Von: neuemusik@kulturserver-nrw.de
Datum: Sat, 31 Aug 2024
Betreff: [Neuemusik]Gazette Neue Musik in NRW – Ausgabe September 2024
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September 2024
Gewesen: Ruhrtriennale mit Legenden, Faggots, Abendzauber und Absolute Beauty
Angekündigt: Klangzeit Münster – Oper Innocence von Saariaho in Gelsenkirchen – Forum Neue Musik im Deutschlandfunk – Klangbegegnungen mit Irene Kurka und dem Ensemble Crush in Duisburg u.v.a.m.
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[Ruhrtriennale mit Legenden, Faggots, Abendzauber und Absolute Beauty]
Neue Musik, wie wir sie aus Witten und Donaueschingen kennen, steht unter dem neuen Intendanten der Ruhrtriennale Ivo Van Hove nicht auf dem Programm, aber viele Ankündigungen klingen vielversprechend und auch dem Ohr wird einiges geboten.
Der russische Regisseur Kirill Serebrennikov widmete sich seinem Landsmann und Leidensgenossen Sergey Paradjanov und zelebrierte unter dem Titel Legende ein vierstündiges Welttheater, das Triumph, Größenwahn und Abgesang zugleich ist. Paradjanov war ein sowjetischer Filmemacher, der in seinen Werken eine von Mythen geprägte, gleichzeitig phantastisch überbordende und hochgradig stilisierte Welt erschuf und dafür in der Sowjetunion Arbeitsverbot und Lagerhaft erntete. In zehn Kapiteln lässt Serebrennikov nicht nur Paradjanovs Leben und die Figuren und Bilder seiner Filme Revue passieren, sondern verarbeitet die halbe europäische Kulturgeschichte und sein eigenes Schicksal gleich mit. Denn auch Serebrennikov ist mit den russischen Zensurvorschriften in Konflikt geraten – mit dem Unterschied, dass er rechtzeitig den Absprung schaffte. All diese Ebenen verbinden sich zu einem ausufernden Bilderreigen: Wir erleben, wie Parajanovs Eltern dank einer skurrilen Zeremonie von den Toten auferstehen, sehen Walt Whitman als verfluchten Poeten, der sich gemeinsam mit seinem jugendlichen Liebhaber singend in theatralischem Pathos ergeht, wir werden Zeuge, wie sich Wertherdarsteller zu den Klängen Massenets gleich dutzendweise die Kugel geben und wie die Größen der europäischen Kunstgeschichte – Velazquez, Dürer, Caravaggio, Delacroix – in Gegenwart der spanischen Infantin des Nachts im Kiewer Kunstmuseum trotz Luftalarm ihre Rivalitäten pflegen. Besonders eindrücklich ist die Szene mit dem alternden King Lear auf der Heide (herrlich getroffen von Falk Rockstroh), ein alter abgetakelter weißer Mann in Windeln, ein old fucker und Scheißdiktator, der auch dann noch in blasierter Selbstüberschätzung verharrt als der Sturm über ihn hinwegfegt. Dazu singt ihm Karin Neuhäuser ein ‚Guten Abend, gute Nacht‘, dass es einem heiß und kalt über den Rücken läuft. Bald darauf geht es ihr selbst an den Kragen, wenn sie als alternde Diva noch einmal die todgeweihte Violetta (‚Addio, del passato‘) mimt vor allem aber bis zum letzten Atemzug Selbstvermarktung und Selbstdarstellung zelebriert: ‚Ohne Pathos geht es nicht, ohne Pathos keine Katharsis, ohne Katharsis keine Kunst‘. Diesem Motto getreu geht Serebrennikov auch musikalisch in die Vollen, er lässt Arien schmettern, streift die Sentimentalitätsschmerzgrenze mit einem Halleluja, das ein jugendlicher Troubadour zum besten gibt (der gleich darauf wie Orpheus von der Menge zerrissen wird) und lässt uns die Gesangskünste des Georgian State Chamber Choir genießen, der teils im Hintergrund teils mitten im Publikum agiert. In der Schlussszene sehen wir, wie es Paradjanov selbst im Zuchthaus gelingt, die Gitterstäbe zu beranken mit seiner überbordenden Phantasie aber auch seiner Selbstbezogenheit – wichtiger als die Realitäten des Lagerlebens ist der Brief, den er von keinem Geringeren als Fellini erhält. Über all dem schwebt der rot aufleuchtende Schriftzug ‚I’m genius‘, der den oftmals chaotisch ausufernden Abend wie ein roter Faden durchzieht – die Beschwörung und gleichzeitig der Abgesang auf einen Geniekult, der uns so manches Meisterwerk bescherte aber auch Strukturen des Machtmissbrauchs und der Einschüchterung Vorschub leistete – ein Phänomen, von dem die Kunst- und Theaterszene im Ganzen und Ivo Van Hove im Besonderen zurzeit ein Lied singen können.
