PRIMAVERA EN LA HABANA – Ein Bericht vom Festival für Elektroakustische Musik in Havanna 2020 von Ludger Kisters

 

PRIMAVERA EN LA HABANA
Ein Bericht vom Festival für Elektroakustische Musik in Havanna 2020

von Ludger Kisters

Di. 10.3.2020: Zum Auftakt lud Enmanuel Blanco, Leiter des Laboratorio Nacional de Música Electroacústica, die Teilnehmer des Festivals zu einer Studioführung ein. Dabei betonte er, dass viele Studenten auch am eigenen Rechner komponieren, und sie verbinden laut Blanco häufig elektroakustische Musik und DJ-Kultur.

 

Im Studio: Hanna Hartman, Kristi Allik, Gregorio Jiménez, Enmanuel Blanco und Ludger Kisters

Diese Kombination stellte auch einen Fokus des Festivals dar: Das Programm enthielt zahlreiche Veranstaltungen mit DJs, die im Studio Havannas arbeiten, oft in Zusammenarbeit mit Instrumentalisten bzw. Sängern traditioneller kubanischer Musik.
Als Schwerpunkt fand sich die Verbindung von Elektroakustischer Musik mit traditioneller kubanischer Musik und DJ-Kultur auch im Eröffnungskonzert im architektonisch außergewöhnlichen Gebäude Casa de las Américas wieder.

 

Casa de las Américas, Havanna, Foto: L. Kisters

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Die Csound Konferenz in Montevideo 29.09.-01.10.2017 (Joachim Heintz)

Nach den Csound Konferenzen in Hannover 2011, Boston 2013 und Sankt Petersburg 2015 fand die vierte internationale Csound Konferenz an der Escuela Universitaria de Música in Montevideo, der Hauptstadt von Uruguay, statt. Gastgeber war Luis Jure, der Leiter des Elektronischen Studios (eMe = estudio de música electroacústica) der Universität. Wer Luis Jure kennt, weiss, dass die Vorstellung, die wir oft von Südamerika haben, was Liebe zum Chaos angeht, bei ihm keinesfalls zutrifft. Und so war dies denn auch ohne Zweifel die durchdachteste, best vorbereitete und durchgeführte Konferenz dieser Reihe. Zum erstenmal überhaupt gab es einen verläßlichen Livestream, und auf der Website (http://csound.github.io/icsc2017/) fanden sich alle Informationen in übersichtlichster Darstellung, vom Konferenzprogramm über die Konzerte bis hin zu genauen Angaben über die Örtlichkeiten.

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Nachruf auf Michael Hirsch (1958-2017)

Michael Hirsch (1958–2017)

Michael Hirsch war 16 Jahre alt, als er sich entschloss, an der „Arbeitsgemeinschaft Neue Musik“ des damaligen Religionslehrers, aber schon renommierten Komponisten Dieter Schnebel teilzunehmen. Er kam in Berührung mit früher Minimal Music von Terry Riley, den offenen Prozessen von Christian Wolff, mit Cage, Stockhausen, Kagel. Die AG wurde verschiedentlich von Josef Anton Riedl zu dessen Münchner Festival „Klang-Aktionen“ eingeladen. Schnebel und Riedl waren frühe Prägungen für Hirsch und dennoch blieb er als Komponist Autodidakt. Eine erste Komposition ist auf 1974/76 datiert, seit 1976 komponierte er kontinuierlich.

Von Anfang an ist seinem Komponieren eine Dialektik von Experiment und Tradition eigen. Neben klassischen Instrumentalformen wie Streichquartetten, Klaviersonaten und anderer Kammermusik gibt es Situationen wie acht Spieler an einem Kontrabass (Behandlungen, 1976) oder sieben Pianisten an einem Klavier (Zu 14 Händen, 1995), es gibt von Laut- und konkreter Poesie geprägte Sprachkompositionen und klassischen Gesang, es gibt Opern und neue Musiktheaterformen, und nie werden die Pole in einem Entweder-Oder behandelt, seine „undogmatische Offenheit gegenüber allen erdenklichen Mitteln musikalischen Ausdrucks“ führt meist zu Mischformen. Die verschiedenen „Genres“ lassen sich besser als Schichten verstehen, die zueinander in Beziehung gesetzt werden.

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Kongressbericht Csound Conference Sankt Petersburg 2015 (Arsalan Abedian)

 

Vom 2. bis 4. Oktober 2015 fand an der Bonch-Bruevich St.Petersburg State University of Telecommunications in Sankt Petersburg die dritte internationale Csound Konferenz statt. Csound erlebte seine dritte internationale Konferenz knapp vor seinem 30-jährigen Jubiläum. Diese Audio-Programmierung Sprache wurde Mitte der 80er Jahre im Media Lab des MIT in Boston entwickelt und im Jahr 1986 veröffentlicht.

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Folkmar Hein und Georg Katzer: Ein Interview (Ausschnitt)

Dieses Interview entstand am 31.8.2015 in Zeuthen.

FH (Folkmar Hein)

Lieber Georg, du bist zum Ehrenmitglied der DEGEM ernannt worden. Gab es eigentlich eine Laudatio?

GK (Georg Katzer)

Nein, es gab keine Laudatio.

FH

Sollte man denn die Momente, die in einer Laudatio zum Zuge kommen, ganz weglassen?

GK

Ja. Man kann so etwas nur sachlich erwähnen …

FH

Ich frage eigentlich nur deshalb:weiterlesen…

Kongressbericht Csound Conference Boston 2013 (Joachim Heintz)

Vom 25. bis 27. Oktober fand am Berklee College of Music in Boston die zweite internationale Csound Konferenz statt. Csound wurde Mitte der 80er Jahre im Media Lab des MIT – ebenfalls in Boston – entwickelt. So kehrte nun diese Konferenz, zwei Jahre nach der ersten internationalen Csound Konferenz 2011 an der HMTM Hannover, zum Ort ihrer Entstehung zurück.

Diese Rückwendung zur Geschichte wurde durch die Ehrengäste verstärkt und in persona präsent. Neben Jean-Claude Risset und John Chowning weiterlesen…