasteninstrumenten.

In den letzten Jahren haben mehrere Konzerte von Milan Knížák zusammen
mit dem Opening Performance Orchestra stattgefunden. Das Ensemble geht
in seinen eigenen Stücken von der sogenannten ‚fraction music‘ aus. Frei
nach der Devise “keine Rhythmen – keine Melodien – keine Harmonien“ wird
der Ausgangston digital destruiert, zerschmettert und kompromisslos
aller seiner ursprünglichen Attribute beraubt. Neben den eigenen
Kompositionen interpretiert das Ensemble auf seine Weise auch Werke
anderer Autoren, denen gegenüber es eine gewisse Ideenverwandtschaft
verspürt, wie u.a. in der Re:Broken Music, die von der destruierten
Musik Milan Knížáks ausgeht.
Die Idee der Re:Broken Music war es, unter Anwendung der Prinzipien
der ‚fraction music‘, gewissermaßen eine neue, digitale Version der
Komposition Milan Knížáks zu schaffen.

Broken Music war aber auch der Titel eines der wichtigsten
Ausstellungsprojekte der Galerie gelbe MUSIK. Die erste Präsentation
der Ausstellung fand 1989 in der daadgalerie in Berlin statt. Danach
folgten Stationen in Grenoble, Sydney (zur 8. Biennale), Montreal (im
Rahmen von New Music America) und Roskilde.
Broken Music zeigte Arbeiten bildender Künstler, die mit dem und für
das Medium Schallplatte entstanden sind: Schallplatten,
Schallplattenhüllen, Schallplattenobjekte, Schallplatteninstallationen,
mit Arbeiten u.a. von Jean Dubuffet, Yves Klein, Ben Vautier, John Cage,
Joseph Beuys, Nam June Paik und Milan Knížák.
Der zur Ausstellung entstandene Katalog Broken Music. Artists‘
Recordworks ist bis heute ein vielgesuchtes Standardwerk über
Künstlerschallplatten. Große Teile der Ausstellung Broken Music sind
heute Teil des Archivs der gelben MUSIK. Im Jahr 2014 feiert die Idee
der Broken Music ihren 50. Geburtstag. Aus diesem Anlass werden Teile
aus dem Broken Music Archiv der gelben MUSIK in einer Ausstellung –
mit Schwerpunkt auf Milan Knížák – gezeigt. Die Ausstellung wird ab dem
18. März 2014 im Ausstellungsraum der gelben MUSIK zu sehen sein.
Zum Abschluss der Ausstellung findet am 10. April das Konzert
im Hamburger Bahnhof statt, das sowohl Milan Knížák mit einer
Performance seiner Broken Music als auch die Re:Broken Music des
Opening Performance Orchestras präsentiert.

Milan Knížák, geboren 1940 in Pilsen, lebt in Prag. Sein
künstlerisches Schaffen umfasst bildende Kunst, Architektur, Design,
Mode, Poesie, Fotografie, Performance und Musik. 1964 gründete er mit
gleichgesinnten Künstlern die Gruppe Aktual. 1966 trat er zusammen mit
Dick Higgins, Alison Knowles und Ben Vautier in einem Fluxus-Konzert in
Prag auf. Nach einem Aufenthalt in Amerika musste er 1970 in die
Tschechoslowakei zurückkehren. Wiederholt wurden seine Aktivitäten zum
Objekt polizeilicher und gerichtlicher Untersuchungen, die immer
wieder zu Gefängnisaufenthalten führten. 1979 konnte Milan Knížák ein
Stipendium des Berliner Künstlerprogramms des DAAD wahrnehmen. Nach der
politischen Wende war Milan Knížák in Prag in verschiedenen
leitenden Positionen im Kulturbereich tätig.
Phaerentz, alias Petr Ferenc, ist ein Prager Elektronikmusiker und
Musikpublizist. Seit 2012 assistiert er von Zeit zu Zeit Milan Knížák in
Live-Performances.

Das Opening Performance Orchestra, 2006 gegründet, ist ein
siebenköpfiges Ensemble aus Prag, das sich genremäßig zwischen der
elektronischen Musikavantgarde des 20. Jahrhunderts und der aktuellen
japanischen Noise Music bewegt.

AUSSTELLUNG

Archiv Broken Music & Milan Knížák
19. März – 10. April 2014
Eröffnung: 18. März 2014, 17 Uhr

In Kooperation mit Berliner Festspiele MaerzMusik 2014.

gelbe MUSIK
Schaperstr. 11, 10719 Berlin
Dienstag – Freitag 13–18 Uhr, Samstag 11–14 Uhr

Kontakt & Information:

gelbe MUSIK
gelbe.musik@berlin.de
fon: +49 (0)30 211 3962
fax: +49 (0)30 217 6432

Freunde Guter Musik Berlin e.V.
info@freunde-guter-musik-berlin.de
http://www.freunde-guter-musik-berlin.de/

Elektroakustische Musik Hörenist eine Veranstaltungsreihe des
Elektronischen Studios der TU Berlin. Während des Semesters jeweils
donnerstags um 18:00 Uhr. EM Hören beginnt im Sommersemester wieder am
24.04. im TU Studio. http://www.ak.tu-berlin.deemhoeren

Unsere Mailinglisten informieren über Veranstaltungen des Studios und
allgemeine Belange der Audiokommunikation:
http://www.ak.tu-berlin.demenueelektronisches_studiomailingliste

TU Berlin | Elektronisches Studio

Fachgebiet Audiokommunikation

http://www.ak.tu-berlin.destudio

Zur freundlichen Beachtung übersandt von Volker Straebel