Wie ein Gegenentwurf wirkte da das Stück The Faggots and Their Friends Between Revolutions, das auf einem queeren Kultroman der 70er Jahre von Larry Mitchel basiert und ganz bewusst in einem Akt der Selbstermächtigung den in der Regel abschätzig gebrauchten Begriff Faggots (deutsch Schwuchtel) im Titel führt. Die Faggots sind Opfer einer Welt der Männer, die getrieben von unterdrückter Angst und Selbsthass ein von Kontrolle und Konkurrenz dominiertes System aufgebaut haben, in dem alle, die nicht der herrschenden Norm entsprechen, gnadenlos ausgegrenzt und eliminiert werden. ‚Männer‘ ist hier also keine biologische Markierung sondern beschreibt ein System (welches allerdings vor allem von biologischen Männern verkörpert wird). Nur mühsam können sich die Faggots ihre Gegenwelt bewahren. Besonders gefährlich wird es, als die Männer versuchen sie mit einem perfiden Trick zu korrumpieren, indem sie sie aus der Illegalität holen (sogar queere Hochzeiten sollen erlaubt sein!). Aber schließlich besinnen sich die Faggots auf ihre eigenen Waffen, die da sind Solidarität, Humor, Zuversicht, Sanftheit, Lust und Mut zur Utopie. Aus diesen Ingredienzien schaffen der Regisseur Ted Huffman und der Komponist Philip Venables einen Abend, der leicht und verspielt und gleichzeitig ernst und manchmal auch brutal ist. Das Spielerische beginnt bereits beim Setting, das aus einer bis auf die Darstellenden, ihre Musikinstrumente und einige wenige Requisiten leeren Bühne besteht. Es hat den Eindruck, als schauten wir der handverlesenen, nicht nur schauspielerisch sondern auch musikalisch versierten Truppe beim Proben zu. Wir erleben, wie die Faggots aus der Notwendigkeit sich anzupassen und zu verstellen, eine Kunst und ein Fest machen, indem sie immer wieder in neue Rollen schlüpfen. Diese Vielschichtigkeit bestimmt auch die Musik. Mal sind es ganz zarte, transparente, barocke Klänge (u.a. kommen eine Viola da Gamba und eine Theorbe zum Einsatz). Dann wieder begleiten wilde Trommelwirbel und schrille Flötentöne das kriegerische Treiben der Männer. Folkartige Songs wechseln sich ab mit einem wilden Rave, der alle in seinen Bann zieht. Gelegentlich treten einzelne Personen in den Vordergrund, doch sie bleiben eingebunden in die Gemeinschaft und in einem besonders ausführlichen Solo gelingt es Kit Green sogar, das Publikum einzubeziehen und zum Mitsingen zu animieren. Die Welt der Männer wird auf plakative Weise als das schlechthin Böse gebrandmarkt, verantwortlich für alle Übel dieser Welt. Dabei ist klar, dass dieser der Selbstvergewisserung dienende Akt selbst eine ‚männliche‘ ausgrenzende Geste ist. Dieser Falle kann nur entrinnen, wer sie sich bewusst macht und ihr mit den oben genannten Waffen und einem klaren Bekenntnis zur Ambiguität begegnet. Dazu gehört auch, sich den eigenen Ängsten und Verletzungen zu stellen. Am Ende des Abends steht daher aller beschworenen Zuversicht und Sanftheit zum Trotz kein klassisches Happy End, vielmehr werden in einer verstörenden Szene die alten Kämpfe und Unterdrückungen in Form eines brutalen Rituals reaktiviert. Schmerz und Lust, Sanftheit und Brutalität, Gewissheit und Zweifel bedingen sich gegenseitig, einfache Antworten in einer komplexen Welt gibt es nur für Männer.
