[ 12. März 2012 ]

Hans G Helms gestorben

Datum: Mon, 12 Mar 2012 11:00:28 +0100
Von: Stefan Huth

Sehr geehrte Damen und Herren,
Sonntag abend ist unser hochgeschätzter Autor Hans G Helms in Berlin
verstorben. Die nachstehende Meldung haben wir soeben an die Agenturen
gegeben:

*Hans G Helms gestorben*

Hans G Helms ist tot – der Komponist, experimentelle Schriftsteller,
Sozial- und Wirtschaftshistoriker verstarb am Sonntag abend im Alter von
79 Jahren im Kreis enger Freunde in seiner Wohnung in
Berlin-Friedrichshain.

Der am 8. Juni 1932 in Teterow/Mecklenburg geborene Helms erlangte
bereits Ende der 1950er Jahre mit „Fa:m‘ Ahniesgwow“ literarischen Ruhm,
einer komplexen, zwischen Sprache und Musik angesiedelten Studie. In den
1960er Jahren verfaßte Helms eine umfangreiche Arbeit über den
Philosophen und Journalisten Max Stirner („Die Ideologie der anonymen
Gesellschaft“, Köln 1966) und setzte sich in diesem Zusammenhang auch
kritisch mit der Studentenbewegung und der Außerparlamentarischen
Opposition auseinander („Fetisch Revolution“, Neuwied/Berlin 1969).

Zu seinen wichtigsten Lehrern zählte Helms neben den Soziologen Theodor
W. Adorno und Siegfried Kracauer den marxistischen Sozial- und
Wirtschaftshistoriker Jürgen Kuczynski. Eine enge Freundschaft verband
ihn auch mit dem US-amerikanischen Künstler John Cage, mit dem gemeinsam
er 1972 eine filmische Komposition („Bird Cage) über dessen
musikalisches Schaffen produziert hat.

In den folgenden Jahren verfaßte Helms historische Studien über
Entwicklungen des Finanzkapitals, der Hochtechnologien, des Städtebaus
und Verkehrswesens, schrieb zahlreiche Radiofeatures (vor allem für den
WDR) und Fernsehsendungen. In der in Berlin erscheinenden Tageszeitung
/junge Welt /veröffentlichte er seit 1997 nahezu 100 Beiträge, darunter
vielteilige Serien über die Geschichte der Computertechnologie („Von der
Lochkarte in den Cyberspace“, 1999), Stadtentwicklung („Dresden:
Elbflorenz oder Silicon Valley Ost?“, 1998), Bildende Kunst („Diego
Riveras kritisches Portrait Amerikas“, 2007) und die Shoah
(„Oswiecim-Oshpitsin-Auschwitz. Zentrum jüdischen Lebens, Stätte des
Massenmords“, 2007).

Für Rückfragen steht Ihnen Stefan Huth (030/53 63 55 65, jW-Ressort
„Thema“) zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Huth


Stefan Huth
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Tageszeitung junge Welt
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