Mit I want Absolute Beauty steuert Ivo Van Hove eine eigene Inszenierung bei, die er ganz auf den Songs von P. J. Harvey aufbaut. Harveys Lieder zeichnen sich durch ihre eindrücklichen Texte aus, in denen sie sich in ihre Figuren hineinzoomt, in ihre Angst, ihren Schmerz, ihre Verzweiflung aber auch in ihre Lust, ihre Freude und ihre Zuversicht. 26 Songs fügen sich so entlang der Stationen ‚Grow‘, ‚Love and Personal and Political Disappointments‘, ‚Big Exit‘ und ‚Back Home‘ zu einem Lebenspanorama, das alle Höhen und Tiefen des Daseins ausmisst und mit Sandra Hüller im Zentrum zu einer eindrucksvollen Performance wird. An Sandra Hüller kommt man aktuell offenbar nicht vorbei. Auch ohne einen Oskar einzuheimsen hat sie in Hollywood großen Eindruck gemacht und in diesem Sommer liefen mindestens drei Filme mit ihr im Kino, die man nicht verpassen darf. Wer es noch nicht wusste, erfährt jetzt, dass sie auch singen kann: Mit großer Inbrunst stürzt sie sich in die Songs, schreit, stöhnt und jauchzt und gibt auch körperlich alles. Denn I want Absolute Beauty ist vor allem ein Tanzstück, choreographiert von dem Trio (LA)HORDE (Marine Brutti, Jonathan Debrouwer und Arthur Harel) mit dem Ballet National de Marseille. (LA)HORDE hat bereits für Madonna gearbeitet und als wollte Van Hove das alles noch toppen, bekommt auch die große Isabelle Huppert einen kurzen Auftritt. Bei der Ruhrtriennale ist sie zurzeit in einer von Romeo Castellucci inszenierten One-Women-Show als Bérénice zu erleben und da lag ihre Einbeziehung in Van Hoves Kreation – wenn auch nur per Video – offenbar nahe. Der Abend entfaltet eine Intensität, der man sich kaum entziehen kann, aber leider habe ich diese seltsame Macke, dass ich immer dann, wenn alle auf die Knie fallen, innerlich einen Schritt zurücktrete. Aus dieser Perspektive empfinde ich die im Hintergrund auf großer Leinwand eingespielten Videos als – ich kann es nicht anders sagen – banal. Verwitterte Grabsteine, wogende Wiesen, tosende Wellen, die Klippen von Dorset (Harveys Heimat), Feuersbrünste, spektakuläre Straßenschluchten – alles was der Computer so ausspuckt, wenn es wahlweise stimmungsvoll oder dramatisch werden soll. Ein anfangs gelegter Samen (‚Grow‘) geht auf und wird als von Szene zu Szene größer werdende Kübelpflanze auf die Bühne geschoben. Die Choreographie ist sehr energiegeladen; die Tanzenden kämpfen und kopulieren, wälzen sich in der die gesamte Bühne bedeckenden Erde, über die Projektion einer mitlaufenden Handkamera sind wir teilweise ganz nah am Geschehen. Das ist hochprofessionell und mitreißend, aber mehr auch nicht. Überraschungen oder Irritationen bleiben aus. Manchmal hilft es, die Augen zu schließen und sich der Musik zu überlassen, doch in diesen Momenten vermisse ich – bei allem Respekt vor Sandra Hüller – P. J. Harvey. Das Original ist stimmlich und musikalisch eben doch differenzierter und spannender. Vor allem wird spürbar, dass dies kein Rockkonzert ist, bei dem aus der Situation heraus gemeinsam mit dem Publikum eine besondere Atmosphäre entsteht, sondern ’nur‘ eine Inszenierung.
Mit Björk stand eine weitere weibliche Ikone der Popkultur im Fokus. Krystian Lada verband in Abendzauber ihre Werke (in einer Transkription für Frauenchor) mit Chorkompositionen von Anton Bruckner und schickte das Publikum auf eine ungewöhnliche Reise durch die Kohlenmischanlage der Zeche Zollverein in Essen. Schon zum Auftakt werden wir mit Bildern von Caspar David Friedrich romantisch eingestimmt und nachdem wir uns durch ein enges Treppenhaus bis zum Gipfel des Gebäudes vorgearbeitet haben und noch einmal die grandiose Aussicht auf das inzwischen erstaunlich grüne, weitläufige Industrieareal genossen haben, kommt man sich beim Eintritt in die Mischanlage vor, als beträte man den Bauch der Erde. Doch wir befinden uns nicht in der Erde sondern ganz im Gegenteil in den Eingeweiden einer gewaltigen Industrieanlage, deren Zweck die rigorose Ausbeutung der Natur war und die inzwischen selbst von Verfall und nostalgischer Verklärung heimgesucht wird. Genau diese Ambivalenz, unser Verhältnis zur Natur und zu uns selbst, ein alter Topos der Romantik, ist Ladas Thema und er hätte sich hierfür keinen besseren Ort aussuchen können. Im Bunker, Schutzraum und Gefängnis zugleich, erwarten uns die Herren des Chorwerk Ruhr als Bergmannschor gewandet mit Bruckners Liedern, die so gar nichts von der Wucht seiner Symphonien haben und von Träumen und Wachen, von Sternschnuppen und Abendzauber künden. Das Zentrum des Raumes dominieren große Eisblöcke, in denen Pflanzen und Tiere eingefroren sind und die langsam dahinschmelzen. Die Sänger wenden sich ihnen zu wie einem Altar und so wird deutlich, dass die Natur, die die Romantiker beschwören, längst schon eine versehrte und letztlich nur eine Spiegelung unserer selbst ist. Nach diesem Entree geht es hinab in die eigentliche Mischanlage mit ihren riesigen Trichtern, wo uns geheimnisvolle Gestalten begegnen wie aus einem Gemälde von C. D. Friedrich. Doch wie diesen können wir ihnen nicht ins Gesicht blicken, da der ganze Kopf von Haar umfangen ist. Ist das eine Metapher für die Romantiker von damals und in uns, die, indem sie die Natur beschwören, doch nur sich selbst bespiegeln, sich an ihrer Seelentiefe berauschen und orientierungslos umhertappen? Aus einem Trichter steigt Nebel auf, in einer Ecke sitzt ein schwarzes Monster vor einem zunächst lodernden und dann verglühenden Kohlebecken. In dieser Geisterbahnstimmung wandelt das Publikum etwas ziellos durch die Räume, umfangen von den Gesängen, die herab- und heraufströmen, eingespannt zwischen einer Vergangenheit, die irreversibel und nicht mehr greifbar, und einer Zukunft, die diffus bedrohlich jedoch gleichfalls nicht fassbar ist. Lediglich ein Kind in Warnweste reißt uns aus unserer Benommenheit mit der zudringlichen Anklage „Ihr habt mir meine Träume gestohlen“. Nach diesem Zwischenreich erwartet uns auf der untersten Ebene ein großes Wasserbassin, das von den hoch oben schmelzenden Eisblöcken gespeist wird und in dessen Mitte eine füllige nackte Frau steht. Die bedrohlich durch den Raum wabernden Nebelschwaden und die durch das Wasser watenden und kriechenden in hautfarbenen Bodies wie nackt wirkenden Gestalten erzeugen eine apokalyptische Atmosphäre. Doch Björks Lieder, die die Frauen des Chorwerk Ruhr jauchzend und johlend, seufzend und säuselnd anstimmen, erzeugen eine besondere Magie, die nach anfänglichem Klagen (Sorrowful Soil) zaghaft Hoffnung aufkeimen lässt. „Hope is a muscle that allows us to connect.“ Die nackte Frau wirkt plötzlich wie die Venus von Willendorf, ein urzeitliches Fruchtbarkeitssymbol, die Gestalten wenden sich einander zu, vereinigen sich zu einer bittenden Geste. Vielleicht ist doch noch nicht alles verloren, vielleicht gibt es die Chance für einen Neubeginn. Lada schafft stimmungsvolle Bilder, die Raum für eigenes Empfinden und Deuten lassen, aber teilsweise auch künstlich und plakativ wirken. Björks Lieder klingen in der Chorfassung etwas geglättet und domestiziert, aber die Interpretation durch das Chorwerk Ruhr ist wie immer großartig. Am liebsten wäre mir ein zweiter Durchgang in einer klassischen Konzertsituation gewesen, bei dem ich mich ganz der Musik hätte widmen können.
[Termine im September]
Köln
In der Kölner Philharmonie stehen Thomas Adès am 2.9., John Adams am 5.9., Kaija Saariaho am 9.9., Karim A-Zand am 21.9., Sally Beamish am 22.9., Riho Esko Maimets ebenfalls am 22.9., Iannis Xenakis und Giorgio Musolesi am 29.9. sowie Sofia Gubaidulina und Philipp Maintz am 30.9. auf dem Programm. In der Kunststation Sankt Petererwarten uns neben Lunchkonzerten am 7.9., 14.9., 21.9. und 28.9. ein Portraitkonzert mit dem diesjährigen Preisträger des Bernd-Alois-Zimmermann Stipendiums Nicolas Kuhn am 13.9. und das Trio Abstakt am 27.9. Die Musikfabrikwidmet sich am 13.9. in der Trinitatiskirche Luigi Nono und lädt am 16.9. zum Montagskonzert in ihr Studio ein. In der Alten Feuerwache erwarten uns das Ensemble hand werk am 1.9. und das Ensemble States of Play um Sebastian Gramss am 19. und 20.9.
Vom 31.8. bis zum 7.9. findet die Cologne Jazzweek statt. Mit dabei ist natürlich das Loft, wo am 1.9. dem Schlagzeuger Paul Lovens ein ganzer Abend gewidmet ist. Auch ohne Jazzweek gibt es im Loft fast täglich Programm; am 27.9. schaut Ute Wassermann vorbei, die zurzeit auf Tour ist und am 29.9. außerdem ins Atelier Dürrenfeld/Geitel kommt (weitere Konzerte im Atelier am 14.9. und am 23.9.).
Das diesjährigen Forum Neuer Musik des Deutschlandfunks verbindet unter dem Motto The Middle East in myself kulturelle Traditionen des Nahen Ostens mit Techniken der westlichen Moderne. Im September erwarten uns zwei Live-Konzerte mit dem E-Mex Ensemble am 19.9. und dem Ensemble Aventure am 21.9. , die im November zusammen mit weiteren Sendungen zum Thema im Radio ausgestrahlt werden.
Am 1.9. präsentiert das Neuland Consort ein kleines Festival für alte und neue Gambenmusik, das Asasello Quartett ist am 6.9. mit Werken von Schnittke, Tischtschenko und Saariaho im MAKK zu Gast, das Ensemble oh ton begleitet am 7.9. in der Rochuskirche eine Lesung aus einer Graphic Novel über Stockhausen und beim nächsten Chamber Remixam 8.9. trifft das Bux Ensemble auf Eva Pöpplein. Ebenfalls am 8.9. werden im Alten Pfandhaus unter dem Titel threads die unterschiedlichen Facetten von Fäden, Knoten und Netzen ausgelotet, in der Hochschule für Musik und Tanz ist am 10.9. ein innovatives Multimedia-Projekt zu erleben und am 25.9. findet im LTK4 die nächste Soirée Sonique statt.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei impakt, ON Cologne und Noies, der Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW, und jeden 2. und 4. Dienstag im Monat sendet FUNKT ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus Köln. Weitere Termine und Infos finden sich bei kgnm (z.B. die Reihe pianissimo am 17.9.),Musik in Köln sowie Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei Jazzstadt Köln.
Ruhrgebiet
Am 28.9. trifft Ute Wassermann im Bochumer Kunstmuseum auf Martin Blume und John Butcher.
Das Dortmunder domicil kündigt am 19.9. The Dorf an.
Im Duisburger Steinbruch gastiert am 4.9. das Trio Jäckel/Klare/Zimmermann und die Gruppe Moment ist am 6.9. in Ruhrort und am 8.9. im Schiffshebewerk Henrichenburg mit einer installativen Konzertperformance zu erleben. Am 27. und 28.9. findet das Wildwechsel Festival für experimentelle Musik, Kunst und Kultur statt und am 28. und 29.9.gestaltet das Ensemble Crush gemeinsam mit Irene Kurka das Festival Klangbegegnungen III. In der Kulturkirche Liebfrauen wird am 23.9. der 80. Geburtstag von Christoph Brockhaus und der 75. Geburtstag von Gerhard Stäblergefeiert, im Earport eröffnet am 29.11. eine neue Ausstellung von Markus Bydolek mit Texten und Performances und im Lokal Harmonie stehen u.a. Motusneu plus Steve Swell am 9.9., Heroines of Sound mit Filmen am 21.9. und dem Trio Ute Wassermann, Sabine Ercklentz und Elisabeth Schimana am 22.9. sowie audiovisuelle Landschaften mit Rajesh Mehta am 27.9. auf dem Programm.
In der Essener Philharmonie kommt am 15.9. ein neues Orgelwerk von Michael Pelzel zur Uraufführung. Das E-Mex Ensemble zelebriert am 27.9. 35 Jahre GNMR und ist am 29.9. im Folkwang Museum zu Gast. Die GNMR lädt außerdem am 5.9. zur Listening Session und stellt am 21.9. Verena Hentschel vor.
Im Gelsenkirchener Musiktheater im Revier hat am 28.9. Kaija Saariahos Oper Innocence Premiere.
Düsseldorf
Das Werckmeister Quartett kommt am 5.9. ins Subsol, am 6.9. finden zwei Konzerte der Reihe new counterpoints im Palais Wittgenstein statt und Irene Kurka interviewt am 11.9. in der Zentralbibliothek den Sänger und Komponisten Valentin Ruckebier. In der Reihe Format präsentieren Studierende der Robert Schumann Hochschule am 14.9. Mozarts Requiem als Sound Art Installation und beim Düsseldorf Festivals ist am 15.9. das Klangforum Wien mit dem Projekt 11.000 Saiten von Georg Friedrich Haas zu erleben, wobei das Publikum von 50 mikrotonal gestimmten Klavieren umgeben ist. Das Notabu-Ensemble spielt in seiner Reihe ‚Na hör’n Sie mal‘ am 18.9. in der Tonhalle Werke von Xenakis, Blarr u.a. und das Ensemble Consord bringt am 22.9. Kagels Staatstheater in die Landeshauptstadt.
Sonstwo
Die Aachener Gesellschaft für zeitgenössische Musik widmet sich in der Reihe ‚Hören und Sprechen über Neue Musik‘ am 6.9. der Pianistin und Komponistin Viola Kramer.
Der nächste Jour fixe der Bielefelder Cooperativa Neue Musik findet am 2.9. statt.
Die Musikfabrik begleitet den Kant-Kongress in Bonn am 8.9. mit einer Uraufführung von Vassos Nicolaou und widmet sich am 12.9. in der Zentrifuge Luigi Nono. In der Zentrifuge ist außerdem am 8.9. das Duo Flux und am 22.9. das Ensemble States of Play um Sebastian Gramss zu Gast. Vom 5.9. bis 3.10. findet das Beethovenfest statt, bei dem neben Werken bekannter Namen wie Tan Dun, Schnittke, Gubaidulina und Ligeti Stadtrundgänge mir dem Fringe Ensemble am 13.9. und 14.9. und eine Uraufführung von Ferran Cruixent am 28.9. zu entdecken sind. Das Soundforumpräsentiert vom 31.8. bis 8.9. eine Klanginstallation von Miki Yui und Stefan Schneider mit besonderem Programm am 31.8. und 1.9. sowie 7. und 8.9. und einem Deep Listening Workshop und Soundwalk mit Viv Corringham am 14. und 15.9. im Dialograum Kreuzung an St. Helena. Dort stellt die In Situ Art Society bereits am 1.9. das Duo KoRa vor und in der Kunsthalle Hangelar im nahe gelegenen Sankt Augustin begegnen sich am 15.9. Annette Maye und Carl Ludwig Hübsch.
Das Ensemble Crush gastiert mit seinemProgramm Erdklavier 2.0 am 6.9. in der Johanniskirche in Hagen und am 21.9. in der Citykirche in Mönchengladbach.
Virginia Genta, die derzeitige Improviserin in Residence in Moers, ist am 4.9. in einer elektroakustischen Performance und am 14.9. in einem Haus-Konzert zu erleben.
Vom 21.9. bis 6.10. findet in Münster das nächste Klangzeit-Festival statt. Geboten werden elf Konzerte (u.a. mit dem WIO, dem Ensemble Compania, dem Posaunenensemble Bonecrusher und dem Trio Abstrakt), eine Filmpremiere, drei Installationen und mehrere Workshops. In der Black Box gastiert die Klangzeit am 29.9. mit Cinematic fields.Außerdem stehen in der Black Box das Trio Böttcher/Marwedel/Turner am 1.9. und das Elektroflux Microfestival Playhead am 12., 17. und 26.9. auf dem Programm.
Im frisch sanierten Labyrinth auf der Museumsinsel Hombroich bei Neuss hält am 27. und 28.9. die Kunsthalle for Music Einzug.
Das Ensemble Horizont präsentiert am 1.9. in Paderborn Ensemble-Szenen mit Musik von Pintscher, Kagel und Satie.
Hannah Weirich spielt am 15.9. in der alten Kirche St. Martinus in Pulheim-Stommeln eine Hommage an ihren verstorbenen Lebensgefährten Uli Löffler.
Im Wuppertaler ort stehen ein Gesprächskonzert mit Christoph Baumann am 1.9., radikal freie Musik mit Motusneuplus Steve Swell am 10.9., eine musikalische Lesung am 20.9. und Neue Musik mit dem Klavierduo Crippled Symmetry am 26.9. auf dem Programm.
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz.
Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW
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